Schwerin. 81 Jahre alte Frau aus Nordrhein-Westfalen hatte offenbar Vorerkrankungen. Für wen das Bakterium zum Risiko werden kann.
Eine 81 Jahre alte Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen hat sich an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern mit Vibrionen infiziert. Das bestätigte eine Sprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) dem „Zeitungsverlag Schwerin“. An welchem Küstenabschnitt sich die Seniorin die Infektion zugezogen hat, wollte das Lagus nicht mitteilen. Die Frau sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Sie habe Vorerkrankungen, hieß es weiter.
Bei Vibrionen handelt es sich um das Bakterium Vibrio vulnificus, das natürlicherweise in Meer- und Brackwasser vorkommt – vermehrt bei Temperaturen ab circa 20 Grad. Laut Lagus sind jedoch nur sehr wenige Badegäste gefährdet; besonders ältere Menschen mit einer offenen Wunde sowie Personen, die eine schwache Immunabwehr haben oder wegen von Vorerkrankungen in ihrer Immunabwehr geschwächt sind.
Ostsee: Risikogruppen sollten das Wasser meiden
„Wenn Badegäste zu diesen Risikogruppen gehören und Hautverletzungen vorhanden sind, sollte ein Kontakt mit Meer- oder Brackwasser unterbleiben“, teilte das Lagus mit. Symptome einer Infektion sind Schüttelfrost, Durchfall, Fieber und Hautausschlag.
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Die Wasserqualität in der Ostsee und in den Binnenseen Mecklenburg-Vorpommerns ist Untersuchungen zufolge grundsätzlich sehr gut. An fast allen der etwa 500 ausgewiesenen Badestellen sei das Baden uneingeschränkt möglich, hatte das Lagus vor rund einer Woche mitgeteilt.
Bei Wassertemperaturen ab etwa 20 Grad müsse in der Ostsee allerdings mit einem vermehrten Vorkommen an Vibrionen gerechnet werden. In der Badesaison 2021 sind laut Lagus sechs Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern. Es habe einen Sterbefall gegeben.