Hamburg . Vor 1200 Zuschauern rockten bekannte Stars gegen Rechts. Das legte Ministerpräsidentin Schwesig den Menschen in Jamel ans Herz.
Bekannte Stars haben am Wochenende das Rockfestival „Jamel rockt den Förster“ gegen Rechts in Jamel (bei Wismar) unterstützt: Nach Herbert Grönemeyer am Freitag sind am Sonnabend Bosse, Antilopen Gang und Muff Potter aufgetreten.
Es gehört zu dem Festival, dass die Bands vorab nicht bekanntgegeben werden. Damit wollen die Organisatoren Birgit und Horst Lohmeyer den politischen Charakter der Veranstaltung betonen. Vor 1200 Zuschauern rockten in diesem Jahr außerdem Kettcar, Kafvka sowie Marteria gemeinsam und Casper, Tequila and the Sunrise Gang und Fatoni.
Manuela Schwesig hat die Schirmherrschaft über das Festival
„Rechts geht nicht, wir wollen es nicht“, sagte Herbert Grönemeyer, bevor er Songs wie „Die Härte“ und „Mensch“ sang. Er wolle den Veranstaltern den Rücken stärken und ein Signal setzen. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die Schirmherrschaft über das Festival und kam ebenfalls nach Jamel. Eine sehr große Mehrheit der Bürger wolle in einem demokratischen und offenen Land leben, in dem Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Hass keinen Platz haben, sagte Schwesig. Jeder könne einen kleinen Beitrag dazu leisten. „Darum möchte ich alle Bürgerinnen und Bürger herzlich bitten. Hier in Jamel und überall sonst in unserem Land.“
Das zweitägige Festival „Jamel rockt den Förster“ fand zum 12. Mal statt. Die 1200 Festivaltickets waren seit Februar ausverkauft. Das nicht-kommerzielle, ehrenamtlich organisierte Festival solle in erster Linie zeigen, wie man sich entspannt und gewaltfrei für Demokratie und gegen Rechtsradikalismus und -populismus aussprechen kann. In den vergangenen Jahren waren unter anderem Die Toten Hosen, Die Ärzte, Fettes Brot und Kraftklub aufgetreten.
Das Künstlerpaar Lohmeyer zog 2004 von Hamburg nach Jamel
Das Festival wurde im Jahre 2007 von Birgit und Horst Lohmeyer ins Leben gerufen. Ziel ist es nach Angaben des Ehepaars zu zeigen, wie sich eine gezielte Besiedelung durch Neonazis auf das Gemeinwesen auswirkt, welche Gefahren von rechtsextremer Agitation ausgehen und dass sich jeder Einzelne gegen die Unterwanderung gesellschaftlicher Bereiche durch Neonazis zur Wehr setzen kann.
Das Künstlerpaar Lohmeyer war 2004 von Hamburg nach Jamel gezogen und wehrt sich seit Jahren gegen die rechtsextreme Szene in dem 40-Einwohner-Dorf bei Wismar. Dafür wurden die Lohmeyers bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet.