Lüneburg. Claudia Kalisch teilt die „Beweggründe“ der Klimaaktivisten, kritisiert aber die Art der Proteste. Warum sie an den Bundestag appelliert.

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch hat am Montag einen dringenden Appell an die Bundesregierung sowie alle Fraktionsvorsitzenden im Bundestag geschickt. Der Anlass? Ein Austausch mit Vertreterinnen der „Letzten Generation“ dieser Tage im Lüneburger Rathaus.

„In einem gemeinsamen Gespräch bestand Einigkeit darüber, dass die Existenz der Menschheit aufgrund der Klimakrise bereits jetzt akut gefährdet und die Erderwärmung unbedingt einzugrenzen ist“, heißt es in dem Brief. „Ich teile die Einschätzung der ,Letzten Generation’ und zahlreicher Wissenschaftler/-innen, wonach die bislang eingeleiteten Maßnahmen nicht ausreichend sind.“

Lüneburgs Bürgermeisterin kritisiert Protestform der „Letzten Generation“

Kalisch erläutert, warum ihr das Treffen wichtig war: „Wir kommen nur weiter, wenn wir miteinander reden. Das gilt für praktisch jedes Thema.“ Und weiter: „Ich möchte betonen, dass ich die Art der Proteste für gefährlich halte und diese als Eingriff in unser Rechtssystem ablehnen muss. Zudem lenken sie die Aufmerksamkeit und Diskussionen auf die Protestform und damit weg von dem, worum es wirklich geht: Klimaschutz. Die Beweggründe der ‚Letzten Generation‘ allerdings teile ich vollumfänglich. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass es Zeit zum Handeln ist, um das Überschreiten von Klima-Kipppunkten zu verhindern. Die Zeit drängt.“

Die Forderungen der „Letzten Generation“ richteten sich zwar an die Bundesregierung, beträfen dabei aber auch die Hansestadt. Kalisch: „Lüneburg hat sich die Ziele des Klimaentscheids zu Eigen gemacht und strebt die Klimaneutralität bis 2030 an. Insofern ist die Umsetzung der geforderten Maßnahmen auf Bundesebene auch für uns hier vor Ort relevant und notwendig!“