Finanzierung des Hauptgebäudes sei bereits 2008 als unbedenklich eingestuft worden, erklärte Wissenschaftsministerin Wanka (CDU).

Hannover. Beim umstrittenen Neubau des Hauptgebäudes der Lüneburger Universität sieht Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) weder Korruption noch Finanzierungslücken. Kritische Fragen des Landesrechnungshofes zu diesen Punkten werde das Ministerium zügig ausräumen, sagte Wanka am Freitag im Landtag in Hannover. Die Grünen-Fraktion hatte geschäftliche Verstrickungen des Architekten und des Uni-Vizepräsidenten mit einem am Bau beteiligten Sponsor sowie Unklarheiten bei der Finanzierung kritisiert.

Dass der umstrittene Bau von US-Stararchitekt Daniel Libeskind von einer Firma gesponsert werde, mit der sowohl Vizepräsident Holm Keller als auch Libeskind Geschäftsbeziehungen unterhalten haben, sei vom Ministerium bereits 2008 als unbedenklich eingestuft worden, sagte Wanka. Alle drei hatten eine gemeinsame Vermarktung von Fertighäusern angestrebt, aber nicht verwirklicht.

Bei dem Sponsor handelt es sich um einen Zinkhersteller, der die Zinkfassade des Uni-Gebäudes kostenlos fertigen möchte. Libeskind setzt mit Vorliebe Zink bei seinen Entwürfen ein und schuf auch das neue Empfangsgebäude des Zinkherstellers. Im Gegenzug für ihre kostenlosen Arbeiten möchte die Firma mit dem Lüneburger Libeskind-Projekt für sich werben. „Das ist völlig korrekt, das ist der Sinn von Sponsoring“, meinte Wanka.

Der Neubau des Uni-Gebäudes soll knapp 60 Millionen Euro kosten. Der Landesrechnungshof hatte in einem Zwischenbericht einzelne Posten des Finanzierungsplans bemängelt. Wanka betonte im Landtag, dass die Planung vollkommen solide sei. Lediglich eine Summe von 1,77 Millionen Euro müsse wegen Vorgaben der EU aus einem anderen Topf der Universität genommen werden als ursprünglich vorgesehen.