Nach einem Jahr Alkoholverbot deutlich weniger Müll, Vandalismus und Straftaten in den Zügen des Metronom
Uelzen/Lüneburg. Es ist eine wahre Erfolgbilanz, die die Metronom Eisenbahn AG ein Jahr nach der Einführung ihrer Initiative "Metronom alkoholfrei" zu vermelden hat: Nicht nur die Menge an Müll und die Schäden durch Vandalismus haben sich seit der Einführung des Alkoholkonsumverbots Mitte November 2009 deutlich verringert, auch die registrierten Straftaten haben abgenommen.
Und zwar spürbar: "Im August 2009 hatten wir noch insgesamt 327 Straftaten zu verzeichnen, im Juni 2010 waren es nur noch 83", sagt Maxi Mohr von der privaten Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Uelzen - ein Rückgang von rund 75 Prozent. Die Häufigkeit der Straftaten, für die immer wieder die Bundespolizei gerufen werden musste, sei der Hauptgrund für die Einführung des Verbots gewesen, so Mohr.
Darüber hinaus bleibt dem Unternehmen aber noch einiges mehr erspart. Müll zum Beispiel: Rund 64 Tonnen Abfall sammeln die Mitarbeiter in den Zügen jetzt durchschnittlich jeden Monat ein. Vor November 2009 waren es noch mehr als 160 Tonnen. Maxi Mohr: "Eine Kostenersparnis von etwa 60 Prozent." Auch für die Beseitigung von Schäden durch Vandalismus muss der Betrieb nun weniger ausgeben: Reparaturkosten von 500 000 Euro im Jahr vor der Einführung des Alkoholverbots stehen nun Kosten von etwa 275 000 Euro gegenüber.
"Das Alkoholverbot lässt sich werktags wie an Wochenenden gut umsetzen", so Maxi Mohr. Pro Monat verhängten die Zugbegleiter im Durchschnitt rund 500 Vertragsstrafen gegen Gäste, die das Verbot missachten. "Wenn man berücksichtigt, dass wir im Monat 90 000 Fahrgäste transportieren", fügt Maxi Mohr hinzu, "dann ist das aus unserer Sicht nicht so viel."
Das zeigt sich auch in der gesunkenen Präsenz von Sicherheitspersonal. Der Metronom beauftragt mittlerweile rund 75 Prozent weniger privates Personal zur Kontrolle als noch zu Beginn. Zu Fußball-Bundesligaspielen fahren jedoch nach wie vor viele Sicherheitsleute mit. Aber auch bei den Fans sei das Verbot inzwischen bekannt, die meisten richteten sich darauf ein.
"Natürlich hat man aber immer einen oder zwei dabei, die dagegen verstoßen", räumt Maxi Mohr ein. Gerade bei Großveranstaltungen entlang der Strecke, wenn die Züge überfüllt sind und nur einer oder zwei Fahrgastbetreuer an Bord seien, sei es schwierig, alles zu kontrollieren.
Das Hauptziel aus Sicht des Unternehmens ist erreicht: Das exzessive Trinken ist zurückgegangen. Und: "Wir tragen an einem Fußball-Wochenende zumindest nicht mehr acht Säcke Müll aus dem Zug."