Niedersachsens Minister für Wirtschaft und Verkehr, Jörg Bode (FDP), plant einen neuen Namen für die Autobahn 250. Er sagt: “Wir beantragen beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die Umbenennung der Autobahn A 250 in A 39.“
Lüneburg. Mit dem Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg werde nicht nur die A 7 entlastet, so Bode, auch die Verkehrsanbindung des Raumes Lüneburg/Uelzen werde erheblich verbessert. "Wir erschließen damit den größten autobahnfreien Raum Deutschlands. Das ist ein echter Standortvorteil." Mit der Umbenennung solle verdeutlicht werden, dass es sich um einen Lückenschluss handele. Dieser müsse frühzeitig klar werden, meint der Minister.
Eberhard Manzke, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg unterstützt die Initiative des Ministers. Manzke: "Die Umbenennung der A 250 in A 39 bringt auf den Punkt, was die Autobahn für unsere Region bedeutet: Sie schließt die Lücke zwischen den Metropolregionen Hamburg und Hannover-Braunschweig. Dadurch kann unsere Region künftig viel besser als heute wirtschaftliche Kraft aufnehmen und abgeben. Wir sind sehr froh, dass Minister Bode unseren Vorschlag so schnell und unbürokratisch aufgegriffen hat. Jetzt muss alles dafür getan werden, den Lückenschluss so schnell wie möglich zu realisieren."
Der Lückenschluss zwischen der bereits vorhandenen A 39, die derzeit auf der Höhe von Wolfsburg endet, und der A 250, die vom Maschener Kreuz südlich von Hamburg bis nach Lüneburg verläuft, sei Teil einer übergreifende Netzkonzeption, die eine frühe Umbenennung der A 250 erfordere, so das Wirtschaftsministerium. Der Bau der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg diene als Entlastungsstrecke für die A 7 und erschließe den Wirtschaftsraum zwischen den Autobahnen A 24 im Norden, A 10 im Osten, A 2 im Süden und A 7 im Westen, heißt es aus Hannover.
Als "Placebo, Beruhigungspille und Trostpflaster für die A-39-Befürworter" bezeichnet der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die A 39 den Antrag des niedersächsischen Verkehrsministers. Bode hätte nach den Worten der Autobahngegner schon zuvor die Umbenennung der Küstenautobahn A 22 in A 20 befürwortet, um sie gegenüber der EU als Fortsetzung der Ostsee-Autobahn A 20 zu kennzeichnen und so die Aufnahme in das transeuropäische Straßennetz zu unterstützen.
"Die IHK", so teilt Dachverbandssprecherin Annette Niemann mit, "glaubt nun offenbar an die Magie der Zahlenspiele und hat vom Verkehrsministerium eine ähnliche symbolische Geste für die A 39 erbeten."