Wentorf. CDU- und SPD-Fraktion machen einen Vorschlag zur Sanierung der Straße. Sie wollen Bäume erhalten und den Verkehr beruhigen.
Seit 2019 laufen die Planungen für den Kanal- und Straßenausbau am Bergedorfer Weg. Im Wentorfer Rathaus liegt bereits der dritte Planungsentwurf vor. Der erste Entwurf hatte sowohl Anwohner als auch die Politik schockiert. Dieser hätte die Fällung von 48 Bäumen zur Folge gehabt. Ganz zufrieden sind Anwohner und Politiker noch immer nicht. Deshalb haben sich nun CDU und SPD gemeinsam Gedanken gemacht und Änderungsvorschläge zusammengetragen.
Unter anderem plädieren die Fraktionen dafür, möglichst viele Bäume zu erhalten und die Tempo-30-Straße verkehrlich zu beruhigen. Über den Antrag wird kommenden Donnerstag, 12. August, im Liegenschaftsausschuss entschieden.
CDU und SPD wollen Ideen und Wünsche der Anwohner berücksichtigen
Dass die Planung des Büros Masuch & Olbrisch noch immer nicht die volle Zustimmung findet, hatte sich nach einer Begehung Anfang Juni gezeigt. Vertreter des Planungsbüros, der Verwaltung sowie der Politik waren ebenso dabei wie einige interessierte Anwohner. Wie die Tiefbauingenieurin der Gemeinde, Christiane Schabert, erklärte, plant auch die Gemeinde, die Straße zugunsten der Bäume teils ein Stück zu verschwenken.
Dem Wunsch der kompletten Verkehrsberuhigung könne aufgrund des fließenden Verkehrs nicht entsprochen werden. In fünf Bereichen sieht der Plan es gar vor, die Straße für den Lkw-Begegnungsverkehr zu verbreitern. Aber auch Einengungen der Straße sowie neue Parkplätze und Blühstreifen sind in dem Entwurf des Büros Masuch & Olbrisch enthalten.
Verschwenkung der Straße hat natürliche Verkehrsberuhigung zur Folge
Das Konzept fand durchaus auch bei Anwohnern Anklang. Doch den Fraktionen geht die Planung noch nicht weit genug. Die Änderungsvorschläge beruhen nun auf Ergebnissen der Arbeitsgruppe sowie auf Gesprächen mit Anwohnern. „Uns war besonders wichtig, die guten Ideen und berechtigten Wünsche aus dem Kreis der Anlieger einzubinden“, sagt Lutz Helmrich, Gemeindevertreter (CDU) und Bürgervorsteher. „Auch wenn natürlich nicht alles aufgenommen werden konnte. Zum Teil haben sich die Interessen widersprochen, was völlig normal ist.“ Der Anwohner-Initiative ist es besonders wichtig, den idyllischen und vor allem grünen Charakter der Straße zu erhalten.
Neun Bäume sollen laut dem aktuellen dritten Plan im Rahmen des Ausbaus fallen. Die Gemeinde hatte hierzu auch ein Baumgutachten einbezogen und erklärte, Ersatzpflanzungen vornehmen zu wollen. Mitglieder der CDU- sowie der SPD-Fraktionen nutzten die Sommerpause, um sich dies im Detail anzuschauen und den Plan behutsam zu überarbeiten. „Im Ergebnis können fast alle Bäume stehenbleiben“, ist die Schlussfolgerung. Nur Bäume, die aufgrund von Krankheit oder schlechten Standortbedingungen ohnehin keine Chance hätten, müssten fallen.
Bergedorfer Weg: Erster Spatenstich 2021?
Zudem soll der Verlauf der Straße so geschwungen werden, dass eine natürlich Verkehrsberuhigung entsteht. Einen Verkehrsfluss sehen die Fraktionen gewährleistet, auch Rettungs- und Müllwagen könnten passieren. Auch wollen CDU und SPD Fußgängern mehr Platz einräumen. Letztlich bleibe der besondere Charme der Straße erhalten. „Es ist die Aufgabe der Politik, die Interessen aller Wentorferinnen und Wentorfer zu bündeln“, sagt Ilhan Farrenkopf (SPD). „Aus unserer Sicht ist uns dies mit dem Entwurf gut gelungen. Wir hoffen nun, dass dieses große Infrastrukturprojekt endlich umgesetzt werden kann und zu einem Ende kommt.“
Bürgermeister Dirk Petersen begrüßt den Vorstoß der SPD und der CDU: „Genau darum haben wir bei der Begehung im Juni gebeten.“ Die Anregungen habe die Verwaltung jedoch noch nicht abschließend auf verkehrsrechtliche Umsetzbarkeit geprüft.
Was den zeitlichen Fahrplan für die Sanierung angehe, hänge es nun zunächst davon ab, wie die Politiker im Liegenschaftsausschuss über den Antrag abstimmen. Ilhan Farrenkopf ist zuversichtlich, immerhin haben CDU und SPD die Stimmenmehrheit. Er geht davon aus, dass 2021 noch im Zeichen der Planung stehen werde. „Im allerbesten Falle erfolgt der erste Spatenstich im kommenden Jahr“, sagt der SPD-Politiker.