Wentorf. 24 Künstler wollen bereits dabei sein. Noch ist eine Anmeldung möglich. Die Ausstellung ist vom 24. Mai bis zum 6. Juni geplant.

Der Hunger nach Publikum ist in Zeiten des Lockdowns ist bei vielen Künstlern groß. Da kommt der Aufruf, sich für die Wentorfer Kulturwoche zu bewerben, wie gerufen. "Wer Kunst schafft, will sie auch zeigen", sagt Alexa Binnewies überzeugt. Die Wentorfer Künstlerin und Grafikerin gehört zum Organisationsteam der Kulturwoche. Sie ist geplant für die Zeit vom 28. Mai bis 6. Juni. Bedingt durch die Corona-Pandemie steht noch nicht fest, ob Wentorf sein großes Kulturfest im 14. Jahr wirklich feiern kann.

Im vergangenen Jahr mussten die Gastgeber alles absagen. Auch die Künstler aus dem vergangenen Jahr, die nicht zum Zug gekommen sind, sollten sich gern wieder bewerben. "Aber wenn es überhaupt was werden soll, müssen wir jetzt mal langsam in die Gänge kommen", sagt Alexa Binnewies. Bis 31. Januar können sich interessierte Künstler unter www.wentorfer-kulturwoche.de bewerben.

Künstler können sich für Wentorfer Kulturwoche bewerben

Etwa 40 Künstler, Theatermacher und Musiker, aber auch Gastgeber für Lesungen oder Verköstigungen, die sich und ihre Werke während der Kulturwoche in Wentorf präsentieren wollen, haben dies bereits getan. Darunter beispielsweise die Künstlerin Martina Schmidt-Eichberg mit ihren Gemälden oder auch die Künstlerin Nicole Wellbrock, die gern auf einem belegten Platz das "Schlauchlesen" anbieten möchte: Durch einen Schlauch hindurch liest sie ihren Zuhörern vor, die ihr Ohr an die damit verbundenen Trichter halten und lauschen können. So ist die Künstlerin zwar mit ihrem Publikum verbunden, hat aber gleichzeitig die Möglichkeit, Abstand zu halten.

"Eine witzige Aktion", findet Alexa Binnewies und freut sich schon auf weitere Anmeldungen. "Kunst soll Freude bringen. Sowohl dem Kunstschaffenden als auch dem Kunstbetrachter", sagt auch Martina Schmidt-Eichberg. Sie ist schon seit 2016 unter den Ausstellerinnen und Ausstellern.

Möglichkeit der Online-Bewerbung ist neu

Über die Homepage kann Alexa Binnewies sehen, dass etwa ebenso viele Bewerber ihre Anmeldung abgebrochen hatten. "Vielleicht hatten sie noch nicht das richtige Foto", mutmaßt sie und ihr Lampenfieber steigt. "Ich bin im Januar sowieso schon immer sehr nervös. Werden wir genügend Anmeldungen haben?" Erfahrungsgemäß würden die meisten Anmeldungen erst in den letzten vier Tagen im Januar eintreffen. Das bestätigt auch Sybille Marcks, die das Kulturfestival von Beginn an mit aus der Taufe gehoben hat: "Am 31.Januar und am 1. Februar kommen am meisten Bewerbungen", sagt sie.

Und die Künstlerin und Grafikerin Binnewies stellt fest: "Die Zahl ist auch dieses Jahr konstant." Dabei ist die Möglichkeit der Online-Bewerbung neu: Erstmals können die Kulturschaffenden ihre Fotos auch über die Homepage hochladen. Weiter gibt es aber auch die Möglichkeit, über die Homepage ein Formular als PDF-Datei auszudrucken und auszufüllen. Dann kann es per Post beim Organisationsteam landen.

40 Kulturfenster an verschiedenen Straßen in Wentorf

Ein Projekt steht bereits fest, weil es auch unabhängig von einem Lockdown laufen kann: Um die 40 Kulturfenster wird es geben: Geschäftsleute an der Hauptstraße, der Hamburger Landstraße, am Casinopark und das Rathaus machen mit und geben ihre Schaufenster als Ausstellungsfläche ab. Dort können Künstler ihre Werke hinter der Scheibe präsentieren. Weitere Fenster sind willkommen, damit die Künstler nicht weiter allein vor sich hin arbeiten müssen. "Jeder Künstler will wissen: ,Wie kommt das wohl an?', wenn er etwas kreiert", sagt Alexa Binnewies. Sie setzt darauf, dass vieles wieder möglich sein wird.

"Ob ein Chor singen darf, müssen wir mal sehen." Aber ansonsten haben sie und ihre Mitstreiter immer wieder kreative Ideen hervorgezaubert und die Freunde der Kulturwoche überrascht: Oft mit lustigen Aktionen, die den ganzen Ort zusammenbrachten – ob Stühle stapeln, eine Auktion für Kunstwerke in Form eines Hundes oder Lesungen im Gewächshaus. Dieses Jahr sollen Schafe das Motiv der Wahl werden und ebenfalls versteigert werden. Fest steht schon jetzt: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, auch nicht durch Corona.