Schwarzenbek. Gasspürer laufen 45 Kilometer Leitungen in Schwarzenbek und Elmenhorst ab, um undichte Stellen zu finden. Warum das so wichtig ist.

Auf zwei Beinen über eine große Distanz durch den Kreis Herzogtum Lauenburg: Diese Aufgabe ist nicht Teil einer sportlichen Herausforderung, sondern gehört zur Arbeit der Gasspürer. Die sind im Auftrag der Schleswig-Holstein Netz AG von Juli bis Oktober 2023 im Kreis unterwegs und sind auf der Suche nach Lecks an unterirdischen Gasleitungen, die sie mit einem Hightech-Messgerät erkennen.

Das Gasspürgerät auf dem Rücken des Experten misst das Luftgemisch und schlägt sofort aus, sollte auch nur ein Hauch an Erdgas in der Luft sein. Tom Genth, zuständiger Netzcenter-Leiter in Schwarzenbek erklärt: „Erdgas selbst ist geruchslos. Der beigemischte Geruchsstoff sorgt für die Sicherheit, sodass es bei einem Austritt nach verfaulten Eiern riecht. Die Sensoren der Geräte unserer Gasspürexperten sind aber so sensibel, dass sie schon die allerkleinste Menge Erdgas ausfindig machen.“

Tom Genth ist neuer Leiter im Netzwerkcenter Schwarzenbek.
Tom Genth ist neuer Leiter im Netzwerkcenter Schwarzenbek. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

In diesem Jahr sind Leitungen in Schwarzenbek und Elmenhorst an der Reihe

Die intelligente Spürnase kann also Erdgas besser erkennen als jeder Mensch. Sobald das Gerät ausschlägt, kann der Gasspürer das Leck unter der Erde lokalisieren. Schleswig-Holstein Netz kümmert sich um die Beseitigung des Schadens. Mehr als 45 Kilometer Gasleitungen werden auf diese Weise im Jahr 2023 im Kreis Herzogtum Lauenburg überprüft.

„Da es sich bei dieser Überprüfung um eine Tätigkeit mit sehr hoher Verantwortung handelt, müssen alle eingesetzten Fachkräfte ihr hierzu erforderliches Zertifikat regelmäßig auffrischen“, sagt Tom Genth. Gasspürer haben nicht nur eine intelligente elektronische Spürnase auf dem Rücken beziehungsweise sie schieben den Fühler vor sich her, sondern auch durchtrainierte Beine und eine hohe Ausdauer. Sie legen die gesamte Strecke zu Fuß zurück. Pro Saison läuft ein Gasspürer bis zu 700 Kilometer. Auf ihrem Tablet können sie die Lage der unterirdischen Leitungen sehen, die sie ablaufen.

Gasspürtrupps brauchen Erfahrung und eine gute Kondition

„Um die Hausanschlüsse auf Sicherheit zu überprüfen, müssen die Fachkräfte auch die Grundstücke betreten, nicht aber die Häuser“, so Tom Genth. Alle Fachleute können sich entsprechend ausweisen. In diesem Jahr sind die Gasleitungen in Schwarzenbek und Elmenhorst dran.

Die Schleswig-Holstein Netz AG betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein, mehr als die Hälfte davon halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 26 Standorten in Schleswig-Holstein.