Schwarzenbek. Tom Genth führt seit Jahresbeginn als neuer technischer Leiter das Netzcenter in Schwarzenbek. Er hat ehrgeizige Ziele.
Klimaneutralität, noch mehr Stabilität im Strom- und Gasnetz sowie die Energiewende durch stärkeren Einsatz regenerativer Energien und den Ausbau der Elektromobilität: Es sind große Aufgaben, denen sich Tom Genth mit seinem 26-köpfigen Team stellen muss. Der 43-Jährige ist neuer technischer Leiter der Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) für das Versorgungsgebiet im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Der 43-Jährige folgt auf Thomas Boldt, der zum Jahreswechsel in die Altersteilzeit gewechselt ist. „Das ist eine große Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden ist spannend und bringt sehr viel Spaß“, zieht Genth, bisher Teamleiter Netzkundenbetreuung Süd-Ost in Ahrensburg, nach vier Monaten eine erste Zwischenbilanz.
Neuer Leiter des Netzcenters will Energie- und Mobilitätswende vorantreiben
Auch wenn der berufliche Start am Technikstandort von SH Netz in Schwarzenbek coronabedingt alles andere als einfach gewesen sei, blick er doch zuversichtlich in die Zukunft. „Ich freue mich schon auf die nächste Gelegenheit, um mit den Kommunen persönlich ins Gespräch zu kommen“, sagt der neue Leiter.
Nach der Schulzeit hat der gebürtige Lüneburger zunächst eine Lehre zum Zimmerer absolviert. Anschließend folgten ein Diplomstudium zum Bauingenieur in der Fachrichtung Umwelttechnik sowie Fortbildungen zum Netzingenieur für Strom, Gas und Wasser.
Verkabelung der letzten Freileitungen im Kreisgebiet forcieren
Im Bereich der Versorgungsinfrastruktur ist Tom Genth seit mittlerweile mehr als 15 Jahren in unterschiedlichen Funktionen tätig. Als Leiter des Netzcenters in Schwarzenbek kümmert er sich jetzt mit seinen 26 Mitarbeitern um die Strom- und Gasversorgung in kreisweit rund 60 Kommunen. Dazu gehört auch die Betriebsführung der kommunalen Versorgungsnetze.
Um die Versorgungssicherheit weiter zu erhöhen, will Tom Genth die Verkabelung der letzten Freileitungen im Kreisgebiet forcieren. „Freileitungen benötigen mehr Wartung und sind störanfälliger, weil sie Wind und Wetter ausgesetzt sind“, erklärt der 43-Jährige. Insgesamt investiert SH Netz in diesem Jahr elf Millionen Euro in den Ausbau der Strom- und Gasnetze im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Anschlussarbeiten von Neubaugebieten
„Größere Projekte im Strombereich sind unter anderem zwei Freileitungsverkabelungen zwischen Müssen und Wangelau im Amt Büchen für rund 480.000 Euro sowie zwischen Hohenhorn, Dassendorf und Kröppelshagen im Amt Hohe Elbgeest für rund 580.000 Euro“, sagt Genth.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Anschluss von Neubaugebieten wie beispielsweise aktuell in Schwarzenbek der Generationenpark Dreiangel, in dem 289 Wohneinheiten entstehen. Durch seine bisherigen Tätigkeiten im Bereich Bau und Planung von Verteilnetzen, Netzkundenbetreuung sowie Projektmanagement verfügt der 43-Jährige über umfangreiche Kenntnisse für diese Aufgaben.
Austausch der Verteilschränke – kurzzeitige Stromausfälle möglich
Ein weiteres Projekt ist der Austausch von acht Kabelverteilschränken am Müssenweg in Dassendorf. Der Tausch kostet 12.000 Euro, soll aber die Versorgungssicherheit erhöhen. Während der Arbeiten kann kurzzeitig bei einigen Haushalten Strom ausfallen.
Eine weitere Herausforderung wird die Mobilitätswende. Gerade in den Städten wird der Stromverbrauch massiv steigen, wenn mehr E-Autos aufgeladen werden müssen. „Grundsätzlich sind wir gut gerüstet für den Ausbau der E-Mobilität. So haben wir in den letzten Jahren jährlich etwa 200 Millionen Euro in den Ausbau im gesamten Gebiet der SH Netz investiert. Daher ist das Netz auf die zukünftigen Herausforderungen ausgelegt.“
Vater dreier Kinder und ehemaliger Deutscher Meister im Football
Genth ist verheiratet und hat zwei Töchter im Alter von sechs und elf Jahren sowie einen 16-jährigen Sohn. In seiner Freizeit treibt er viel Sport. Dazu gehören Schwimmen, Radfahren und Laufen.
Seiner Leidenschaft, dem American Football, ist der Familienvater zumindest als Schiedsrichter mit C-Lizenz treu geblieben. Sein größter sportlicher Erfolg als Spieler war im Jahr 2003 der Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit dem American-Football-Team der Hamburg Blue Devils.
Umzug des Netzcenters 2012 von Alt Mölln nach Schwarzenbek
Mit der Verlagerung ihres Netzcenters von Alt Mölln nach Schwarzenbek hat die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) im Jahr 2012 bei der Umsetzung eines neuen Standortkonzeptes die guten Voraussetzungen in dem regionalen Verbrauchsschwerpunkt Schwarzenbek berücksichtigt. Das Netzcenter befindet sich direkt neben dem Umspannwerk Schwarzenbek an der Möllner Straße 42.
Von dort aus sind Centerchef Tom Genth und sein Team mit insgesamt 26 Mitarbeitern für die Energieversorgung in fünf Ämtern und 60 Gemeinden zuständig. Aktuell betreuen sie von Schwarzenbek aus 28.878 Stromanschlüsse und 8072 Gasanschlüsse. Im Kreisgebiet gibt es insgesamt sieben Umspannwerke und 1869 Kilometer Stromleitungen. Hinzu kommen 563 Kilometer Gasleitungen.