Schwarzenbek. Schwarzenbeker Schüler treten beim Technik- und Programmierwettbewerb nicht mehr als Schul-AG, sondern als Verein an – und gewinnen.

Seit 2009 nehmen Schüler und Schülerinnen aus Schwarzenbek an den Wettbewerben der First Lego League teil. Auf Landesebene sind sie Seriensieger, doch auch auf europäischer Ebene haben sie einen Namen: Sechsmal standen sie im Zentraleuropa-Finale, vertraten Deutschland sogar einmal bei den World-Games. Jetzt sind die beiden Teams von „We aRe oNe“ erneut Landessieger und Vizemeister geworden.

Um die Energie der Zukunft dreht sich diesmal auch alles in der First Lego League: Unter dem Motto „Superpowered“ sind Tausende Schülerinnen und Schüler in mehr als 600 Mannschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz im vergangenen November in die Wettkämpfe gestartet. Die Aufgabe für die neun- bis 16-jährigen Nachwuchsforscher und -entwickler: Sie müssen aus dem Lego-Technic-Angebot einen autonom agierenden Roboter bauen und programmieren, der auf einem Spielfeld bestimmte Aufgaben möglichst schnell und fehlerfrei löst.

Schwarzenbeker Teams treten in Hamburg und Kiel an

Dazu präsentieren die Teilnehmer eine innovative Lösung für ein Problem, das sie sich selbst zum Thema „Superpowered“ gesucht und worüber sie ausführlich geforscht haben. Bewertet wird auch die Zusammenarbeit im Team und die Zeitplanung.

„Into Orbit“ – das Weltall war im Wettbewerbsjahr 2018/19 das Motto der First Lego League. Folglich saßen auf dem Roboter des Schwarzenbeker Teams auch kleine Lego-Astronauten.
„Into Orbit“ – das Weltall war im Wettbewerbsjahr 2018/19 das Motto der First Lego League. Folglich saßen auf dem Roboter des Schwarzenbeker Teams auch kleine Lego-Astronauten. © Marcus Jürgensen

Erstmals als Verein unterwegs waren die Teams von „We aRe oNe Robotics“ bei den schleswig-holsteinischen Titelkämpfen in der Kieler Fachhochschule und dem Hamburger Entscheid, der in Buchholz ausgetragen wurde. Das Team „Black“, die Teamfarben sind schwarz und grün, holte dort den Vize-Meistertitel, die „Greens“ wurden in Kiel Gesamtsieger.

Weil beide Schwarzenbeker Teams regelmäßig die vorderen Plätze in Schleswig-Holstein belegten, war Teamleiter Reinald Weber von anderen Mannschaften gefragt worden, ob sie nicht im Hamburger Landesentscheid antreten könnten. Der ehemalige Lehrer an der Schwarzenbeker Gemeinschaftsschule hatte das Lego-Team vor 14 Jahren als Schul-AG gegründet, betreut die Schüler als Pensionär weiterhin und ist Vereinsvorsitzender.

Kleiner Fehler wäre den „Greens“ fast zum Verhängnis geworden

Die Aufteilung auf zwei Wettbewerbe wäre den Schwarzenbekern fast zum Verhängnis geworden, denn die „Greens“ wären fast gescheitert. Von elf gemeldeten Teams waren nur sieben zum Wettbewerb in die Fachhochschule Kiel gekommen. Für Constantin Bühl (15), Nele Knepper (11), Fabius Lemke (11) und Carl Johann Stempel (13) begann der Wettbewerb mit ihrer Präsentation vor der Jury: Neben dem Robot-Design mussten sie ihr Forschungsthema „Energieverbrauch von Videospielen und wie man ihn beeinflussen kann“ erläutern.

Im nachfolgenden Robotgame erreichten sie souverän das Halbfinale der besten vier Teams. Dann das Pech: Ein Bedienungsfehler nach 90 Sekunden stoppte das Roboterprogramm. Damit schien die Finalteilnahme verwirkt, doch letztlich gab es zwei punktgleiche Teams. Im Stechen setzten sich die vier Jugendlichen klar gegen die „Cleverdinos“ aus Ahrensburg durch und gewannen dann auch das Finale klar gegen die „Sandbox Friends“ aus Norderstedt.

Ziel ist das Zentraleuropafinale in Dresden

Jetzt bereiten sich die Teams auf das Qualifikationsturnier in Siegen am 26. Februar vor. Das abschließende Finale für Deutschland, Österreich und die Schweiz steigt am 24. und 25. März im Flughafen Dresden. An den bisherigen Wettbewerben waren sie noch als Arbeitsgemeinschaft der Gemeinschaftsschule Schwarzenbek am Start. Letztlich führten die Einschränkungen der Pandemie zur Vereinsgründung im vergangenen Jahr.

Weber: „Wir trainieren immer sonnabends, hätten deshalb für die außerplanmäßige Reinigung der Schultoiletten zahlen sollen.“ Die Kinder und Jugendlichen übten zunächst in privaten Kellerräumen – bis ihnen das Schwarzenbeker Unternehmen Rampa, langjähriger Sponsor des Teams, eine leerstehende Hausmeisterwohnung auf dem Firmengelände an der Grabauer Straße 35 anbot. „Eltern haben die Wohnung denn in Eigenleistung renoviert“, so Weber. Zeitgleich wurde der Verein gegründet.

Früher waren „We aRe oNe“ noch eine Schul-AG und Dutzende Gäste kamen, wenn die Lego-Spieler zum Tag der offenen Tür in die Gemeinschaftsschule Schwarzenbek einluden.
Früher waren „We aRe oNe“ noch eine Schul-AG und Dutzende Gäste kamen, wenn die Lego-Spieler zum Tag der offenen Tür in die Gemeinschaftsschule Schwarzenbek einluden. © BGZ | Marcus Jürgensen

Aktuell trainieren dort zwölf Jungen und ein Mädchen im Alter von sieben bis 15 Jahren immer sonnabends von 10 bis 13 Uhr für die Wettbewerbe, konstruieren und programmieren die Roboter. Wer sich für die First Lego League interessiert, kann sich über die Internetseite des Vereins unter www.weareone-robotics.de zum Besuch anmelden.