Schwarzenbek. Das Familienunternehmen aus Schwarzenbek steuert auf Expansionskurs. Was der Betrieb jetzt alles anbietet.

Frisch gerösteter Kaffee aus Büchen, Wild-Bolognese aus Havekost und Curry aus Gülzow – im Geschäft Opa Peters Feine Kost an der Lauenburger Straße 34 gibt es Köstlichkeiten aus Manufakturen der Umgebung sowie Olivenöl, Risotto, Weine, Spirituosen und Pralinen aus der Ferne und Marmeladen, Gebäck nebst Likören aus eigener Produktion.

Seit etwa einem halben Jahr kennen die Kunden den Familienbetrieb Opa Peters nicht nur durch die Eiscafés in Schwarzenbek und Büchen sowie den Eisbechern in den Kühlregalen ausgesuchter Supermärkte in der Region, sondern auch durch das Feinkostgeschäft, den Foodtruck und den urigen Tresen vor dem Feinkostladen.

Für ihr Engagement wurden die Unternehmer 2021 ausgezeichnet

Mitten in der Pandemie, als viele andere Läden, Gaststätten und Imbisse schließen mussten, expandierte der 1991 gegründete Schwarzenbeker Familienbetrieb. Zuvor hatte es schon einige Veränderungen gegeben. Aus den Eiscafés Eskimo in Büchen und Schwarzenbek wurde Opa Peters. Seit 2019 werden Edeka- und Rewe-Märkte in der Region mit dem Eis beliefert. Die Eisdiele in der Lauenburger Straße wurde zur Produktionsstätte während nebenan das neue Eiscafé entstand.

Für ihr Engagement wurden die Unternehmer ausgezeichnet. 2021 erhielten sie für ihr unternehmerisches Engagement den Wirtschaftspreis der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek (WVS). Danach wurden sie noch einmal richtig herausgefordert, denn die Pandemie und die Inflation brachten neue Hürden mit sich. „Wir haben zusammengesessen und beraten, wie es weitergehen soll. Hopp oder top, war die Frage“, erzählt Kim-Ole Peters, der zusammen mit Niklas Schult das Geschäft „Feine Kost“ leitet.

„Feine Kost“ ist ein neuer Geschäftszweig der findigen Familie

„Stillstand ist Rückschritt“, lautet ihr Credo. Und so entschieden sie sich dafür, das Unternehmen auszubauen und eröffneten Opa Peters Feine Kost an der Lauenburger Straße 34 gegenüber ihres Eiscafés. Ein mutiger Schritt, denn bundesweit zeigte der Trend in die andere Richtung. Laut Einzelhandelsverband haben in der Pandemie 41.000 Ladeninhaber aufgeben müssen.

In der Zeit vor Corona seien es jährlich etwa 5000 gewesen. Sogar Filialketten haben 30 Prozent ihrer Standorte geschlossen. Der Verband geht aber auch davon aus, dass es neue Ideen und damit neue Läden geben wird.

Die Eisdiele Opa Peters hat ihren Verkauf neben die Fabrikation an der Lauenburger Straße verlegt. Jetzt gibt es dort auch mehr Platz für Außengastronomie.
Die Eisdiele Opa Peters hat ihren Verkauf neben die Fabrikation an der Lauenburger Straße verlegt. Jetzt gibt es dort auch mehr Platz für Außengastronomie. © Stefan Huhndorf

Bei Opa Peters gibt es längst nicht nur die Saison mit leckerem Eis aus eigener Produktion. Im Sommer kann man den Garten des Hauses auch für Familien- oder kleine Firmenfeiern mieten oder den Foodtruck bestellen und sich mit Süßem und Herzhaften bewirten lassen. An dem urigen Tresen vor dem Geschäft laden die Peters’ regelmäßig zu Weinproben ein. Sechs Mitarbeiter kümmern sich darum, dass alles läuft. In der Eissaison sind es dann meist 15 bis 20 Angestellte.

Sahne, Eier, Milch und Zucker sind das Rezept für leckeres Eis

Angefangen hat alles im Jahre 2001 mit der Eisdiele Eskimo an der Lauenburger Straße. Senior Carsten Peters, der seine Ausbildung als Bäcker und Konditor in der Konditorei Gräper absolvierte, stellte feines Konditoreis her. Eisherstellung gehörte zu seiner Ausbildung, und bereits damals hatte er eine Vorliebe für diese Leckerei. Aus Sahne, Eiern, Milch und Zucker zaubern die Mitarbeiter dort seitdem das Grundeis. Kakao, Zimt, Früchte, Joghurt und andere Zutaten kommen je nach Rezeptur noch dazu. „Mehr braucht man nicht für großartiges Eis“, sagt Carsten Peters.

So entstehen in der hauseigenen Herstellung etwa 100 Sorten sowie Eistorten und Eispralinen. In der Hochsaison werden täglich etwa 350 Liter Eis produziert. Die erfrischende Leckerei geht seit 2012 auch in der Filiale in Büchen an der Möllner Straße 19 über die Theke. Dort begann Kim-Ole Peters seine Laufbahn im Unternehmen. Der 31-Jährige ist gelernter Augenoptiker und absolvierte seine Ausbildung in der Schwarzenbeker Brillenschmiede. Inzwischen ist er nicht nur einer der Geschäftsführer. „Er ist vor allem ein unglaublich guter Eisproduzent“, sagt sein Vater Carsten Peters.

Zusammen mit Niklas Schult führt Kim-Ole Peters den Laden Opa Peters Feine Kost. Der 21-jährige Niklas Schult aus Schwarzenbek ist Geschäftsführer. Kim-Ole Peters nennt ihn sogar „die Struktur des Unternehmens“. Er strukturiert die Projekte, koordiniert sämtliche Prozesse von der Warenbeschaffung bis zur Produktion.

Klares Votum für eine Fußgängerzone im Schwarzenbeker Zentrum

Beide zögern keine Sekunde bei der Antwort auf die Frage, wer ihr Vorbild als Unternehmer ist: Carsten Peters, der Firmengründer. Sie schätzen seine Standhaftigkeit und sein Durchhaltevermögen sowie sein Wissen über Lebensmittel und sein Können als Bäcker. Auch Steffen Möller, Inhaber der Brillenschmiede in Schwarzenbek, ist den beiden ein Vorbild. „Er ist von seinem Handwerk und seinem Geschäft begeistert und geht darin auf“, sagt Kim-Ole Peters.

Beim Blick in die Zukunft baut das Unternehmen auf eine positive Entwicklung der Schwarzenbeker Innenstadt. „Wir befürworten die Einrichtung einer Fußgängerzone im Stadtkern“, macht Kim-Ole Peters deutlich. Auch wenn dies zunächst Zukunftsmusik ist, sollte es bis dahin zumindest eine Verkehrsberuhigung in diesem Bereich geben. Das mache die Innenstadt attraktiver und trage sicher auch dazu bei, dass Läden bestehen bleiben, sich wieder Einzelhändler ansiedeln und Lehrstand wieder mit Leben erfüllt wird.