Schwarzenbek. Investor Andreas Ellermann und Lebensgefährtin Patricia Blanco leiteten die Aktion im Passage-Treff. Kritik an Innenstadt-Plänen.
Im Passage-Treff Schwarzenbek war kaum ein Durchkommen. Hunderte Menschen drängten sich Freitagabend, um bei der großen Verlosung von Investor Andreas Ellermann dabei zu sein. Aus den ursprünglich angekündigten Preisen im Wert von 15.555 Euro waren Waren im Wert von 21.000 Euro geworden. Heiß begehrt waren auch die Kleidungsstücke, die Patricia Blanco beisteuerte.
Preisverlosung lockt Hunderte in Passage-Treff
Die Tochter von Roberto Blanco und Lebensgefährtin von Andreas Ellermann hatte ein paar ihrer Lieblingsstücke aus dem Kleiderschrank mitgebracht. Die schicken Fummel waren besonders bei den weiblichen Besuchern heiß begehrt. Vom modischen Mantel bis zum glitzernden Abendkleid war alles dabei
„Das Weihnachtsgeschäft in der Passage ist deutlich besser gelaufen als in den vergangenen zwei Jahren. Die Leute haben endlich wieder Lust, ausgiebig zu shoppen“, sagt Andreas Ellermann. „Ein Grund dafür ist sicherlich, dass die Maskenpflicht weggefallen ist“
35 der 38 Ladengeschäfte gehören Andreas Ellermann
Der TV-Entertainer und Geschäftsmann muss es wissen, 35 der 38 Ladengeschäfte im Passage-Treff zwischen Lauenburger Straße und Schmiedestraße gehören ihm. Ellermann setzt bei seinen Mietern auf einen bunten Mix. Das Gros besteht aus Einzelhändlern, aber auch Friseure und weitere Dienstleister der Beautybranche sowie zwei Gastronomen und ein türkisscher Supermarktbetreiber gehören zu den Mietern. Zahnärzte, Notare und ein Umzugsunternehmen sind hier ebenfalls vertreten.
Bauchschmerzen bereiten Ellermann Überlegungen, im Verlauf der Lauenburger Straße eine Fußgängerzone zu bauen. „Das ist eine Idee, die in Schwarzenbek absolut nicht laufen würde. Zum einen ist die Straße viel zu breit, selbst wenn man da Bäume und Grünanlagen pflanzt, verlieren sich die Leute da.“
Geesthacht keine Blaupause für Schwarzenbek
Zum anderen sei Schwarzenbek nicht vergleichbar mit dem rund doppelt so großen Geesthacht. „Dort gibt es beispielsweise das Traditionskaufhaus Nessler wie auch C&A. Für Geschäfte dieser Größenordnung ist in Schwarzenbek aber kein Platz.“
Die Kunden würden zudem immer bequemer, ist der Inhaber des Passage-Treffs überzeugt. „Sie wollen dicht mit dem Auto heranfahren, das wäre dann auch nicht mehr möglich. Schwarzenbek soll sich bloß den Gefallen tun und die Finger von solchen Plänen lassen.“
Diskussionen um Schwarzenbeks Zukunft
Viele Schwarzenbeker Bürger, Planer wie auch der Bürgermeister können der Idee einer autofreien Fußgängerzone jedoch einiges abgewinnen. Sie setzen auf verbesserte Aufenthaltsqualität, mehr Platz für Gastronomie und Vorrang für Fußgänger und Radfahrer.
Andere warnen: Ohne Kunden aus dem Umland, die mit ihren Autos zum Einkaufen kommen, und ohne die vielen Schwarzenbeker Laufkunden, drohen Einzelhandel und Dienstleistern wachsende Probleme. Die Abwanderung Richtung Lupuspark ist für viele Gewerbetreibende in der Stadt eine gefährliche Entwicklung.
Schwarzenbeks City steht vor dem Kollaps
Autofreie City? Ellermann droht Läden zu verkaufen
Vorrang für Radfahrer und Fußgänger?
Der große Andrang in der Passage spiegelte ein wenig das vergangene Geschäftsjahr in der Ladenmeile wider. Da 2022 insgesamt und das Weihnachtsgeschäft gut gelaufen sind, hatten sich Gewerbetreibende und Dienstleister zusammengetan und Gutscheine und Präsente für die Verlosung gespendet.
Andreas Ellermann und Patricia Blanco leiteten die Verlosung. DJ Kai-Uwe Fischer sorgte für Stimmung aber auch der Hamburger Gospelsänger Daniel begeisterte das Publikum.
Pakete für die glücklichen Gewinner
Für die Gewinner war es gar nicht so einfach, ihre Preise aus der Passage zu schleppen. Statt einem Gewinn gab es gleich mehrere Pakete und Gutscheine. So wurden beispielsweise Handys und Heizlüfter, Pflege- und Beautyprodukte sowie Süßigkeiten als Gesamtpakete zusammengestellt. Für die Lauenburgerin Julia Lazarescu hat sich die Teilnahme gelohnt. Die 44-Jährige nahm Preise im Wert von rund 1000 Euro mit nach Hause. daf