Schwarzenbek. Auf dem ehemaligen Autohausgelände sind Supermarkt und Mehrfamilienhäuser geplant. Doch es gibt noch ein paar Probleme.
Auf dem Areal am Kreisverkehr Möllner Straße/Mühlenkamp ist derzeit eine wenig attraktive Sandfläche zu sehen, die von Bauzäunen umgrenzt wird. Immerhin besser als das heruntergekommene Autohaus, das dort bis vor drei Monaten noch stand. Doch auch bei der Brache soll es nicht bleiben: Schon bald könnte ein neues Einkaufszentrum nebst einem Wohnquartier dort entstehen. Allerdings gibt es an den Plänen noch Nachbesserungsbedarf.
Seit drei Monaten ist der größte Schandfleck am Ortseingang nach Schwarzenbek aus Fahrtrichtung Mölln Geschichte: Mitarbeiter der Firma TIRS aus dem niedersächsischen Volksdorf haben das verfallene, ehemalige Autohaus im Juli innerhalb weniger Tage abgerissen. Damit war die mit Graffiti beschmierte und von Büschen überwucherte Ruine, in deren seit Jahren leerstehenden Werkstatt es vor einigen Monaten auch gebrannt hatte, endlich beseitigt. Das seit 2013 leerstehende Autohausgelände hatte zuletzt zur seit Langem insolventen Russmeyer-Gruppe aus Trittau gehört.
In Schwarzenbek werden ein Penny-Markt und Wohnungen geplant
Nun haben Mitarbeiter des Architekturbüros Lukanz aus Burgwedel (Niedersachsen) haben am Dienstagabend Pläne für die mögliche neue Bebauung im Planungsausschuss vorgestellt.
Penny (Rewe-Konzern) möchte bereits seit mehreren Jahren einen neuen Supermarkt auf dem gut 10.000 Quadratmeter großen Gelände mit einer angepeilten Verkaufsfläche der heute üblichen 1200 Quadratmeter errichten. Nach dem bestehenden B-Plan sind an dem Standort lediglich 800 Quadratmeter Verkaufsfläche möglich. Auch die Parkplatzsituation auf dem Areal ist kritisch.
Deshalb und weil sie gegenüber dem Netto-Markt nicht einen weiteren Supermarkt haben wollten, hatten sich die Politiker lange gegen die Pläne von Penny gesperrt. „Wir brauchen an der Stelle keinen weiteren Discounter. Was uns fehlt, ist bezahlbarer Wohnraum. Das würde an diesem Standort nach unserer Ansicht viel besser passen“, hatte unter anderem FWS-Fraktions-Chef Bernhard Böttel während der Diskussion über die Folgenutzung der Fläche mehrfach angemahnt
Der in mehreren Jahren erarbeitete Kompromiss lief dann auf eine Bebauung mit Supermarkt und Wohnungen heraus. Ein entsprechendes Konzept hat das Architekturbüro Lukanz jetzt im Planungsausschuss vorgestellt. Danach soll es einen Supermarkt sowie einen daneben gelegenen Backshop in einem eigenen Gebäudeteil und 24 Wohnungen in Mehrfamilien- und Reihenhäusern geben.
Investoren müssen die Entwürfe noch einmal nachbessern
Allerdings müssen die Investoren noch nachbessern, bevor es zu einem Bebauungsplan kommen kann. Unter anderem haben die Politiker bei der Vorstellung des Konzepts die Firsthöhe von 13 Metern kritisiert. Im Umfeld des Areals sind elf Meter üblich.
Kritik gab es dann aber auch an der geplanten Dichte der Bebauung. „24 Wohnungen für dieses Areal sind zu viel“, bemängelte Klaus Jennrich von der Wählergemeinschaft FWS. Auch der Hauptausschussvorsitzende Nils Hilger (SPD) warnte vor einer zu dichten Bebauung, wie sie beispielsweise auf dem ehemaligen Gelände der Keksfabrik Lembcke an der Meiereistraße vorgenommen wurde.
„Es war ein ausdrücklicher Wunsch seitens der Politik, dass es neben dem Supermarkt auch Wohnbebauung auf dem Gelände geben soll“, erinnerte Bauamtsleiter Ralf Hinzmann die Ausschussmitglieder.
Das Architekturbüro will die Pläne nach den Wünschen der Politiker überarbeiten
Letztlich wird es wohl bei der Dichte der Bebauung bleiben, aber die Höhe der Gebäude könnte reduziert werden. Das Architekturbüro will die Pläne nach den Wünschen der Politiker überarbeiten und wird auf einer der nächsten Sitzungen erneut ihre geänderten Entwürfe vorstellen. Ein Bebauungsplanverfahren dauert üblicherweise ein Jahr. Mit einem Baubeginn am Kreisverkehr dürfte also frühestens im Jahr 2024 zu rechnen sein.
Penny betrieb bis vor einigen Jahren neben dem bestehenden Markt auf dem Ritter-Wulf-Platz eine kleine Filiale mit gut 500 Quadratmetern Verkaufsfläche an der Möllner Straße, die seit dem Frühjahr von Woolworth genutzt wird.