Schwarzenbek. 25 Kinder und Jugendliche proben seit Monaten das Stück „Im Zeitenzirkus“. Jetzt kommt das Generationentheater auf die Bühne.
Das Leben der Großeltern steht genauso im Fokus wie die Zeit der Corona-Beschränkungen, der Krieg in der Ukraine oder die ferne Zukunft in einer Station im Weltraum: „Im Zeitenzirkus“ lautet der Titel des ersten großen Theaterprojekts, das Katrin Röser, Leiterin des Jugendzentrums Schwarzenbek, auf den Weg gebracht hat. „Die Corona-Pandemie hat uns zurück geworfen. Aber jetzt können wir wieder durchstarten. Künftig möchte ich gerne in jedem Jahr ein großes Kunst- oder Theaterprojekt mit den Kindern und Jugendlichen einstudieren“, kündigt die 37-Jährige an.
Das Theaterprojekt schließt nach einer zweijährigen Corona-Pause an die „Beat’n’Dance“-Veranstaltungen an, die der heutige Bürgermeister Norbert Lütjens in seiner Funktion als Stadtjugendpfleger gemeinsam mit dem Intendanten Frank Düwel viele Jahre als einen Höhepunkt in den Kultursommer am Kanal integriert hat.
Theater leitet in Ferienprogramm des Jugendzentrums Schwarzenbek über
„Unser Projekt ist nicht Bestandteil des Kultursommers, eröffnet aber unsere Ferienaktionen. Viele der älteren Teilnehmer des Projekts waren auch bei Beat’n’Dance dabei“, sagt die Hamburgerin, die nach einer Musical-Ausbildung an der Hamburger Stageschool ein Studium Soziale Arbeit an der HAW (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg) angeschlossen hat.
Seit dem Jahresbeginn proben 25 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 27 Jahren an dem Zeitenzirkus. Dabei können die Teilnehmer diesmal auch auf hochprofessionelle Unterstützung zurückgreifen: Theaterpädagogin India Roth (Regie) und Marie-Madeleine Krause (musikalische Leitung). Über das Projekt „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat Katrin Röser Fördermittel in Höhe von 20.000 Euro eingeworben.
Kultur- und Theaterprojekte sollen weitergehen
„Unser gesamtes Team hat die Proben unterstützt und wird auch die Aufführung begleiten. Wir kümmern uns um Tontechnik und Bühnenbild. Die Teilnehmer haben gemeinsam mit uns auch die Plakate gestaltet, die überall in der Stadt hängen“, sagt Katrin Röser. Ob es noch einmal so eine hohe Förderung gibt, ist unklar, aber der Plan steht: Die Kultur- und Theaterprojekte gehen weiter.
Doch erst einmal heißt es am kommenden Sonntag, 3. Juli, um 17 Uhr „Vorhang auf“ für die Nachwuchstalente, die eine abwechslungsreiche Show mit Schauspiel, Akrobatik und Gesang bieten wollen. Bislang haben die Teilnehmer im Jugendzentrum an der Hans-Böckler-Straße 2 geprobt. Ab Freitag können die Teilnehmer dann auch den Festsaal des Rathauses für die letzten Proben nutzen.
Kombination aus Theater und Live-Musik
Zum Stück: In einer Kombination aus Theater und Live-Musik wird das Publikum durch den Abend geleitet. Es gibt genau wie bei „Beat’n’Dance“ einzelne Episoden und Einlagen, aus denen sich die Handlung zusammensetzt. Es wird eine Zeitreise von der Generation der Großeltern und deren Lebensumfeld über aktuelle Entwicklungen wie die Corona-Pandemie bis hin zu Zukunftsvisionen.
„Ein Stück über Generationenkonflikte und Verbundenheit. Unser Zeitenzirkus zeigt bewegende Einblicke in die verschiedenen Aufgaben und Schwierigkeiten der Generationen. Humor, Kreativität und Musik bilden den Seiltanz zum Verständnis über die tiefen Gräben der Zeit“, kündigt Katrin Röser an.
Viele Passagen entstanden in Workshops
Die 15 Kinder und Jugendliche, die bis zum Schluss dabei sind, sammeltne Erfahrungen im biografischen Theater, improvisierten eigene Szenen und schrieben selber Texte. „Es wurden Ausflüge ins Schauspielhaus nach Hamburg und ins Theater nach Lauenburg organisiert. Viele Passagen haben wir auch in Wochenend- und Ferienworkshops entwickelt“, so die Jugendzentrumsleiterin weiter. So entstand innerhalb der vergangenen sechs Monate langsam das Musiktheaterstück „Im Zeitenzirkus“.
„Für die Kinder- und Jugendarbeit sind solche Projekte sehr wichtig, weil sie Teilnehmer aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Gesellschaftsschichten zusammen bringen und so auch der Integration und dem gegenseitigen Verständnis dienen“, betonte die 37-Jährige.
Die öffentliche Aufführung von „Im Zeitenzirkus“ findet am Sonntag, 3. Juli, um 17 Uhr im Rathaus in Schwarzenbek statt. Kartenreservierung unter 04151/56 17.