Schwarzenbek. Das Weinjahr 2021 war für die Winzer gut. Am Sonnabend, 18. Juni, kann die Qualität beim Weinfest in Schwarzenbek getestet werden.
Edle Tropfen, erlesene Brände, deftige Speisen, Cocktails, Musik und gute Gespräche: Dieser Mix lockt nach zwei Jahren Pause wieder zahlreiche Besucher auf den alten Markt im Stadtzentrum. „Ein Weinfest mit Tanz und Musik steht Schwarzenbek gut zu Gesicht. Zum Glück regnet es diesmal nicht. Das gehört zur Eröffnung sonst immer dazu“, sagte WVS-Vorsitzende Doris Lehmann.
Dass es zum Weinfest immer schlechtes Wetter gibt, sei jedoch eine Mähr, betonte Uwe Krützmann, ehemaliger WVS-Vorsitzender bereits mehrfach. „Ein Blick in die Annalen belegt: Wir hatten genauso oft Sonnenschein wie Regen“, so der Schuhhändler. Dieses Jahr gab es jedenfalls Kaiserwetter und der Sonnabend (18. Juni) soll der bislang heißeste Tag des Jahres werden. Dann ist auch von 17.30 bis etwa 23 Uhr die letzte Gelegenheit, sich mit Freunden auf ein Glas Wein oder einen Cocktail zu treffen. Denn dann endet das Fest bereits wieder.
Weinfest ist wichtig für das Lebensgefühl in der Stadt
„Es ist schön, dass wir wieder ein Weinfest feiern können. Es ist immer gut, wenn Menschen zusammenkommen können. Das ist wichtig für das Lebensgefühl in einer lebendigen Stadt“, sagte Bürgermeister Norbert Lütjens. Allerdings wird es in diesem Jahr voraussichtlich auch keine weiteren größeren Feste auf dem alten Markt geben. „Wir haben noch zwei Aral-Open-Konzerte und viele Veranstaltungen im Amtsrichterhaus. Ein Stadtvergnügen oder auch nur ein Stadtvergnügen Light wie im vergangenen Jahr, wird es leider nicht geben“, betonte der Verwaltungschef, der am Donnerstag zur Weinfesteröffnung seinen 52. Geburtstag feierte.
Drei Winzer und ein Cocktailstand laden zum Feiern ein
Die Besucher haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. Erstmals seit Langem sind wieder drei Winzer dabei, hinzu kommt der Cocktailstand von Daniel Schmidt und Opa Peters sowie Gastronomie mit deftigen Speisen.
Quasi zum Inventar gehört das Weingut Porscha. „Meine Tante wohnt in Breitenfelde, deshalb waren wir öfter in der Region. Meine Eltern wurden von der WVS angesprochen, ob wir mitmachen wollen. Ich war schon als Kleinkind mit in Schwarzenbek“, erinnert sich Winzer Christian Porscha (32), der den Stand von seinen Eltern übernommen hat.
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Auf 50 Hektar baut die Familie mit rheinhessischen Badenheim Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau und neuerdings auch Sauvitage an. „Elf Sorten hat Porscha am Verkaufsstand. „Das Weinjahr 2021 war eine Herausforderung. Es gab viele aber nur kurze Niederschläge. Dafür sind die Erträge und die Qualität gut. Außerdem ist der Säuregehalt der Trauben hoch, das macht den Wein gut lagerfähig“, sagte Porscha.
Ebenfalls seit vielen Jahren dabei ist das Weingut Rückrich aus Eckelsheim und erstmals dabei ist Winzer Thomas Sippel aus dem pfälzischen Weisenheim am Berg. „Ich kenne Doris Lehmann. Sie ist Kundin bei mir und sie fragte, ob ich nicht Lust hätte, mit meinem Stand hierher zu kommen. Wir gehen auf 16 Weinfeste im Jahr, da passte der Termin in Schwarzenbek gut rein“, sagt der 50-Jährige. Neben Riesling und Burgunder hat er auch Brände wie Whiskey und Gin im Gepäck. „Wir haben auch alkoholfreien Gin, allerdings keinen alkoholfreien Wein. Davon halte ich nichts. Wein ohne Alkohol ist wie Wurst ohne Fleisch“, sagte der Winzer, der seit 30 Jahren im Geschäft ist.
Weinfest feiert mit Verspätung seinen 30. Geburtstag
Nach zwei Jahren Corona-Pause ist es die mittlerweile 30. Auflage des Weinfests. Der Start im Jahr 1990 war noch betulich – ohne Musik und mit einem Bauanhänger auf dem alten Markt. Mit dem WVS-Vorsitzenden Wolfgang Eichbaum nahm das Fest in den Folgejahren jedoch Fahrt auf: Mit Buden, Bühne und Musik entwickelte es sich zu einer Institution, die fest in den Terminkalender der Stadt gehört.