Schwarzenbek. Mit 100.000 Euro unterstützt die Kreissparkasse Vereine in der Region – wer gewinnt, darüber entscheiden auch die Bürger.
Vor drei Jahren haben Saskia Timm und Dana Wißmann angefangen, Saxofon zu spielen. Heute gehören sie zu den Stützen der Möhnsener Musikanten. Die Bläserklasse nur für Erwachsene war ein Projekt, dass die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg damals noch unter dem Titel „Gut. Für die Gemeinschaft“ unterstützt hat. Unter dem Motto „Es ist nie zu spät ...“ hatten sich die Musikanten beim Wettbewerb beworben und 3000 Euro erhalten. Damit konnten neue Leihinstrumente angeschafft werden.
Damals hatte die Kreissparkasse 30.000 Euro aus dem Erlös des „Los-Sparens“ausgeschüttet, jetzt lädt das Geldinstitut wieder zum Wettbewerb ein. Der steht diesmal unter dem Motto „KSK-Vereinspreis – Engagiert für das Herzogtum“ und ist mit 100.000 Euro gefüllt. Ab sofort können sich gemeinnützig anerkannte Vereine, Verbände und Organisationen mit Sitz im Herzogtum Lauenburg mit ihrem Projekt unter www.ksk-vereins preis.de anmelden.
Bläserklasse funktioniert nur durch Zuschuss der Kreissparkasse
„Die Bläserklasse hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt“, sagt Heinrich Hamester, Vorsitzender der Möhnsener Musikanten. 20 Interessierte hatten sich für die Bläserklassen gemeldet, acht sind bis heute dabei. „Das ist eine gute Quote“, findet Hamester. Aktuell gehören rund 50 Hobby-Musiker der Kapelle an, darunter auch acht Jugendliche. Gespielt werden nicht nur klassische Melodien wie Polka, Marsch und Walzer, sondern auch jede Menge beliebte Evergreens aus Rock und Pop im swingenden Bigband-Sound. Hamester überlegt, nach den guten Erfahrungen sich mit einem neuen Projekt bei der KSK zu bewerben: „Man darf sich als Verein nicht zurücklehnen, sonst kommt man nicht weiter. Deshalb macht es immer Sinn, sich um Zuschüsse zu bewerben.“
Das wollen auch die Schwarzenbeker Landfrauen machen. Bei ihnen hat die Pandemie zu einem Digitalisierungsschub geführt: Um den Kontakt zu halten, haben sie die sozialen Netzwerke genutzt und Digitalpatinnen ausgebildet, die bei Problemen und Vorbehalten weiterhelfen. Was fehlt, ist ein eigenes Gerät für die Vorstandsarbeit: „Aus Datenschutzgründen ist so ein vereinseigenes Laptop wichtig, außerdem macht es einen Wechsel im Vorstand einfacher, wenn man mit dem Amt gleich den Rechner übergibt“, sagt Vorstandsmitglied Heidi Thiessel-Müller.
Theatergruppe fehlten in der Pandemiezeit die Einnahmen
„Klar könnten wir einen Zuschuss gebrauchen“, sagt auch Daniel Schmidt von der VHS-Theatergruppe aus Schwarzenbek. Die finanziert sich nicht wie andere Vereine über Mitgliederbeiträge oder Spenden, sondern durch Eintrittsgelder der Aufführungen – und die gab es in den vergangnen drei Jahren nur sporadisch. Dennoch sind alle Kosten für die Miete der Vereinsräume weitergelaufen und für den Neustart mit der Komödie „Tom, Dick und Harry“ galt es, Requisiten neu zu bauen, Kostüme zu nähen und Aufführungsrechte zu erwerben.
Noch bis zum 20. Juli können sich Vereine mit ihren Projekten bewerben. Bürger können vom 5. bis 28. Juli online mitentscheiden, welche Vereine, Schulen, Kitas und Hilfsorganisationen eine Förderung erhalten: Dafür stehen 50.000 Euro aus dem Zweckertrag des „Los-Sparens“ bereit. 25 Vereine werden daraus mit Summen zwischen 1250 und 4000 Euro bedacht. Weitere 50.000 Euro aus dem Topf der Sparkassen-Stiftung werden zusätzlich von einer Jury vergeben, die ihre Summen selbst festlegt. So können Vereine mit Glück sogar doppelt profitieren.
Wer teilnimmt, erhält einen 48 Stunden gültigen Abstimmcode
Die Abstimmung erfolgt mittels einer SMS-Verifizierung: Teilnehmer geben ihre Mobilfunknummer im jeweiligen Profil ihres Favoriten ein, erhalten dann eine SMS mit einem 48 Stunden gültigen Abstimmcode. Teilnehmen können nur deutsche Mobilfunknummern. Die werden bis zum Ablauf des Wettbewerbs verschlüsselt gespeichert, anschließend gelöscht.