Schwarzenbek. Schwarzenbek lässt nach zwei Jahren Pause eine Tradition aufleben. Kommendes Jahr soll unter dem Maibaum auch wieder gefeiert werden.

„Das ist eine wichtige Tradition, die wir fortleben lassen wollen“, sagte Bürgermeister Norbert Lütjens bei der Aufstellung des Maibaums auf dem alten Markt. Zwei Jahre war der zwölf Meter hohe Baum mit den Abzeichen der Gilden im Winterlager geblieben. Ursprünglich hatte der Bürgerverein den traditionsreichen Baum eingelagert, mit der Auflösung des Vereins wechselte das Symbol für den Frühlingsanfang in die Halle des Bauhofs.

Ursprünglich wurde der Baum nach dem Winterlager von Handwerkern durch die Stadt getragen und stets am 1. Mai mit Muskelkraft aufgestellt. Das letzte Maibaumfest gab es vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Es wurde aber immer schwieriger, Zimmerleute zu finden, die bereit waren, am Feiertag mit zünftiger Kleidung zum Maibaumfest zu erscheinen. Letztlich hat sich auch der Bürgerverein mangels Freiwilliger für die Vorstandsarbeit vor einigen Monaten aufgelöst (wir berichteten).

Schwarzenbek: Wieder ein Maibaum auf dem alten Markt

Da Maibaumfeste – in den vergangenen Jahren kamen bis zu Tausend Besucher – wegen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 nicht möglich waren, blieb der Baum im Lager. Jetzt steht er auf Betreiben von Bürgermeister Norbert Lütjens wieder. Möglich wurde das durch Mitarbeiter des Bauhofs und der Firma Schwarzenbeker Erd- und Tiefbau (SET) von Jens Born. Die Schwarzenbeker Blumenhändlerin Bettina Scheumann stiftete den Kranz an der Spitze des Maibaums.

„Wir haben alles mit Bordmitteln gemacht, um den Schwarzenbekern zumindest einen Maibaum zu präsentieren. Die Hülse für die Halterung musste geschweißt werden. Nach der Saison braucht der Baum eine Schönheitskur. Im kommenden Jahr bekommen wir hoffentlich auch wieder ein richtiges Maibaumfest hin“, so der Verwaltungschef.

Die Tradition des Maibaums reicht in Deutschland über viele Jahrhunderte zurück. Im Jahr 1224 wird in Aachen erstmals ein Maibaumaufstellen dokumentiert. Dem folgt ein Bericht über eine seit 1520 in Franken und Schwaben gepflegte Sitte des Maibaumaufstellens auf dem Dorfplatz.