Schwarzenbek. Mit einem Cent je gefahrenen Kilometer unterstützen die Mitglieder des Vereins „Biker fahren für Kinder“ die Ukraine-Hilfe.

Knapp 3000 Kilometer hat Katrin „Käthe“ Mewes im vergangenen Jahr auf ihrer Yamaha XSR 700 zurückgelegt. Mittlerweile hat die Schriftführerin des Schwarzenbeker Vereins „Biker fahren für Kinder“ (BffK) das 75 PS starke „Naked Bike“, das bedeutet ohne Teil- oder Vollverkleidung, des japanischen Herstellers gegen eine Maschine aus US-amerikanischer Produktion getauscht: eine Harley Davidson Sportster. Damit sind in der aktuellen Zweiradsaison vielleicht noch ein paar Kilometer mehr drin: „Eigentlich sind wir im letzten Jahr gar keine großen Touren gefahren. In diesem Jahr soll es aber wieder zur Motorradfahrer-Demo nach Berlin gehen“, sagt Mewes.

Sie hat wie zwölf weitere Mitglieder des Clubs zu Beginn und Ende der letztjährigen Saison ihren Tachostand fotografiert und für jeden gefahrenen Kilometer einen Cent gespendet. Insgesamt kamen so 556,22 Cent zusammen. Das Geld überreichten die Biker am vergangenen Freitag beim Foodtruck-Festival auf dem alten Markt an Doris Lehmann, Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVS), für deren Ukraine-Hilfe. „Wir haben uns bewusst für eine kleine ehrenamtliche Initiative entschieden“, sagt Club-Präsident Hartwig „Hucky“ Holst.

Spende für Ukraine-Hilfe beim Foodtruck-Festival übergeben

Mitte Mai, so Lehmann, sei ein weiterer Hilfstransport geplant. Allerdings werden die Hilfsmittel nicht mehr mit großen Lkws transportiert. „Wir fahren jetzt mit Pkw und Anhänger oder Kleintransportern zur polnisch-ukrainischen Grenze und übergeben unsere Spenden dort an Mittelsmänner, die den Weitertransport organisieren“, erläutert Lehmann. Ein Transport per Lkw nach Lwiw wie beim letzten Mal sei zu gefährlich geworden, weil auch die westukrainische Stadt häufig unter Beschuss stehe.

Benötigt werden Lebensmittel, Medikamente, Notstromaggregate und Power-Banks für die Handys, dazu Dosenöffner und Plastik-Bestecke. „Hier geht es nicht mehr um Nachhaltigkeit, sondern um Gewicht. Die Lebensmittel müssen zu dem ohne Wasser zubereitet werden können“, erläutert Lehmann, die einen Großteil der Hilfsgüter bei Händlern in Schwarzenbek einkauft. „Die berechnen uns nur ihren Einkaufspreis“, so die WVS-Vorsitzende. Unter dem Stichwort „Hilfe für die Ukraine“ hat die WVS ein Spendenkonto unter IBAN DE 97 2305 2750 0081 8022 41 eingerichtet.