Schwarzenbek. Zehn Kinder sollen durch ihren Schulbesuch an Grund- und Gemeinschaftsschule ein Stück Normalität leben. Sachspenden erwünscht.

Frauen und Kinder versuchen, dem Krieg in ihrer Heimat Ukraine zu entkommen. Stand Mittwoch, 23. März, hat allein die Stadt Schwarzenbek 72 Flüchtlinge aufgenommen und untergebracht, wie Ordnungsamtsleiterin Petra Scheerer mitteilte. Ein großer Teil sind Minderjährige. Für zehn Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren begann gestern der erste Schultag in der Grund- und Gemeinschaftsschule Schwarzenbek.

So genannte DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) gibt es dort aktuell nicht mehr. Diese Klassen wurden während der ersten Flüchtlingswelle nach dem Krieg in Syrien im Jahr 2015 gebildet. „Wir nehmen die Kinder mit offenen Armen auf und haben uns auf die Situation eingestellt“, sagt Bettina Kossek, Leiterin der Grund- und Gemeinschaftsschule in Schwarzenbek.

GGS Schwarzenbek bittet um Spenden für die Schüler

Bereits zum Wochenbeginn hatten sie und ihr Kollegium zu Sachspenden für die Kinder aus der Ukraine aufgerufen, die jetzt wieder in den Schulalltag starten und so ein Stück Normalität in ihrer vorläufig neuen Heimat finden sollen.

„Wir hoffen, einen Fundus an Schulsachen wie Federmappen, Stifte, Kollegblöcke, Schulranzen, Sportkleidung und Sporttaschen zusammenstellen und ihn dann an unsere neuen Mitschülerinnen und Mitschüler aus der Ukraine weiterleiten zu können“, appellierte die Rektorin in einem Elternbrief und auch in einem Aufruf in unserer Zeitung an potenzielle Spender. Die Spenden können im Schulsekretariat an der Berliner Straße 12 abgegeben werden.

Kinder werden altersübergreifend an den Schulalltag herangeführt

„Wir bekommen aktuell zehn Schüler im Alter von sechs bis 16 Jahren. Wir haben eine neue Lehrerin, die aus der Ukraine geflüchtet ist und verschiedene Sprachen beherrscht“, sagt Kossek. Erst einmal sollen die Schüler die Räumlichkeiten kennenlernen und sich mit der neuen Situation vertraut machen. „Zum Glück machen die 8. Klassen gerade Praktika. Deshalb haben wir Räume frei. Auch im Grundschul­gebäude an der Breslauer Straße ­haben wir einen Raum frei“, so Bettina Kossek.

Zunächst sollen die Kinder und Jugendlichen altersübergreifend an den Schulalltag in Deutschland heran geführt werden. „Wir werden aber auch versuchen, die älteren Schüler in den regulären Unterricht zu integrieren. Fast alle können Englisch. Mal sehen, ob das bilingual klappt. Wir haben auch Lehrer, die russisch sprechen und helfen können“, so Bettina Kossek.