Schwarzenbek. Schwarzenbek. In Schwarzenbeks Schulen wird es eng. Darum diskutiert die Politik jetzt die Raumnot.
„Wir haben die Schulentwicklung in den vergangenen fünf Jahren zu stiefmütterlich behandelt“, räumte Sozialausschussvorsitzender Rüdiger Jekubik (SPD) während der jüngsten Sitzung ein. Jetzt ist Eile geboten, um zumindest die drängendsten Raumprobleme an der Grundschule Nordost zu lösen. Dort fehlen schon jetzt Räume, um die aktuell für Sommer prognostizierten 147 Kinder – erste Schätzungen gingen sogar von 160 Kindern aus – aufnehmen zu können.
Unterricht im Container?
Der Schulverband (Stadt und umliegende Dörfer) hat sich bereits mit dem Thema befasst und favorisiert einen Auszug des Centa-Wulf-Förderzentrums aus dem Schulgebäude. Dann würden fünf Räume frei werden. Sollte das nicht möglich sein, wird auch über eine Containerlösung nachgedacht.
„Das Problem ist die freie Schulwahl. Es gehen mehr Kinder nach Nordost als dort wohnen“, erläuterte Amtsleiterin Kathrin Kipke. Denn die Anmeldezahlen an der Grundschule Breslauer Straße liegen lediglich zwischen 45 und 60 Kindern. „Seitdem wir die DAZ-Klassen haben, sind die Anmeldezahlen rückläufig. Wir gehen davon aus, dass sich das wieder einpendelt“, berichtete Schulleiter Andreas Hartung.
Übergangs-Standorte für Förderzentrum gesucht
Bei der Lösung fahren die Verantwortlichen mehrgleisig. Im Vorfeld der Ausschuss-Sitzung hatte es ein Treffen von Schulleitern, Verwaltungsbediensteten und Politikern gegeben. Ergebnis: Die Verwaltung soll nach möglichen Übergangs-Standorten für das Förderzentrum suchen. Im Gespräch ist das Holzhaus in Nordost, aber wohl auch die ehemaligen Räume des Jobcenters an der Meiereistraße. Abgelehnt hat Leiterin Viola Hüfner bereits den Vorschlag, den ehemaligen Rot-Kreuz-Markt an der Schmiedestraße zu nutzen.
„Unser Ziel bleibt aber langfristig der Umzug des Förderzentrums in die alte Realschule in Verbindung mit einer Unterbringung der VHS und der Stadtbücherei unter einem Dach“, betonte Jekubik. Kurzfristig sei der Umzug des Förderzentrums wegen des Baulärms und der ausstehenden Prüfung des Brandschutzes sowie der erforderlichen Ausschreibung der Bauarbeiten nicht möglich, hatte Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig erläutert.
Schulrätin will keine Vorgaben machen
Losgelöst vom neuen Standort des Förderzentrums, den alle Beteiligten in der alten Realschule an der Berliner Straße als ideale Lösung für die Zukunft sehen, sind allerdings auch noch weitere Weichenstellungen in der Schullandschaft erforderlich. Denn nach wie vor gibt es die Diskussion über die Zusammenlegung der beiden Grundschulen. Dann würden Schüler innerhalb dieser einen Schule mit zwei Standorten besser zwischen Breslauer Straße und Cesenaticostraße verteilt werden könnten.
Schulrätin Katrin Thomas wollte den Politikern keine Vorgaben machen, betonte aber die Vorzüge einer durchgängigen Grund- und Gemeinschaftsschule, weil sich so ein langfristiges pädagogisches Konzept von der ersten bis zur zehnten Klasse durchsetzen lasse. Mit der Frage über die Schulstruktur wollen sich die Politiker zeitnah befassen.