Schwarzenbek. Pünktlich zur schlechten Jahreszeit hat der Grundschulbereich seine neue „Bookstation“ mit Sofa und vielen Büchern eingeweiht.
Eine neue Schulbücherei, Lesungen in der Pausenhalle, neue Möbel auf dem Schulhof, eine Sitzgruppe am Schulgarten für die Lehrer und ein Klassenzimmer unter freiem Himmel – viel Neues gab es beim Vorlesetag im Grundschulbereich der Gemeinschaftsschule Schwarzenbek (GGS) zu erleben. Im Erdgeschoss des Domizils an der Breslauer Straße nahmen die Schüler ihre „Bookstation“, die neue Bücherei, in Besitz. Ein gemütliches Sofa und Regale voller neuer Bücher laden nun zum Lesen ein.
GGS Schwarzenbek nutzte für die Bücherei 7000 Euro aus Landesmitteln
Eine Schulbücherei gab es zwar schon, aber sie wurde komplett neu ausgestattet. Dafür nutzte die GGS 7000 Euro ihres Budgets, das sie aus Landesmitteln erhielt, denn die Einrichtung ist jetzt Perspektivschule des Landes Schleswig-Holstein.
Lehrerin Rosa Lüdemann, die auch gelernte Buchhändlerin ist, kümmerte sich um die Ausstattung und den Bestand der Bücherei, und am Vorlesetag startete sie auch eine Bastelaktion. „Wir fertigten Lesezeichen an, die auch die Buchecken schützen, damit es keine Eselsohren gibt“, sagte Rosa Lüdemann.
Ziel ist es, Bildungschancen für Kinder zu erhöhen
Insgesamt stehen der Schule aus dem Bildungsbonus des Landes, der ausgesuchten Perspektivschulen gegeben wird, bis zum Jahr 2024 jährlich 189.000 Euro zur Verfügung. In Schleswig-Holstein sind 62 Schulen nach einem bestimmten Index für das Programm ausgewählt worden. Es berücksichtigt Schulen in einem besonders herausfordernden sozialen Umfeld.
Ziel ist es, die Bildungschancen für alle Kinder zu erhöhen. Es läuft bis 2024 und hält insgesamt 50,4 Millionen Euro für die Schulen bereit. In diesem Jahr wurde an der GGS nicht nur die Bücherei erneuert, sondern die Schule schaffte auch neue Sitzmöglichkeiten für den Schulhof an der Breslauer Straße sowie eine Sitzecke für die Lehrer am Schulgarten an und richtete unter freiem Himmel ein Klassenzimmer ein. Insgesamt wurden fast 60.000 Euro dafür aufgewendet.
Im Sommer kann draußen an Tischen unterrichtet werden
„Das Klassenzimmer unter freiem Himmel ist natürlich besonders in der Corona-Zeit ein Gewinn. In der warmen Jahreszeit werden wir es oft nutzen“, sagte die Schulleiterin Bettina Kossek.
Die Kinder lernen dann an der frischen Luft an bunten runden Tischen, an denen auch Plätze für Rollstuhlfahrer vorgesehen sind. Der Rasen ist an diesen Plätzen mit Gehwegplatten ausgelegt.
Bis das Klassenzimmer im Grünen genutzt werden kann, brauchen die Kinder natürlich noch etwas Geduld, denn noch ist es zu kalt dafür.
Beim Vorlesetag in der Pausenhalle hatten sie dennoch viel Freude. Dort las zu Beginn Bürgermeister Norbert Lütjens aus dem Buch „Jim ist mies drauf“ von Suzanne Lang.
Bürgermeister las vom schlecht gelaunten Schimpansen Jim
Darin geht es um den Schimpansen Jim, der einen schlechten Tag hat und ungehalten zu seinen Freunden ist. Aber seine Freunde sind nicht sauer, dass er ihre guten Ratschläge für bessere Laune nicht befolgen will, sondern akzeptieren, dass er einfach schlecht drauf ist.
„Was macht ihr so, wenn ihr mal schlechte Laune habt?“, fragte Lütjens die Kinder. Sie hatten viele Antworten: ein Hörspiel hören, malen, Musik hören und natürlich lesen. Beim Vorlesetag, der jedes Jahr bundesweit am dritten Freitag im November stattfindet, ging es dieses Mal um das Thema „Freundschaft und Zusammenhalt“.
Schüler stellten ihre Lieblingsbücher vor
Mehrere Schüler stellten ihre Lieblingsbücher in kurzen Lesungen vor. Sophia Steigleder aus der Klasse 4c machte auf der Bühne das „Alles Bingo mit Flamingo“ von Alice Pantermüller und Bettin Börgerding aus der Reihe „Mein Lotta-Leben“ bekannt.
Darin geht es um Lotta und ihre Freunde, die sich auf eine Party schmuggeln wollen, zu der sie nicht eingeladen sind. Anschließend fieberte Sophia mit ihrem Bruder Noah mit, denn der Siebenjährige aus der 2a las ebenfalls aus seinem Lieblingsbuch vor. Er liebt die Geschichten über Urmel von Max Kruse.