Schwarzenbek. Die Einrichtung in Schwarzenbek bietet Online-Vorträge zu Themen wie Kriminalität, Patientenverfügung und Testament an.

„Besonders Menschen ab dem 55. Lebensjahr werden häufig Opfer von Trickdieben und Trickbetrügern. Die Fallzahlen sind konstant hoch. Die ,Maschen‘ der Täter vielfältig“, warnt Rüdiger Heil, Präventionsbeamter beim Landeskriminalamt (LKA). Befolge man jedoch bestimmte Regeln, könne man sich gut gegen diese Täter schützen. Am Donnerstag, 10. Fe­bruar, ist um 19 Uhr der Polizist zu Gast in der Seniorenresidenz St. Franziskus in Schwarzenbek. Allerdings nicht persönlich – Heils Büro befindet sich in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf –, sondern über das Internet.

Seniorenheim in Schwarzenbek bietet seit Herbst eine Vortragsreihe an

Vorträge im Saal des zur Alloheimgruppe gehörenden Seniorenheims an der Berliner Straße 4-6 gehörten schon immer zum Programm. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie ist das nicht mehr möglich. Die Alloheimgruppe hat aus der Not eine Tugend gemacht und bietet Bewohnern, Mitarbeitern und Angehörigen die Vorträge nun digital an. Dabei handelt es sich jeweils um für Senioren relevante Themen wie Kriminalität, Patientenverfügung und Testament oder medizinische Themen rund um die Pflege.

Seniorinnen und Senioren sind nach Heils Erfahrungen besonders von Betrügereien an der Haustür, Trickdiebstahl aus Wohnungen, Taschendiebstahl, Handtaschenraub und vorgetäuschten Telefonanrufen betroffen. Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen leiden Senioren ungleich stärker unter den Folgen von Straftaten als jüngere Menschen.

Nach dem Vortrag werden im Chat Fragen beantwortet

Tanja Schmalfeld (44) ist seit Februar 2021 Leiterin der Seniorenresidenz St. Franziskus in Schwarzenbek.
Tanja Schmalfeld (44) ist seit Februar 2021 Leiterin der Seniorenresidenz St. Franziskus in Schwarzenbek. © Tanja Schmalfeld/Privat | Tanja Schmalfeld/Privat

„Wir möchten darum im Zuge der Vorbeugung gemeinsam mit dem Experten des Landeskriminalamtes aufklären und allen Senioren, aber auch Angehörigen und dem Pflegepersonal entsprechende Verhaltensregeln an die Hand geben“, sagt Tanja Schmalfeld, seit einem Jahr Einrichtungsleiterin der Senioren-Residenz St. Franziskus in Schwarzenbek.

Heil wird anhand verschiedener Fälle und Hinweise erklären, wie man sich am besten schützt und vorbeugend aktiv werden kann. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, individuelle Fragen im Chat zu stellen.

Doch nicht nur Bewohner, deren Angehörige und Mitarbeiter können unter https://veranstaltungen.alloheim.de/alloheim/heil an der Online-Veranstaltung teilnehmen, die zu einer Reihe von Vorträgen gehört, die im Herbst 2021 gestartet ist. „Mit diesem vierten Vortrag unserer kostenfreien Veranstaltungsreihe möchten wir allen interessierten Mitbürgern die Möglichkeit geben, sich umfassend und fundiert über aktuelle und wichtigen Themen zu informieren“, sagt Schmalfeld.

Alloheim-Residenzen kooperieren mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Im medizinischen Bereich kooperieren die norddeutschen Alloheim-Residenzen mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). „Wir arbeiten mit beiden Standorten in Kiel und Lübeck schon seit Längerem sehr erfolgreich auf verschiedenen Gebieten zusammen“, erklärt der für Schleswig-Holstein zuständige Alloheim-Manager Dr. Hans-Markus Johannsen. „Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsforum ist ein weiterer wichtiger Baustein, um die Lebensqualität der Senioren zu steigern.“

Aus dem Online-Angebot der beiden Klinikzentren werden gezielt Themen ausgewählt, an denen die Menschen in den Seniorenresidenzen ein besonderes Interesse haben. „Angedacht war eigentlich, diese Vorträge im Saal per Beamer auf eine Leinwand zu übertragen, damit möglichst viele Bewohner daran teilnehmen können“, sagt Schmalfeld.

Wegen der Corona-Welle mit der ansteckenden Omikron-Variante wurde das jedoch ­abgesagt. „Bewohner können die Vorträge in ­kleinen Gruppen mit maximal zehn Personen anschauen oder in ihren privaten Räumen auf dem eigenen Smartphone oder ­Tablet – alleine oder mit Angehörigen“, so Schmalfeld.

Am 23. Februar geht es um Essstörungen im Alter

Der nächste Termin mit dem UKSH folgt am Mittwoch, 23. Februar: Von 18 bis 19 Uhr informiert Dr. Jan Philipp Klein von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Lübeck über Essstörungen, die es auch im Alter gibt, und deren Behandlung.

Das gesamte Vortragsprogramm ist unter www.uksh.de/gesundheits­forum aufgelistet. Neben vielfältigen medizinischen Themen gibt es auch Vorträge über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht oder Rauchentwöhnung.

Wer daran teilnehmen möchte, muss sich vorher am jeweiligen Standort für die Vorträge anmelden, erhält dann die Zugangsdaten. Auf der UKSH-Internetseite sind Kontaktdaten sowie ­alle geplanten Vorträge für Februar und März aufgeführt. Zudem sind alle bisher gehaltenen Online-Vorträge in der Mediathek vorhanden – allerdings ohne die Möglichkeit, im Chat Fragen zu stellen.