Lauenburg. Kann die Stadt von einer Kooperation über Ländergrenzen hinaus profitieren? Expertin präsentiert Kommunalpolitikern Ideen.

Wer als Tourist nach Lauenburg kommt, hat dafür meist zwei Gründe: Zum einen ist es natürlich die malerische Altstadt, die historisch interessierte Menschen fasziniert. Zum anderen ist es die unmittelbare Lage der Stadt an der Elbe, die Naturfreunde und Radurlauber in ihren Bann zieht.

Am Elbe-Radweg gelegen, ist Lauenburg für viele Touristen ein interessantes Etappenziel. Aber eben nur eines von vielen. Durch eine Kooperation mit anderen an der Elbe liegenden Gemeinden könnte das touristische Potenzial der Region aufgewertet werden. Bettina Kühnast ist Leiterin des BUND-Besucherzentrums Burg Lenzen. Während der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Rettungswesen, Tourismus und Kultur am Mittwoch, 12. Januar, wird sie über mögliche Formen der Zusammenarbeit sprechen. Sie war maßgeblich am neuen Tourismuskonzept für die Elbgemeinden der Region beteiligt. Die Burg Lenzen liegt im Herzen des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe-Brandenburg.

Die Flusslandschaft Elbe arbeitet an einer Neuausrichtung

Urlaub in Deutschland zu machen ist ein Trend. Die freie Zeit zum großen Teil im Fahrradsattel zu verbringen, gefällt ebenfalls immer mehr Menschen. Aber auch Wasserwandern oder Begegnungen mit der heimischen Natur gehören für viele zu einem Familienurlaub.

Wer so eine Tour plant, möchte Angebote aus einem Guss, die nicht an Ländergrenzen scheitern. Anfang Juni vergangenen Jahres hatte die Tourismusorganisation Destination Flusslandschaft Elbe deshalb das Projekt „Prozess zur Neuausrichtung der Destination Flusslandschaft Elbe“ ins Leben gerufen. Begleitet wurde die Konzepterstellung durch die Hamburger Agentur Inspektour GmbH. Beteiligt waren Kommunen, Tourismusbetriebe und andere Leistungsträger.

Wünsche wurden in einem Anforderungskatalog zusammengetragen

In einem ersten Schritt wurden Wünsche in einem Anforderungskatalog zusammengetragen. „Die Ideen können zur zukunftsfähigen Ausrichtung der Region Flusslandschaft Elbe beitragen“, sagte Jens Kowald, Geschäftsführer der Flusslandschaft Elbe GmbH damals. Mittlerweile ist daraus ein neues Tourismuskonzept für 2022 bis 2026 erstellt worden.

Die Flusslandschaft Elbe GmbH wurde 2008 von den Landkreisen Harburg und Lüneburg gegründet, um den Tourismus an der Elbe zu fördern. Mittlerweile sind auch Kommunen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg dabei.

Höhepunkt der Zusammenarbeit war bisher der Kurs Elbe.Tag

Schleswig Holstein und damit auch Lauenburg sind bisher nicht in diese gemeinsame Ausrichtung des Tourismus eingebunden. Das könnte sich jetzt ändern, zumindest auf einzelne Projekte bezogen. „Ziel ist es, in einem kontinuierlichen und wiederkehrenden Prozess Maßnahmen passend zur Strategieausrichtung auszuarbeiten. Dabei soll darauf geachtet werden, dass alle relevanten Akteurinnen und Akteure mit ins Boot geholt werden“, heißt es in dem neuen Tourismuskonzept.

Auch wenn Lauenburg in das Konzept der Flusslandschaft Elbe GmbH offiziell nicht eingebunden ist, gab es in der Vergangenheit durchaus gute Ansätze einer Zusammenarbeit. Seit 2012 begann die Saison der Fahrgastschiffe in Lauenburg und Hohnstorf mit dem Kurs Elbe.Tag. Höhepunkt war die große Schiffsparade mit einem kulturellen Rahmenprogramm.

Zuletzt führen immer weniger Schiffe mit

Doch der Kurs Elbe.Tag hatte zuletzt nur noch in Teilen den Erwartungen entsprochen. Immer weniger Schiffe fuhren im Konvoi mit. In Lauenburg denkt man mittlerweile darüber nach, den Kurs Elbe.Tag in Eigenregie neu zu erfinden.

Die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Rettungswesen, Tourismus und Kultur beginnt am Mittwoch, 12. Januar, um 19 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule.