Lauenburg. Die Herzogtum Lauenburg Marketing- und Servicegesellschaft macht sich Gedanken, wie es mit dem Tourismus in der Region weitergeht.

Die Corona-Pandemie, Hochinzidenzwarnungen für beliebte Ferienregionen und Beschränkungen für Auslandsreisen haben heimische Ziele stärker in den Fokus rücken lassen. Doch auch örtliche Anbieter und Institutionen leiden. Während die Flusslandschaft Elbe GmbH ein neues Tourismuskonzept für die Jahre bis 2026 auf den Weg gebracht hat, feilt die Herzogtum Lauenburg Marketing- und Servicegesellschaft (HLMS) an wichtigen Events und Details. Vorn dabei neben Radtourismus und Aufenthalten in den malerischen Städten Lauenburg und Mölln ist der Kurs-Elbe-Tag.

Unmittelbar eingebunden in das neue Konzept der Kommunen südlich der Elbe vom Hamburger Stadtrand die Elbe hinauf ist die kleinere HLMS nicht. „Aber der Raum endet ja nicht am Elbufer, natürlich kooperieren wir in vielen Teilbereichen“, betont Geschäftsführer Günter Schmidt. „Unsere gemeinsame Marketinggesellschaft Kurs Elbe hat die Aufgabe, die Elbe als Erlebnis- und Naturraum gemeinsam zu präsentieren und bekannter zu machen.“

Kurs-Elbe-Tag in Lauenburg nur noch in Teilen den Erwartungen entsprochen

Das Tourismus-Konzept der HLMS aus dem Jahr 2019 war gerade auf dem Prüfstand. „Vor drei Wochen wollten wir noch darüber reden, wie es nach Corona weitergeht“, so Schmidt. „Heute schauen wir, was wir wann und unter welchen Voraussetzungen umsetzen können.“ Der Kurs-Elbe-Tag hatte zuletzt nur noch in Teilen den Erwartungen entsprochen, weiß auch Dorothée Meyer, Lauenburgs Tourismusbeauftragte. „Es waren zuletzt immer weniger Schiffe für den Konvoi, wir werden das Konzept anpassen.“ Dazu komme die Terminplanung, die in Corona-Zeiten besondere Probleme aufwerfe. Ende November steht der nächste Beratungstermin an.

„Möglicherweise denken wir mit Blick auf Lauenburg und Hohnstorf stärker in Richtung Elbufer-Fest“, erläutert Schmidt. Es bleibe aber dabei, dass Schiffe im Allgemeinen und besonders der „Kaiser Wilhelm“ eine Rolle spielen sollen.

Möglichst breit aufstellen, um möglichst viele Besucher zu begeistern

Für das schwindende Interesse mancher Schiffseigner hat der HLMS-Geschäftsführer mehrere Gründe ausgemacht. Manche Betreiber von Fahrgastschiffen haben Terminschwierigkeiten angeführt, andere erklärt, die Teilnahme rechne sich für sie nicht. „Eine lange Anfahrt von der Prignitz mit halb leerem Schiff lohnt sich allein finanziell betrachtet nicht.“ Die Anbieter vor Ort blieben aber weiter an Bord.

Für die Zukunft gelte es, sich möglichst breit aufzustellen, um möglichst viele Besucher zu begeistern. Auch über den Termin für den Kurs-Elbe-Tag möchte Schmidt nachdenken: „Bislang galt er als Saisonauftakt. Doch wenn wir von Ostern stärker Richtung Mai denken, müssen wir keine Schneeschauer mehr fürchten.“ Günter Schmidt wie auch Dorothée Meyer sehen einige Stellschrauben, die Tourismusförderung im Herzogtum voranzutreiben. „Wir wollen zusätzliche Anlässe bieten, um Gäste in die Region zu holen“, so Schmidt.

Neben malerischen Städten viel Natur zu bieten

Auch Lauenburgs Tourismusmanagerin hat Ideen, wie sich die Region breiter aufstellen kann. Bisher stehe mit der Elbe der Elbe-Radwanderweg im Mittelpunkt. „Neben malerischen Städten haben wir viel Natur zu bieten, außerdem sind wir eine Region mit vielen Höfen.“ Mit Wäldern, Seen wie dem Schaalsee und dem Ratzburger See, vielen Badestellen, dem Elbe-Lübeck-Kanal und historischen Städten hat die Region viel Potenzial.

Eine besser abgestimmte Vermarktung hat das neue Konzept der Flusslandschaft Elbe GmbH im Fokus. Die Entwicklung der Region zeige seit vielen Jahren eine positive Richtung. Es gelte, die vorhandenen Potenziale weiter auszubauen, sagt Tourismusexpertin Lydia Albers. „Die gemeinsame Festlegung von Rahmenbedingungen, Zielen und Strategien ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um künftigen Begebenheiten und Herausforderungen flexibel begegnen zu können.“

Einer Ausweitung der Zusammenarbeit steht Dorothée Meyer zurückhaltend gegenüber. „Es stimmt, Elbe oder Radwege enden nicht an Kreis- oder Landesgrenzen. Letztlich wollen wir aber alle, dass die Gäste bei uns bleiben und nicht weiterreisen.“