Schwarzenbek. Schüler und Lehrer der 9. Jahrgangsstufe mit Tablets ausgestattet, die aus Fördermitteln des Landes finanziert sind.
Eigentlich sollten die Schüler des 9. Jahrgangs der Grund- und Gesamtschule Schwarzenbek sich bereits seit Wochen mithilfe neuer iPads auf ihre Abschlussprüfungen im Sommer vorbereiten. Das hat wegen akuter Lieferengpässe des amerikanischen Unternehmens Apple nicht rechtzeitig geklappt. Aber vor einer Woche sind die Tablets in der Schule angekommen, bereits eingerichtet und an die 120 Schüler und 30 Lehrkräfte des Jahrgangs verteilt worden.
„Die Tablets sind kein Ersatz für Schulbücher und Collegeblöcke, aber sie sind eine Ergänzung und sinnvolle Bereicherung“, sind sich Schulleiterin Bettina Kossek und Philipp Dohrendorf einig. Der 34 Jahre alte Lehrer für Biologie und Sport ist als medienaffin bekannt und hat sich mit den Möglichkeiten, die die iPads den Schülern und Lehrern bieten, vertraut gemacht.
189.000 Euro stehen der Schule pro Jahr bis 2024 zur Verfügung
Sowohl die Schüler als auch die Lehrer des Jahrgangs haben Einweisungen in das Tablet erhalten, in denen die vielfältigen Möglichkeiten der integrierten Apps demonstriert worden sind. Videos bearbeiten, Modelle bauen, eigene Lernzettel erstellen – „Wir tauschen uns mit anderen Schulen darüber aus, welche Apps sinnvoll sind und welche nicht“, sagt Bettina Kossek. Und auch Schüler, die bereits privat Erfahrungen mit dem Gerät haben, geben ihr Wissen weiter. „Ich bin begeistert, wie positiv und motiviert die Schüler mit den Tablets umgehen und sich auf die Arbeit damit freuen“, sagt Philipp Dohrendorf.
Noch ein gutes halbes Jahr können die Schüler damit lernen. Nach ihren Prüfungen gehen die iPads zurück an die Schule und werden nach den Sommerferien an den neuen 9. Jahrgang verteilt. Ob auch die 10. Klassen ausgestattet werden, ist noch nicht entschieden.
In Planung: Aufbau eines künstlerisch-ästhetischen Profils
Finanziert worden sind die Tablets aus Mitteln des Förderprogramms für Perspektivschulen, das das Land Schleswig-Holstein vor zwei Jahren ins Leben gerufen hat. Seit 2020 gehört auch die GGS zu den insgesamt 60 ausgewählten Schulen. 189.000 Euro stehen ihr als Bildungsbonus pro Jahr bis zum Ablauf des Programms 2024 zur Verfügung – aber auch nicht mehr. Heißt: Wenn das Geld nicht ausgegeben werden kann, kann die Restsumme zwar ins nächste Jahr übertragen werden, aber nur rein theoretisch. Denn die Summe wird dann von dem Bonus für das laufende Jahr abgezogen. Und genau das ist wegen der langen Lieferzeit der Tablets passiert. Bestellt im August – geliefert im Februar. „Leider werden uns nun die Kosten von 55.000 Euro in diesem Jahr abgezogen“, bedauert Kossek, die die Summe für 2020 eingeplant hatte.
Es bleiben noch rund 134.000 Euro für Ausgaben in 2021. Neben der digitalen Ausstattung für den 9. Jahrgang, der nach Ansicht der Schulleitung coronabedingt im vergangenen Jahr zu kurz gekommen ist, ist der Aufbau eines künstlerisch-ästhetischen Profils an der Schule aus den Mitteln des Bildungsministeriums geplant. Dafür soll der Bühnenbereich im Sek I erweitert und mit Licht- und Tontechnik ausgestattet werden.
Bunte Außenmöbel werden auf den Pausenhöfen aufgestellt
Aktuell wird ein Leistungsverzeichnis erstellt, um die technischen Voraussetzungen dafür zu prüfen. Bereits im vergangenen Jahr hat die Schule 10.000 Euro für E-Gitarren, Glockenspiele, Verstärker und Schlagzeug ausgegeben mit dem Ziel, sobald wie möglich wieder ein Schulorchester aufzubauen. Insgesamt wird das Projekt bis 2024 100.000 Euro kosten.
20.000 Euro fließen in die Möblierung der Schulbücherei in Sek I, 95.000 Euro wurden bereits in bunte Außenmöbel investiert, die in den kommenden Wochen auf den Pausenhöfen aufgestellt werden. Dazu kommen neue Ausstellungsvitrinen und White Boards im Wert von rund 15.000 Euro.