Schwarzenbek. Wirtschaftliche Vereinigung Schwarzenbek warnt vor Leerständen. Ein Immobilien-Investor hält dagegen und dementiert ein Gerücht.

Die Wirtschaftliche Vereinigung Schwarzenbek warnt vor großen Leerständen, die Innenstadt verwaist immer mehr. Aber Investor Andreas Ellermann (56), dem seit 2015 große Teile des Einkaufstreffs Passage und umliegende Geschäfte an der Schmiedestraße (Lebensmittelmarkt Aslan) sowie Wohnungen gehören, hält dagegen: „Man sollte die Stadt Schwarzenbek nicht schlecht reden. Das ist geschäftsschädigend. Bei mir gibt es keine Leerstände und ich habe sogar Anfragen für kleinere Läden, die ich gar nicht bedienen kann“, sagt der Unternehmer und Entertainer.

Er sei mit der wirtschaftlichen Entwicklung seiner Immobilien sehr zufrieden und sieht große Potenziale für Einzelhandel und Gastronomie in Schwarzenbek.

Investor: Vertrag von Takko in Schwarzenbek wurde verlängert

Klar dementierte Ellermann Gerüchte über eine Schließung der Filiale von Mode-Discounter Takko, der Ladenflächen von ihm an der Lauenburger Straße gemietet hat. „Ich werde immer wieder darauf angesprochen, dass Takko schließt. Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte kommen. Der Vertrag läuft bis 2026 und es gibt zwei Optionen für eine Verlängerung bis 2036.“

Das Geschäft laufe gut. Während einer internen Veranstaltung der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek zur Innenstadtentwicklung hatte deren Vorsitzende Doris Lehmann über drohende Leerstände berichtet und unter anderem auch eine mögliche Schließung von „Takko“ ins Gespräch gebracht. Ellermann war allerdings während der Recherche unserer Redaktion für die Berichterstattung über die Veranstaltung der WVS zur Innenstadtentwicklung nicht zu erreichen und hat sich erst am Donnerstagmorgen zu Wort gemeldet.

„An den Gerüchten ist nichts dran. Beim Lockdown in der Corona-Pandemie bin ich dem Unternehmen bei der Miete entgegengekommen. Dafür haben wir im Gegenzug den ursprünglich bis zum Jahr 2025 laufenden Vertrag bis 2026 verlängert“, so Andreas Ellermann. Das Unternehmen sei sehr erfolgreich in der Stadt unterwegs. „Sobald ich einen Leerstand bei meinen Immobilien haben sollte, werde ich die Lücke mit Gastronomie füllen. Aber das zeichnet sich momentan nicht ab. Auch der Italiener und die Eisdiele laufen nach dem Umbau hervorragend“, sagte Ellermann.

Vor Ellermanns Engagement gab es große Leerstände

Der 56-Jährige ist mit der Entwicklung des Standortes Schwarzenbek sehr zufrieden und gibt sich selbstbewusst. „Wenn jemand Schwierigkeiten hat, Ladenflächen zu vermieten, kann er sich gerne an mich wenden. Gemeinsam werden wir etwas hinbekommen“, so der Immobilen-Besitzer.

Der Erfolg gibt ihm Recht. Vor seinem Engagement in 2015 gab es große Leerstände in der Passage. Auch der ehemalige Budni-Markt (zwischenzeitlich Domizil des Rot-Kreuz-Marktes) an der Schmiedestraße war lange ein „Sorgenkind“ in der Innenstadtentwicklung. Heute ist dort das Lebensmittelgeschäft Aslan untergebracht.

Viele Kaufleute in Schwarzenbek hoffen auf Verkehrsberuhigung

„Es fehlt eindeutig an weiterer Gastronomie in der Stadt, die zum Verweilen einlädt. Ein China-Restaurant im Zentrum wäre gut, ein Spanier würde auch neue Impulse bringen. Von einer Fußgängerzone halte ich allerdings nichts. Wir brauchen Laufkundschaft und die kommt nur über eine Durchgangsstraße“, argumentiert der Investor.

Wie berichtet, hoffen viele Kaufleute auf eine Verkehrsberuhigung in der Lauenburger Straße, um mehr Plätze zum Verweilen zu schaffen und Straßengastronomie zu fördern. Dafür muss allerdings erst die Umgehungsstraße komplett fertig sein. Aktuell wird am zweiten Teilabschnitt gearbeitet, der 2025 vollendet werden könnte. Für den letzten Teilabschnitt, laufen die ersten Vorbereitungen für ein Planfeststellungsverfahren.