Schwarzenbek. Klimaschutz und die Zukunft der Erde bewegen viele Kinder. Ihr Hörspiel zeichnet ein düsteres Zukunftsszenario.

Düsteres Zukunftsszenario: Es ist Sommer 2041 in Schwarzenbek. Die Freundinnen Hanna, Lilli und Alina ziehen ihre Klimaschutzwesten an und machen sich auf den Heimweg von der Schule. Trotz der unerträglichen Hitze gehen sie zu Fuß, denn die Eltern dürfen die Schüler nicht mit dem Auto abholen und die wenigen emissionsfreien Schulbusse fahren nur dann, wenn der Heimweg zu Fuß wegen der häufigen Unwetter zu gefährlich ist. Diese Vision von der Europastadt in 20 Jahren haben Schüler bei einem Hörspielprojekt erarbeitet.

Hörspiel: Wie Schwarzenbeker Kinder die Klimakatastrophe erleben

Das Hauptgesprächsthema der Jugendlichen auf dem Heimweg ist der neue Mitschüler – ein Klimaflüchtling aus Cuxhaven. Eine Stadt, die einmal Zehntausende Einwohner hatte und die es jetzt nicht mehr gibt. Am Nachmittag wollen die Mädchen an den Elbstrand in Geesthacht, dort, wo die Elbe in die Nordsee mündet und die unzähligen Inseln Hamburgs zu sehen sind. Dort wollen sie wie so oft den Müll sammeln, den unachtsame Leute hinwerfen.

Das ist das Szenario des Hörspiels, das elf Schwarzenbeker Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren zusammen mit der Theaterpädagogin India Roth und dem Synchronsprecher Stefan Weißenburger in einem Projekt des Jugendzentrums Korona in den Sommerferien schrieben. Am Sonnabend standen die Mädchen und Jungen dann bei der Uraufführung aufgeregt auf der Bühne im Jugendzentrum an der Hans-Böckler-Straße.

Die ersten Zuschauer waren ihre Eltern, Freunde und Geschwister. „Wir hatten ganz viele Ideen für das Hörspiel. India und Stefan haben dann alles aufgeschrieben“, erzählte Katharina Bethke, nach der Vorstellung.

Klimaschutz und die Zukunft der Erde bewegt Kinder am meisten

Das Thema konnten die Kinder frei wählen. „Der Klimaschutz und die Zukunft der Erde bewegt die Kinder am meisten“, sagte India Roth. Aus den Dialogen spricht viel Tatendrang, aber auch sehr viel Zukunftsangst und Unverständnis für das Handeln der Erwachsenen, der Wirtschaft und der Politiker, die in einer Pressekonferenz zu verheerenden Unwettern und Überschwemmungen auftreten und nur Worthülsen zu sagen haben.

Auch die Wirtschaft bremst den Klimaschutz. Die Autoindustrie hat es immer noch nicht geschafft, Lastwagen und andere schwere Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor zu bauen. „Diese Dinge zu entwickeln, das dauert eben“, redet sich eine Firmenchefin heraus. Sie lassen auch die Mutter Erde sprechen: „Ich werde immer kranker. Euer Leben wird sich dramatisch ändern.“

Selbst „Superheldy“ kann die kranke Welt nicht retten

Weder die Menschen noch „Superheldy“ – eine Fantasiefigur mit überirdischen Eigenschaften – können die Welt retten. Mittendrin wird es richtig spannend, denn ein stundenlanges Unwetter überschwemmt Schwarzenbek und die Schule steht unter Wasser. Der Unterricht fällt aus, es gibt keinen Strom, kein Internet und daher auch keinen Unterricht zu Hause, denn es wird nur noch digital gelehrt.

Hanna läuft in die Schule, denn dort im Klassenraum soll es noch Schulbücher von früher geben. Doch sie gerät in Lebensgefahr, ruft um Hilfe. Kann das Mädchen gerettet werden? Ob es ein gutes Ende für Hanna gibt und welche Botschaft die Kinder mit dem Hörspiel senden, können die Zuhörer erst im November erfahren.

Das Projekt wird jetzt im Studio als Hörspiel aufgenommen

Das Jugendtreff-Projekt, das von den „Locals Schwarzenbek“ und der Stadtbücherei unterstützt und mit Bundesmitteln gefördert wird, geht weiter. Das Hörspiel mit dem Titel „Schwarzenbek 41 – eine Reise in die Zukunft“ wird mit den Kindern im Studio aufgenommen. Wo es dann im Herbst gehört werden kann, wird das Jugendzentrum zu einem späteren Zeitpunkt noch bekanntgeben.