Hamburg. Fridays for Future spricht von 80.000 Teilnehmern. AnnenMayKantereit aufgetreten. Blockade von Extinction Rebellion.

Zwei Tage vor der Bundestagswahl sind am Freitag in Hamburg Tausende dem Aufruf von Fridays for Future (FFF) zu einer Großdemonstration für wirksame Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise gefolgt. Sie versammelten sich am Mittag auf der Willy-Brandt-Straße, von wo aus ein Demonstrationszug unter dem Motto „#AllefürsKlima“ durch die Innenstadt führen sollte. Angemeldet waren bis zu 20.000 Teilnehmer – es kamen jedoch viel mehr Menschen. Unterstützt werden die Klimaaktivisten von bekannten Musikern wie Jan Delay und der Band AnnenMayKantereit.

Klimastreik in Hamburg – verfolgen Sie hier alle News:

Extinction Rebellion blockiert Kennedybrücke

Die Demonstration von Fridays for Future ist friedlich zu Ende gegangen, doch im Anschluss haben gegen 18 Uhr noch rund 20 Aktivisten der radikalen Gruppe Extinction Rebellion die Kennedybrücke über die Alster für den Autoverkehr blockiert. Einige von ihnen klebten sich wie auch schon am Donnerstag mit den Händen auf dem Asphalt fest. Es kam zu Staus und Behinderungen im Feierabendverkehr. Die Brücke wurde in Richtung Dammtor für einige Zeit gesperrt.

Polizei Hamburg verzeichnet 26.500 Demonstranten

Im Gegensatz zum Veranstalter, der eine Teilnehmerzahl von 80.000 angibt, verzeichnet die Polizei um kurz vor 16 Uhr rund 26.500 Teilnehmer. Auch Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) nahm an dem Klimastreik teil und zeigte sich "überwältigt" von der Teilnehmerzahl.

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Bei der Abschlusskundgebung treten die Künstler Zoe Wees, AnnenMayKantereit und Enno Bunger auf.

Die Musiker der Band AnnenMayKantereit spielten bei der Abschlusskundgebung.
Die Musiker der Band AnnenMayKantereit spielten bei der Abschlusskundgebung. © Roland Magunia

FDP-Mann Kruse zur Klima-Demo in Hamburg

Der Hamburger FDP-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat zur Bundestagswahl Michael Kruse sagte zur Klima-Demo in Hamburg: "Die große politische Herausforderung der nächsten Bundesregierung ist es, Klimaschutz und wirtschaftlichen Wohlstand zu verbinden."

Klimastreik in Hamburg: Tausende Demonstranten schlossen sich den Klimaaktivsiten von Fridays for Future an und zogen durch die Innenstadt.
Klimastreik in Hamburg: Tausende Demonstranten schlossen sich den Klimaaktivsiten von Fridays for Future an und zogen durch die Innenstadt. © Markus Scholz/dpa

Dafür seien technologische Innovationen und die Ideen der besten Köpfe aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft nötig. "Wir setzen auf Innovationen statt Verbote beim Klimaschutz und haben mit Emissionszertifikate-Handel und CO2-Deckel die wirksamsten Klimaschutzinstrumente in unserem Wahlprogramm“, so Kruse.

Klimastreik in Hamburg: Tausende Demonstranten schlossen sich den Klimaaktivsiten von Fridays for Future an und zogen durch die Innenstadt.
Klimastreik in Hamburg: Tausende Demonstranten schlossen sich den Klimaaktivsiten von Fridays for Future an und zogen durch die Innenstadt. © Roland Magunia

80.000 Teilnehmer! Riesenandrang bei Klima-Demo in Hamburg

Der Veranstalter der Klima-Demo, Fridays for Future, geht um 14.45 Uhr von 80.000 Teilnehmern aus. In einem Tweet heißt es: "Wir sind heute unglaubliche 80.000 Menschen auf der Straße in Hamburg – ein riesiges Statement!" Da viel mehr Menschen gekommen seien als die 20.000 erwarteten, habe man die Versammlungsfläche vergrößern müssen, sagte eine Sprecherin von Fridays for Future bei der Auftaktkundgebung. Die Polizei hingegen sprach kurz zuvor von 21.000 Teilnehmern.

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21.000 Teilnehmer bei Klima-Demo in Hamburg

Tausende Menschen haben sich in Hamburg der Klima-Demo angeschlossen. Die Polizei geht von 21.000 Teilnehmern aus, wie sie am frühen Nachmittag mitteilte.

Fridays for Future ist begeistert von dem Riesenandrang: "Die Demo zieht sich über mindestens fünf Kilometer." Die Spitze des Aufzuges befand sich gegen 14 Uhr am Michel, der letzte Block am Rödingsmarkt war zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht mal losgelaufen.

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11.000 Demonstranten – "Hamburg, wir schreiben Geschichte!"

Zum Start der Demo um 12.30 Uhr verzeichnete die Polizei rund 11.000 Teilnehmer. "Die Stimmung ist friedlich", so Polizeisprecher Florian Abbenseth. Fridays for Future Hamburg twitterte: "Wir sind schon so so viele und wir werden immer mehr! Hamburg, wir schreiben Geschichte!"

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Da so viele gekommen seien, hätte die Versammlungsfläche vergrößert werden müssen.

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Klimaaktivistin attackiert in Rede Scholz und Tschentscher

In ihre Rede griff Maia Stimming von Fridays for Future Hamburg den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an. "Es gilt, egal ob auf EU, Deutschland und sogar Hamburger Ebene: Es wird blockiert, wo es nur geht", sagte die Klimaaktivistin. "Ein schärferes Klimaschutzgesetz in Hamburg, da das bundesweite Klimaschutzgesetz schon längst nachgebessert wurde? Es wird blockiert." Blockiert werde vor allem von den Parteien, die an der Groko auf Bundesebene beteiligt seien.

Interaktive Karte: So trifft der Klimawandel Ihre Gegend

Stimming: "Die CDU in NRW mit Armin Laschet zum Beispiel. Oder eben die SPD in Hamburg mit Peter Tschentscher und früher Olaf Scholz. Ja, ihr habt richtig gehört. Die SPD ist in Hamburg die Partei, die stärkere Klimaschutzambitionen in den letzten Jahren vehement verhindert hat." Doch auch schon bevor das Bundesverfassungsgericht das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung verurteilt habe, sei wirksamer, 1,5°-konformer Klimaschutz jahrelang in Hamburg verschleppt worden. "Der Mann, der über diese Zeit Hamburger Bürgermeister war, will jetzt Bundeskanzler von Deutschland werden und ist laut Wahlumfragen auch auf einem ziemlich guten Weg dahin", sagte sie in ihrer Rede. "Olaf Scholz, der Mann, der klimagerechte Politik in Hamburg verhindert hat, will Kanzler werden? Olaf Scholz als Klimakanzler? Nein! Ohne uns!"

Berliner droht trockenen Hungerstreik ab Sonnabend an

Der in Berlin noch immer im Hungerstreik für das Klima befindliche Henning Jeschke forderte Scholz auf, den Klimanotstand auszurufen. Anderenfalls werde er am Sonnabend in den "trockenen Hungerstreik" treten. Er hat jetzt 26 Tage keine Nahrung mehr zu sich genommen.

Seine anfangs sechs Mitstreiter haben mittlerweile alle aufgegeben. Die anfängliche Forderung nach einem "öffentlichen und ehrlichen Klimagespräch" mit allen drei Spitzenkandidaten habe Jeschke fallen gelassen, weil sich abzeichne, dass Scholz der neue Kanzler werde. Jetzt konzentriere sich die Forderung nur noch auf den SPD-Kandidaten, erklärte die Sprecherin der Hungerstreikenden in Berlin.

Klimastreik Hamburg – Polizei verzeichnet regen Zulauf

Um kurz nach 12 Uhr verzeichnete die Hamburger Polizei "regen Zulauf", wie ein Sprecher sagte. Wie viele Demonstranten sich an der Willy-Brandt-Straße eingefunden haben, wird um 12.30 Uhr mitgeteilt.

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Jan Delay lobt die Klimaaktivisten für ihr Engagement

Der Sänger Jan Delay trat gleich zu Beginn der Demo auf und sang erstmal: „Oh Jonny! Aber hast du kein Gewissen?“ Der Musiker lobte die tanzende Menge, insbesondere die Schülerinnen und Schüler, die für den Klimastreik den Unterricht schwänzten. Auch er habe die Schule ausfallen lassen, um auf die Straße zu gehen. Mit seinen Eltern habe er gegen den Golfkrieg protestiert. Das sei wichtig gewesen. Sich gegen den Klimawandel zu stemmen sei aber noch viel wichtiger. „Das ist ein globales Problem und betrifft alles und jeden. Das sind nicht nur zwei Nationen, die sich bekriegen. Deshalb ist der Klimastreik viel elementarer.“

Jan Delay bei der Klimademo Fridays for Future in Hamburg.
Jan Delay bei der Klimademo Fridays for Future in Hamburg. © Patrick Andreas

Aber wird der Klimastreik auch das Wahlergebnis am Sonntag beeinflussen können?„Es wäre illusorisch zu denken, dass jetzt alle Grün wählen, nur weil Zehntausende Leute auf die Straße gehen“, sagte Jan Delay. Ihn selbst haben die jungen (und auch älteren) Demonstrierenden mit ihren Forderungen allerdings längst überzeugt. Sein Votum für die Bundestagswahl: „Wenn man Blau und Gelb zusammenmischt – die zwei schrecklichsten Parteifarben, die es gibt –, kommt eine gute Parteifarbe raus. Die wähle ich.“

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Staus wegen Vollsperrung der Willy-Brandt-Straße

Der Aufbau der Bühne am Zürichhaus auf der Willy-Brandt-Straße hat schon im Morgengrauen begonnen. Entsprechend umfassend sind die Sperrungen für den Hamburger Autoverkehr. Wegen der Vollsperrung der Willy-Brandt-Straße stockte der Verkehr schon gegen 7.45 Uhr auf der B4 zwischen zwischen Dovenfleet und Mittelkanal. Er wird über den nördlichen Hafenrand abgeleitet.

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Bereits im Vorfeld hatte die Polizei mitgeteilt, dass es durch diverse Straßensperrungen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen wird. Die Polizei rät Autofahrern, den betroffenen Bereich weiträumig zu umfahren oder auf S- und U-Bahn umzusteigen. Offenbar wurde der Rat weitestgehend beherzigt: Gegen 11.30 Uhr meldete die Polizei eine "entspannte Verkehrslage".

Klimastreik in Hamburg – das ist die Route

Der Klimastreik ist von 12 bis 18 Uhr angesetzt. Die Route der Klima-Demonstranten ist etwa fünf Kilometer lang und führt von der Willy-Brandt-Straße zu den Wallanlagen, an den Gerichten vorbei, um die Binnenalster und den Ballindamm zurück zum Startpunkt. Ab 10 Uhr startet der Zubringerzug für Fahrräder in Teufelsbrück. Er soll in Altona auf die Willy-Brandt-Straße stoßen und wird für weitere Verkehrsbehinderungen sorgen.

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Fridays for Future: Keine Partei hat einen ausreichenden Plan

„Die nächste Bundesregierung entscheidet, ob wir der Klimakrise noch entgegentreten können“, sagte Emma Pfeuffer, Sprecherin von FFF Hamburg. Keine Partei habe derzeit einen ausreichenden Plan, um die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Politik handelt nicht, ohne entsprechenden Druck – und für den braucht es alle jetzt.“ Aus Kreisen der Wissenschaft hieß es, dass neun der 15 Kipp-Punkte fürs Klima bereits erreicht seien.

Klimastreik – 1400 Aktionen in 80 Ländern geplant

Der Aufruf zum Klimastreik ist ein weltweiter. Laut Fridays For Future sind 1400 Aktionen in 80 Ländern geplant. In Deutschland liegen die Schwerpunkte in Hamburg, Berlin, Freiburg und Köln. Rund 450 Aktionen planen die Aktivisten von Fridays for Future allein in Deutschland. Auch Prominente wie Benno Fürmann, Iris Berben und Joko Wintersheidt unterstützen den Klimastreik am 24. September.

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Klimastreik in Hamburg mit vielen prominenten Musikern

Die Klimaaktivisten von Fridays for Future Hamburg bekommen erneut prominente musikalische Unterstützung. Auftreten werden etwa die Band AnnenMayKantereit, der Sänger Jan Delay und die Newcomerin Zoe Wees.

“Fridays for Future hat über die letzten Jahre das Thema Klimaschutz auf die Straße und in die Medien gebracht und das wollen wir unterstützen”, erklärte die Band AnnenMayKantereit.