Schwarzenbek. Schattenspiele zeigen die Hobbyfotografen auf ihrem Youtube-Kanal. Demnächst geht es um Schrott – vielleicht im Rathaus.
„Lieber hätten wir unsere Bilder wie früher im Amtsrichterhaus oder Rathaus an die Wände gehängt“, sagt Stefan Stauch, erster Vorsitzende der Fotofreunde Schwarzenbek. Aber ob das in diesem Herbst etwas wird, ist noch offen. Damit aber die Arbeit der 14 Amateur-Fotografen nicht untergeht, veranstaltet der Club jetzt seine zweite virtuelle Fotoausstellung, die über den clubeigenen Youtube-Kanal unter dem Stichwort „Fotofreunde Schwarzenbek“ zu besuchen ist.
Fotofreunde Schwarzenbek: Clubabende und Wettbewerbe fanden digital statt
„Die Bilder sind im Rahmen unseres Jahresthemas 2020 „Schattenspiele“ entstanden und wurden von einer externen Jury bewertet“, erläutert Stauch. Denn auch wenn die Pandemie monatelang Treffen in Präsenz und Veranstaltungen unmöglich machte, waren die Clubmitglieder alles andere als untätig. „Unsere Aktivitäten liefen weiter, nur eben digital“, informiert der 54-Jährige Ingenieur. Die regelmäßigen Clubabende, selbst Workshops und Wettbewerbe fanden über Skype statt. „Es ist erstaunlich, wie viel online möglich ist“, sagt Stauch. So habe er festgestellt, dass Bildbearbeitung durch einen geteilten Bildschirm einfacher online zu vermitteln ist.
Ein Grund, keine Pause einzulegen, waren auch die fünf neuen Mitglieder, die erst im April den Fotofreunden beigetreten sind. „Um sie nicht gleich wieder zu verlieren, sondern an unsere Arbeit und unser Clubleben heranzuführen, haben wir unsere Termine in die virtuelle Welt verlegt“, sagt er.
Dreimonatige Probezeit – die hat noch jeder bestanden
Neue Mitglieder sind stets willkommen. „Jeder Neuzugang ist eine Bereicherung, weil er mit neuen Ideen und Anregungen zu uns kommt, allerdings muss jeder eine dreimonatige Probezeit überstehen“, erläutert der 54-Jährige. Probezeit? „Ja“, lacht Stauch. Mit Kenntnissen über die Fotografie habe das weniger zu tun. „Niemand muss bereits gut fotografieren können, das kann jeder bei uns lernen“, sagt Stauch. Es gehe vielmehr um das Team, zu dem das neue Mitglied passen muss. „Der Anwärter kann drei Monate bei uns alles mitmachen, danach entscheiden die Mitglieder über die Aufnahme.“ Auf die Frage, ob es schon einmal eine Ablehnung gegeben hat, schüttelt Stefan Stauch den Kopf. „Nein“, sagt er. Das sei noch nie vorgekommen.
Frische Ideen hatte auch die clubeigene Eventkommission für die zweite Jahreshälfte. Einer der nächsten Termine im Jahreskalender des Clubs ist eine Fotorallye in der Ostseestadt Wismar. „Wir planen einmal im Jahr eine solche Rallye. Die Location wird jeweils am Anfang des Jahres bei der Jahreshauptversammlung festgelegt“, sagt Stauch. Die Eventkommission schlage 15 Themen vor, die während der Rallye zu bearbeiten sind. Jeder Teilnehmer reiche zu jedem Thema ein Foto ein. Stauch: „Derjenige mit der höchsten Punktzahl über seine Fotos ist Gewinner des Wettbewerbs.“ Im vergangenen Jahr war Lauenburg das Ziel – eine Auswahl der Fotos ist auf der Homepage zu finden.
Hoffnung auf eine Ausstellung im Amtsrichterhaus oder Rathaus
Auch ein Sommerfest steht auf der Agenda – und damit ist auch klar, dass die virtuellen Treffen ein Ende haben. „Sobald die Räumlichkeiten in der VHS, in denen wir uns immer treffen, wieder geöffnet sind, werden unsere Clubabende dort stattfinden“, kündigt Stauch an. Klar – sich persönlich zu sehen, hätten viele trotz der digitalen Möglichkeiten vermisst. „Aber dennoch werden wir einige Aktivitäten weiterhin auch online fortführen“, sagt Stauch.
Er hofft, dass es möglich wird, noch in diesem Jahr eine Ausstellung zum Jahresthema „Altes, Marodes/Schrott“ im Amtsrichterhaus oder Rathaus mit den besten Fotos dazu zu präsentieren. „Wir wollen unsere Arbeiten der Öffentlichkeit zeigen“, sagt Stauch. Bis dahin freut er sich über jeden Besucher, der die virtuelle Ausstellung besucht.