Schwarzenbek . Schwarzenbek. Fotofreunde Schwarzenbek präsentieren die 40 aktuellsten Bilder bei einer Schau im Amtsrichterhaus.
„Aus der Hüfte schießen“ – diese Redensart für voreiliges Handeln orientiert sich an den Revolverhelden des Wilden Westens – doch sie ist falsch: Die Handfeuerwaffen des 19. Jahrhunderts waren eher schlicht, ihre Zielgenauigkeit mangelhaft. Anders als in Westernfilmen dargestellt, war es mit diesen Pistolen zwar möglich, aus der Hüfte zu schießen, doch Treffer zu landen war völlig unmöglich. Dass es doch geht, nur nicht mit der Pistole, sondern mit einer Kamera, zeigen die Fotofreunde Schwarzenbek in ihrer neuen Ausstellung: „Aus der Hüfte geschossen“ wird am Sonnabend, 2. Juni, im Amtsrichterhaus am Körnerplatz 10 eröffnet.
„Schnellschuss“ fängt den Moment ein
„Im normalen Leben schießen wir nicht aus der Hüfte, sind besonnen und denken sogar im Voraus“, sagt Amateurfotograf Heinz Winter: „Es kann aber sein, dass wir im Schnellschuss etwas ablichten, von dem wir vorab nur ahnen, dass es sich um etwas Bedeutendes, Wichtiges oder Schönes handeln könnte.“
Der Ausstellungstitel bezieht sich jedoch nicht nur auf die Geschwindigkeit des Auslösens, sondern auch auf die Kameraposition: Zu sehen sind etwa 40 Fotografien, die im Rahmen des Jahreswettbewerbs 2017 entstanden sind, bei dem Bilder in und aus Bodennähe eingereicht werden sollten. „Aus dieser Perspektive entstehen Bilder, die Motive aus einem anderen Blickwinkel zeigen und zum Teil durch die Optik verzeichnet sind“, sagt Horst Wabner, Vorsitzender der Fotofreunde: „Es sind Fotos von Fotografen dabei, die wirklich auf dem Boden gelegen haben.“
Besondere Perspektive ändert den Blickwinkel
Durch die Perspektive des Fotos ändert sich auch der Blickwinkel des Betrachters: Dies wird bei Herrmann Hauffes Schwarz-Weiß-Fotografie „Ansichtssache“ besonders deutlich. Das Bild zeigt eine Straßenszene aus der Großen Bäckerstraße in Lüneburg – aus der Sicht eines Bettlers, der auf dem Gehweg sitzt. „Ich habe bei der Aufnahme nicht durch den Sucher geschaut, sondern die Kamera auf Bodenhöhe gehalten und abgedrückt“, berichtet Hauffe, der nach einer Erkrankung stark sehbehindert ist, dem aber trotzdem ausdrucksstarke Fotografien gelingen.
Weitere Schau im Herbst geplant
Nach ihrer Präsentation im Möllner Stadthauptmannshof ist es die zweite Ausstellung der Fotoamateure in diesem Jahr. „Wir haben in Mölln erstmals einen Ausstellungskatalog erstellt, in dem wir für jede Aufnahme die technischen Details, aber auch die Motivation des Fotografen beschrieben haben“, berichtet Wabner. Eine solche Dokumentation wird es auch für die Schau im Amtsrichterhaus geben. Eine weitere Schau ist im September im Rathausfoyer geplant.
Vernissage am 2. Juni
Die Ausstellung „Aus der Hüfte geschossen“ wird am Sonnabend, 2. Juni, um 14 Uhr im Amtsrichterhaus, Körnerplatz 10, eröffnet. Die Fotos sind dann bis Sonnabend, 30. Juni, jeweils donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen. In dieser Zeit ist auch das Café, das von der Louisenhof gGmbH betrieben wird, geöffnet. Der Eintritt ist frei.