Schwarzenbek. Mario Krüger (57) hat sich vorgenommen, die Geschichte seiner Heimatstadt Schwarzenbek zu dokumentieren - aus der Luft.

Darauf haben viele Bewohner der Europastadt fast 30 Jahre gewertet, und nun geht es ganz schnell voran: Am nordöstlichen Stadtrand von Schwarzenbek gehen die Bauarbeiten für die Umgehungsstraße nach jahrzehntelangem Stillstand jetzt zügig voran.

Bereits zum Ende der Sommerferien soll der neue Kreisverkehr an der Bundesstraße 207 frei gegeben werden. Zeitgleich entsteht eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer vom Baugebiet Im Strange bis zum gegenüberliegenden Totenweg nach Grove. Dort wird es auch ein Leitsystem für Fledermäuse geben.

Umgehungsstraße: Mario Krüger faszinieren die Baufortschritte am Kreisel

Mario Krüger (57) ist gebürtiger Schwarzenbeker und seit Jahrzehnten  begeisterter Fotograf. Vor vier Jahren hat er seine Leidenschaft für die Drohnenfotografie aus luftiger Höhe entdeckt.
Mario Krüger (57) ist gebürtiger Schwarzenbeker und seit Jahrzehnten begeisterter Fotograf. Vor vier Jahren hat er seine Leidenschaft für die Drohnenfotografie aus luftiger Höhe entdeckt. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

„Es ist faszinierend, den Baufortschritt aus der Luft zu betrachten. Ich stelle meine Drohnenbilder ins Internet, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben und die Veränderung Schwarzenbeks dokumentieren“, sagt Mario Krüger. Denn das Fotografieren aus luftiger Höhe ist die Leidenschaft des 57-Jährige.

Er ist gebürtiger Schwarzenbeker und arbeitet als Vertriebsaußendienstler für Werkzeuge bei einem großen mittelständischen Betrieb in der Region. Er ist in Schwarzenbek aufgewachsen, seine Eltern betrieben den Minigolf-Platz neben dem längst abgerissenen Hallenbad am Sachsenwaldring. Von seinem Vater erbte Krüger die Leidenschaft für die Fotografie.

Mit 14 Jahren erstmals auf Motivsuche

Im Alter von 14 Jahren ging er erstmals mit einer Olympus-Kamera, die es zur Konfirmation gab, auf Motivsuche. „Eigentlich hätte ich lieber eine Nikon oder Canon gehabt. Am Ende war die Olympus aber doch eine gute Wahl“, sagt der gelernte Metallbauer.

In den 1980er-Jahren reizte ihn die Modellfliegerei, die er über einen Freund kennenlernte. „Der hatte Flugzeuge. Mich reizte ein Hubschrauber. Aber die Technik war damals viel zu kompliziert und zu teuer. Die Vision von einer möglichen Kombination aus Fliegerei und Fotografie hat mich damals schon fasziniert“, räumt Krüger ein. Vor vier Jahren hat er sich den Traum erfüllt und eine professionelle Drohne gekauft, die zusammengeklappt in eine klein Umhängetasche passt.

Fototouren müssen minuziös geplant werden

Hier entstehen die Fundamente für die Brücke über die neue Umgehungsstraße in Höhe des Totenwegs nach Grove, von Mario Krüger aus luftiger Höhe fotografiert.
Hier entstehen die Fundamente für die Brücke über die neue Umgehungsstraße in Höhe des Totenwegs nach Grove, von Mario Krüger aus luftiger Höhe fotografiert. © Stefan Huhndorf | Mario Krüger

Mit der gut 600 Gramm schweren Drohne vom Typ „DJI mavic pro“ mit hoch auflösender Kamera ist der Schwarzenbeker seitdem in seiner Heimatstadt und im norddeutschen Raum mit Fahrrad, Auto sowie zu Fuß unterwegs. „Wichtig ist, dass es trocken ist, es darf nicht zu viel Wind herrschen und das Licht muss stimmen.

Oft plane ich meine Touren voraus, mitunter ergeben sich die Motive aber auch einfach aus dem Zufall heraus“, sagt Krüger. Für sein Hobby gelten strenge Richtlinien. Mehr als 120 Meter Flughöhe sind nicht erlaubt, auch wenn die Drohne wesentlich größere Höhen schafft. Einen Kenntnisnachweis, Drohnenführerschein genannt, benötigt er auch.

Aktuelles Lieblingsmotiv ist die Umgehungsstraße

Eines der Lieblingsmotive Krügers ist aktuell die Umgehungsstraße, mit deren Bau im Frühjahr begonnen wurde. Mario Krüger veröffentlicht seine Bilder in sozialen Netzwerken und will auch den weiteren Baufortschritt dokumentieren.