Lauenburg. Mannschaft des historischen Raddampfers plant Details für die Reise an die Weser im nächsten Jahr. Anmeldung startet bald.

Ein Stück Unsicherheit bleibt, doch Kapitän Markus Reich und seine ehrenamtliche Crew können nicht länger warten: Wenn der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ im nächsten Jahr die Reise an die Oberweser antreten soll, wird es Zeit für die Detailplanungen. „Ich hoffe nicht, dass die Corona-Pandemie uns erneut ausbremst. Man glaubt gar nicht, wie viel Arbeit in der Organisation einer solchen Reise steckt. Die Details müssen langfristig geplant und abgesichert werden“, sagt der Kapitän.

Noch einmal möchte die Crew die Fans der „Kaisers“ nicht enttäuschen: Mit der Verschiebung der Weser-Reise um gleich zwei Jahre hoffte die Mannschaft auf der sicheren Seite zu sein. Wie berichtet, war die geplante Fahrt an die Weser vom 17. Juli bis 2. August 2020 auf vielen Teilstrecken ausgebucht.

1900 in Dresden gebautes Schiff wurde vor Verschrottung gerettet

Das ist kein Wunder: Die Museumsdampferlinie für Lauenburg und Hamburg feierte ihr 50. Jahr der historischen Elbfahrten. Wobei feiern nicht das richtige Wort ist. Ausgerechnet die Jubiläumssaison begann Ende September, als Lockerungen in der Pandemie dies endlich wieder möglich machten.

Die Männer vom Fördervereins für das Elbschifffahrtsmuseum müssen damals große Visionen gehabt haben, als sie das altersschwache Schiff nach Lauenburg holten. Doch nur so konnten sie den im Jahre 1900 in Dresden gebauten „Kaiser“ vor der Verschrottung retten. Bis dahin war das Dampfschiff auf der Weser zwischen Beverungen, Höxter und Holzminden eingesetzt, wo es der vor drei Jahren verstorbene Ernst Schmidt vom Förderverein entdeckte. Er war es schließlich, der seine Mitstreiter 1970 für den Dampfer begeisterte.

Im Jubiläumsjahr musste die Tour wegen Corona abgesagt werden

Dass der „Kaiser“ nach der Absage der Reise im Jubiläumsjahr auch in diesem Jahr nicht zur Stippvisite an die Weser aufbricht, liegt vor allem an den Unwägbarkeiten dieser Reise. „Wir müssen die unterschiedlichen Zeiten der Sommerferien in den einzelnen Bundesländern sowie die Planung der für den Dampfer notwendigen Anleger und die Buchung der Unterkünfte für die Besatzung beachten“, sagt der Kapitän. Auch dabei könne man so manche Überraschung erleben. Manche Hotels, die 2020 auf der Liste standen, haben die Corona-Krise wirtschaftlich nicht überlebt.

Bei der Organisation der Tour bringt sich die ganz Mannschaft ein. „Unser Smutje ordert sogar schon die Brötchen und Kuchenbleche“, sagt Reich und ist stolz auf den Zusammenhalt. „Ohne meine Crew, die ganz viel Herzblut in das Projekt steckt, wäre die Reise nicht möglich“, sagt er.

Es gibt noch Restkarten für Fahrten am kommenden Wochenende

Über zu wenig Interesse an der Fahrt macht er sich keine Sorgen. Schon jetzt gingen Nachfragen per E-Mail ein. Mehr als den genauen Zeitraum kann Reich aber bisher kaum nennen: Der „Kaiser“ wird vom 13. bis 31. Juli 2022 auf Fahrt in seine alte Heimat gehen. Der Ticketverkauf soll voraussichtlich in der nächsten Woche starten.

Wer schon jetzt Lust auf eine Fahrt mit dem Dampfer hat, sollte sich das kommende Wochenende vormerken. Am Sonnabend, 17. Juli, legt das Schiff um 9 Uhr vom Anleger am Elbufer zu einer Fahrt durch den Hamburger Hafen ab. Am Sonntag, 18. Juli, geht es um 11 Uhr nach Bleckede. An Bord schmettert der Sänger „Herr Könnig“ Gassenhauer aus der Zeit, als der „Kaiser“ seine Fahrten auf der Weser begann. Weitere Informationen gibt es auf der Seite www.
raddampfer-kaiser-wilhelm.de.