Mölln. Am Sonnabend startet der KulturSommer am Kanal. Die Lust auf Veranstaltungen im Herzogtum ist groß, sagt der Intendant.

Die Kunst in all ihren Facetten und Formen steht beim KulturSommer am Kanal der Stiftung Herzogtum Lauenburg stets im Mittelpunkt. Die eigentliche Kunst in diesem noch immer von der Pandemie geprägten Jahr ist aber, zu realisieren, was aktuell jeweils machbar ist. So die Worte von Frank Düwel, Intendant des Festivals. Die Menschen hoffen, dass vieles zu realisieren sein wird, denn die Lust auf kulturelle Veranstaltungen ist nach den vielen Monaten der Einschränkungen groß – und die Möglichkeiten sind durch die sinkende Inzidenz im Kreis gegeben. Dementsprechend umfangreich und vielfältig ist das Programm unter dem Motto „Am Ufer – die Freiheit“.

Der Startschuss für den KulturSommer 2021 fällt am kommenden Sonnabend, 5. Juni, um 14 Uhr in Büchen. Noch etwas gezügelt wegen der Pandemie-Vorschriften – dafür so live wie möglich. „Ich bin davon überzeugt, dass sich die Künstler und das Publikum noch nie so nahe gewesen sind wie jetzt in der Pandemie“, sagt Frank Düwel.

Auftakt "KulturSommer am Kanal": Künste im öffentlichen Raum rund um Büchen

Der Auftakt in Büchen ist als nachmittäglicher Spaziergang oder als Spazierfahrt mit dem Rad angelegt, um die Facetten der Gemeinde und die Künste im öffentlichen Raum kennenzulernen. Auf der Streuobstwiese am Schulweg ist Martina Ralfs mit ihren bemalten „Kuso-Steinen“ zu entdecken. Baumbilder von Verena Held und der Kulturwerkstatt des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow treffen Skulpturen von Alexis Haeselich am Bahndamm, während Laura Gericke gegenüber vom Bahnhof eine Video-Klang-Installation präsentiert. Auf dem Spielplatz an der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule zeigt die Theater-AG eine Videoinstallation, und am Stichkanal lässt sich ein Blick in die Wichtelwelt des Naturparks Uhlenkolk werfen und den Märchen von Anna Malten lauschen.

19 Künstler präsentieren an sieben Orten ihre Werke „am Wegesrand“

Eröffnung des Kultursommers 2021 in Büchen auf der Streuobstwiese mit (v. l.): Kreispräsident Meinhard Füllner, Dr. Heinz Bohlmann (verdeckt), Kultursommer-Managerin Farina Klose, Intendant Frank Düwel, KSK-Vorstand Dr. Stefan Kram, Bürgermeister Uwe Möller, Bürgervorsteher Axel Bourjau und Stiftungspräsident Klaus Schlie. Die Initiatoren posieren um Holz-Skulpturen des Müssener Bildhauers Alexis Haeselich.
Eröffnung des Kultursommers 2021 in Büchen auf der Streuobstwiese mit (v. l.): Kreispräsident Meinhard Füllner, Dr. Heinz Bohlmann (verdeckt), Kultursommer-Managerin Farina Klose, Intendant Frank Düwel, KSK-Vorstand Dr. Stefan Kram, Bürgermeister Uwe Möller, Bürgervorsteher Axel Bourjau und Stiftungspräsident Klaus Schlie. Die Initiatoren posieren um Holz-Skulpturen des Müssener Bildhauers Alexis Haeselich. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

Am ersten Wochenende heißen 19 weitere bildende Künstler und Kreative in sieben Orten mit ihrer „Kunst am Wegesrand“ Besucher willkommen. Sie können unter anderem in Mannhagen am helllichten Tag entlang der Steinau dem „Erdbeweger“ (Maulwurf) begegnen – einer Installation mit Skulpturen und Musik. In Berkenthin und Mölln fungieren Gärten als Galerie, in Roseburg schweben zwischen Waldlabyrinth, Liebespfad und Mühlenteich „Engel dieser Welt“. Auf Gut Wotersen werden Porzellangefäße in der Natur ausgestellt, und auch für die Objekte und Skulpturen der Bildhauerwerkstatt heißt es „Alles muss raus!“ Einen „Weg in die Freiheit“ finden Plastiken, Bilder, Kleidung und Schmuck in Klein Zecher, während Kettensägenobjekte für Jung und Alt auf den idyllisch gelegenen „Müssener Skulpturenpfad“ locken.

Mit großen Namen wie Shakespeare, Goethe oder den Gebrüdern Grimm beginnt am Freitag, 11. Juni, die Theaterspielzeit. Das beliebte, diesmal für Corona-Bedingungen maßgeschneiderte und bereits komplett ausgebuchte Kanuwandertheater entlang des Schaalseekanals und der kleinen Seen zeigt Shakespeares weltbekannte Verwechslungskomödie „Was ihr wollt“. Regisseurin Michelle Affolter verbindet das zündende Stück mit der Sehnsucht des Publikums nach bester Unterhaltung in Gemeinschaft.

Eine eigene Theater-Fassung von Grimms Märchen anschauen

Mehr als zehn Profis und fast 40 Darsteller aus der Region treten in dem szenischen Musiktheater für die Paddler auf. Auch wenn die Karten bereits ausverkauft sind, gibt es noch Plätze auf der Warteliste (www.kultursommer-am-kanal.de).

In kleinerer Runde, aber mit genauso viel Begeisterung, präsentiert die Gruppe „Bühnenreif“ (Theater im Stall) in Klein Zecher das Märchen „Ach, wie gut, dass niemand weiß …“. Jörn Bansemer, Angela Bertram und Maren Colell spielen und erzählen in der Alten Schule für Erwachsene ihre eigene Fassung von Grimms Märchen.

Goethes „Faust“ in Kleinformat steht in Ritzerau auf dem Programm. Mit Puppen, Menschen und Dingen führt das Hermannshoftheater auf dem Heuboden das berühmte Theaterstück auf.

Ein Flyer mit Skizze zur Eröffnung auf der KulturSommer-Webseite

Für alle Veranstaltungen gelten die jeweils aktuellen Corona-Bestimmungen des Landes Schleswig-Holstein. Weil es organisatorisch und personell spontan zu Änderungen und Absagen im Programm kommen kann, empfehlen die Organisatoren einen regelmäßigen Check der Webseite www.kultursommer-am-kanal.de. In der Termindatenbank sind alle Veranstaltungen mit Buchungsstand erfasst und aktuell. Dort stehen unter dem jeweiligen Termin auch Infos zur Anmeldung. Die Kontaktnachverfolgung ist über die Luca-App möglich.