Büchen/Schwarzenbek. Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe will trotz Pandemie wieder aus dem digitalen Raum herauskommen. Eine Programm-Übersicht.
Der „KulturSommer am Kanal“ ist seit 15 Jahren ein Erfolgsmodell und wegen der Corona-Pandemie muss er sich erneut neu erfinden. Diesmal startetet er mit einem abgespeckten Programm und vielen Aktionen unter freiem Himmel unter dem Motto „Am Ufer – die Freiheit“ mit einer Radtour in Büchen. Auf dem vorläufigen Programm stehen 22 Konzerte – in der Natur, in Gärten, Parks und erstmals auch auf Friedhöfen. Dazu kommen 23 Ateliers, die ihre Kunst am Wegesrand präsentieren und Spaziergänge unter dem Motto Kultur und Natur.
Geplant ist zudem das eine oder andere Ereignis im geschlossenen Saal mit begrenzter Zahl von Akteuren auf und vor der Bühne. Dazu gehört beispielsweise das Jugendmusikevent „Beat’n’Dance“ im Festsaal des Schwarzenbeker Rathausses. Höhepunkte sind das Kanu-Wandertheater, das diesmal Shakespeares „Was ihr wollt“ entlang des Schaalseekanals präsentiert und das Mittsommerfest in Ratzeburg. Insgesamt stehen 80 Veranstaltung auf dem Programm.
Künstler und Zuschauer wollen keine digitalen Veranstaltungen
„Letztes Jahr haben wir vieles in den digitalen Raum verlagert. Das wollen weder Künstler noch Zuschauer erneut“, sagte Intendant Frank Düwel am Montag bei der Eröffnungspressekonferenz auf der Streuobstwiese in Büchen. „Endlich sind wir wieder live, auch wenn viele Probleme noch zu lösen sind. Deshalb haben wir auch noch keine Programmheft“.
KulturSommer-Managerin Farina Klose sagte: „Kunst und Natur passen perfekt zusammen. Das haben wir im vergangenen Jahr bei Projekten unter freiem Himmel unter Beweis gestellt.“ Die Künstler erfänden sich gerade neu, das sei überaus spannend. „Das Konzept der Kunst am Wegesrand wollen wir auch in der Zeit nach der Corona-Pandemie weiter verfolgen.“
"Viel kreative Schaffenskraft hat sich aufgestaut"
Dr. Stefan Kram, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, betonte: „Der Mensch ist ein soziales Wesen, das Interaktion braucht.“ Der Kultursommer biete den Menschen nicht nur in der Pandemie positive Perspektiven. „Deswegen unterstützen wir das Projekt seit vielen Jahren.“
Kreispräsident Meinhard Füllner sagte am Montag: „Ich spüre seit einem Jahr ein Vakuum, weil es kaum kulturelle Veranstaltungen gibt.“ Es habe sich sehr viel kreative Schaffenskraft aufgestaut, die sich mit einer künstlerischen Explosion lösen könne. „Einen Teil davon bekommen wir hoffentlich beim Kultursommer zu spüren“, so Meinhard Füllner, der selbst in seiner Freizeit Skulpturen in seiner Metallwerkstatt fertigt.
Zum Auftakt gibt es einen „Perspektivwechsel“ in Büchen
Los geht der KulturSommer in diesem Jahr in Büchen am Sonnabend, 5. Juni, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr. „Es gibt auf der Streuobstwiese und an anderen Orten wie dem Stichkanal Kunst im öffentlichen Raum, die sich erst durch die Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven vollends erschließt“, so Intendant Frank Düwel. Das Spektrum reicht von Leitern, die bestiegen werden können, über eine „Wichtelwelt“ für Kinder bis hin zu Klang- und Videoinstallationen. „Gerade mit Aktionen wie der Wichtelwelt aber auch multimedialen Effekten wollen wir Kinder und Jugendliche als Besucher stärker ansprechen. Das ist eine Zielgruppe, die wir schon seit einiger Zeit stärker in den Fokus rücken wollen und das werden wir auch ausbauen.“
Die Auftaktveranstaltung lässt sich am besten individuell zu Fuß oder optimaler mit dem Rad erkunden. Auf den üblichen Festakt wird auch im zweiten Corona-Jahr bewusst verzichtet, damit sich keine größeren Menschenansammlungen bilden. „Gerade die sich ständig ändernden Corona-Auflagen sind ein dynamischer Prozess, wie wir ihn uns nie vorstellen konnten“, so Düwel. „Wir sind bei der Planung im Landeanflug, auch wenn noch nicht alle Regeln für alle Veranstaltungen klar sind.“ So wird es beispielsweise auch das beliebte „Beat’n’Dance“ im Schwarzenbker Festsaal mit sechs Kurzkonzerten von 20 Minuten Länge für maximal jeweils ein Dutzend Zuschauer geben. Ein Teil der Aufführung wird auch unter freiem Himmel sein.
Das Programm ist demnächst im Internet unter www.kultursommer-am-kanal.de zu finden.