Mölln/Schwarzenbek. „Am Ufer – die Freiheit“ heißt das Motto des diesjährigen KulturSommers am Kanal, der am 5. Juni mit einer Radtour in Büchen startet.
Dass Frank Düwel, Intendant des KulturSommers am Kanal, und Managerin Farina Klose das Improvisieren hervorragend beherrschen, haben sie im vergangenen Jahr eindrucksvoll bewiesen. Binnen kurzer Zeit mussten sie wegen der Corona-Pandemie das Festival umorganisieren, einige der 90 geplanten Veranstaltungen streichen oder nach draußen verlegen, neue Formate entwickeln und einen Teil digital anbieten.
In diesem Jahr heißt es nun: Alles ohne Netz, dafür mit doppeltem Boden – beziehungsweise auf lauenburgischer Erde und viel unter freiem Himmel.
Von Sonnabend, 5. Juni, bis Montag, 5. Juli, gibt es unter dem Motto „Am Ufer – die Freiheit“ eine bunte Palette an Musik, Literatur, Theater und bildender Kunst. Es geht an die Wegesränder, hinein in die Gärten und in die Natur.
Der Fokus liegt stärker auf Open-Air-Veranstaltungen
„Wir werden mit dem KulturSommer noch landschaftlicher“, sagt Intendant Düwel. Die Einbettung der Veranstaltungen in die Natur treibe ihn schon länger um. Immer wieder gab es in den letzten Jahren Freiluftformate wie das „Singen am See“ oder das „Kanu-Wander-Theater“.
Die Pandemie hat sich hier als Glück im Unglück erwiesen und die Organisatoren dazu gebracht, den Fokus stärker auf Open-Air-Veranstaltungen zu legen.
Und tatsächlich gibt das neue Programm dem Publikum Gelegenheiten, sich in alle Himmelsrichtungen zu bewegen und neue Locations unter künstlerischen Gesichtspunkten zu entdecken. Die erste Gelegenheit bietet sich, wenn es zur Eröffnung am 5. Juni heißt „Büchen erFahren“.
Mit dem Rad schickt das KulturSommer-Team das Publikum auf eine Kunsttour. In kleinen Gruppen geht es von Station zu Station, wo sich jeweils ungeahnte ästhetische Welten eröffnen sollen.
Das Thekla-Haus in Geesthacht wird Kulisse einer literarischen Begegnung
Im vergangenen Jahr unter Corona-Bedingungen entwickelt, ist die Kunst am Wegesrand wieder dabei: Kunstwerke werden aus den Ateliers in die Landschaft versetzt und sind rund um die Uhr erlebbar. „Damit waren wir letztes Jahr sehr erfolgreich“, so der Intendant.
2021 baut das Duo dies nun aus – unter anderem mit der Kunst am Wegesrand für Kids, mit Gartenkonzerten, einem poetischen Spaziergang auf dem Geesthang und einer literarisch-poetischen Begegnung mit Thomas Manns „Zauberberg“.
Und welche Kulisse könnte besser dafür geeignet sein, als das Thekla-Haus, der ehemaligen Lungenheilstätte im Edmundsthal in Geesthacht, heute ein geheimnisvoller „Lost Place“, in dem es auch spuken soll.
Auch für Familien mit Kindern sind neue Formate dabei
Formate wie „Parkgeflüster“ – ein Event für Poetry-Slammer und junge Literaten – sowie „Beat’n’Dance“ für Kids, das in Kooperation mit dem Jugendzentrum in Schwarzenbek veranstaltet wird, zeigen eine weitere Entwicklung des Festivals: „Der KulturSommer am Kanal soll ein Event für Jung und Alt sein, ein Ereignis für die gesamte Familie“, sagt Farina Klose.
Zu den neuen Formaten, die auch in diesem Jahr weitergeführt werden, gehören die „Sound Walks“: Gäste können mit der Musik eines Komponisten, die für einen bestimmten Ort oder eine eigene Sicht auf eine Landschaft komponiert wurde, einen Spaziergang machen und auf diese Weise tief in Musik und Landschaft eintauchen.
In Gartenkonzerten spiele junge Musiker in unterschiedlichen Gärten der Region. Neu ist „Das Flüstern der Welt“ – Gesang und Klänge, die aus den Regalen des Kreisarchivs zu schweben scheinen. Einer der Höhepunkte wird das Kanu-Wander-Theater sein, das Shakespeares Verwechslungskomödie „Was ihr wollt“ entlang des Schaalseekanals erlebbar macht.
Kreissparkasse unterstützt das Festival mit 50.000 Euro
„Natürlich spielt die Pandemie eine Rolle. Hygiene- und Abstandsregeln sind Grundlage unserer Planung“, sagt Frank Düwel. Und auch wenn er sich sehr freue, den Besuchern einen abwechslungsreichen Mix anbieten zu können, bedauere er, dass die Nähe zwischen Künstlern und Publikum, die so wichtig sei, in diesem Jahr nicht möglich sein wird: „Kunst ist auch dafür da, Menschen zusammenzubringen.“
Finanziell unterstützt wird der KulturSommer mit 50.000 Euro von der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, die einen zweijährigen Sponsoringvertrag mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg eingegangen ist. Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, Dr. Stefan Kram, unterzeichnete jetzt gemeinsam mit Klaus Schlie, dem Präsidenten der Stiftung, den Vertrag, der unter anderem die Durchführung des KulturSommers am Kanal sichert.
Mehr Informationen online unter www.kultursommer-am-kanal.de.