Schwarzenbek. Das frühere Autohaus an der Möllner Straße wird bald abgerissen. Für das ehemalige Einkaufszentrum gibt es sogar Interessenten.
Sie waren einst Symbole des Aufbruchs, jetzt sind sie nur noch Ruinen: das Autohaus Schwarzenbek am Kreisel an der Möllner Straße und das ehemalige Einkaufszentrum am Verbrüderungsring. Die Natur erobert sich die Flächen zurück, Randalierer haben die Gebäude mit Graffiti beschmiert und Scheiben eingeschlagen. Anwohner beklagen sich in sozialen Netzwerken über den schlechten Zustand, sprechen vom Schandfleck für die Stadt. Offensichtlich hat sich auch die Szene von Jugendlichen, die sich früher am Holzhaus an der Cesenaticostraße getroffen haben, auf das Gelände des Einkaufszentrums am Verbrüderungsring verlagert.
Schandflecken in Schwarzenbek sollen bald verschwinden
Beide Immobilien sind allein schon aufgrund des langen Leerstands und des schlechten Bausubstanz problematisch und können eigentlich nur noch abgerissen werden, wie Insider sagen. Aber es gibt Hoffnung auf eine Besserung der Situation. Schon seit mehreren Jahren interessiert sich der Discounter Penny für das Autohaus. Bislang sind aber alle Vorschläge für einen Supermarkt auf dem Autohausgelände bei den Politikern gefloppt, weil die Parkplatzfrage ungelöst war. Offenbar kommt Bewegung in die Sache.
Bauamtsleiter Ralf Hinzmann sagte auf Anfrage, dass das Autohaus demnächst abgerissen und das Gelände geräumt werde. „Es gibt einen Investor“, ergänzt Bürgermeister Norbert Lütjens. Offenbar soll es eine kombinierte Nutzung von Einzelhandel und Wohnbebauung auf dem Areal, das auch den Werkstattbereich umfasst und vergleichsweise groß ist, geben. Penny hatte bereits vor einigen Jahren seinen nur wenige hundert Meter entfernten und mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmeter zu kleinen Markt an der Möllner Straße geschlossen.
Einkaufszentrum selbst ist nicht zu retten - andere Ideen gefragt
Für das Entrée nach Schwarzenbek aus Richtung Mölln wäre eine Bebauung des Geländes in jedem Fall ein deutlicher Gewinn.
Aber auch am Verbrüderungsring könnte sich etwas tun. Nach Informationen unserer Zeitung gibt es einen Interessenten für das Gelände. Das Einkaufszentrum selbst ist nicht zu retten. „Es ist energetisch nicht auf der Höhe der Zeit und wirtschaftlich nicht zu betreiben“, so Bauamtsleiter Hinzmann. „Die Beschwerden der Anwohner sind uns bekannt. Aber das Gelände gehört uns nicht. Solange keine Einsturzgefahr besteht, können wir nichts machen“, sagt Bürgermeister Norbert Lütjens.
Das Einkaufszentrum, an dem auch ein Supermarkt, eine Kegelbahn und kleinere Geschäfte untergebracht waren, war in den 1970er-Jahren für die Nahversorgung des damals neu gebauten Stadtteils Nordost entstanden. Der Verfall kam mit dem Bau des Lupusparks auf dem ehemaligen Gelände des Bundesgrenzschutzes an der Bundesstraße 207. Als erste Geschäfte siedelten sich dort 2001 Edeka und Aldi an. Das bedeutete das Aus für die älteren Läden.