Schwarzenbek. Der Betreiber des neuen Postshops, Özcan Celik, leitet auch Überweisungsformulare weiter. Zudem soll ein Geldautomat kommen.

Die Postbank schließt, der Postshop kommt: Am Mittwoch hat Özcan Celik sein Geschäft beim ehemaligen Raumausstatter Kastorf am Ritter-Wulf-Platz 2 eröffnet. Wie berichtet, hatte der Fachbetrieb sein Geschäft zum Jahresende 2020 nach 44 Jahren aufgegeben. Die Deutsche Post AG nutzte den Leerstand, um einen neuen Postshop einzurichten.

Zeitgleich mit der Eröffnung schloss die Postbankfiliale an der Ecke Berliner Straße/Schmiedestraße ihre Pforten. Die Mitarbeiter der Postbank werden an anderen Standorten beschäftigt, die Immobilie bleibt vorerst ein Logistikzentrum zum Umschlag von Paketen.

In Schwarzenbek eröffnet ein neuer Postshop

Özcan Celik, der bereits zahlreiche Postshops in Hamburg, in der Metropolregion und in Berlin eröffnet hat, die mittlerweile von seinen Mitarbeitern geführt werden, ist seit Jahren Vollprofi in diesem Bereich. „Ich biete alle Postdienstleistungen an, dazu kommen Schreibwaren, heißer Kaffee, Tabakwaren und ein Kiosksortiment. Wir starten erst einmal mit zwei Vollzeitmitarbeitern, einem Azubi und einer Aushilfe“, sagt der Unternehmer.

„Ich freue mich grundsätzlich sehr für unsere Stadt über die Möglichkeit, dass unsere Bürgerinnen und Bürger Postdienstleistungen weiterhin nutzen können. Ich bedauere es jedoch ebenfalls sehr, dass sich die Finanzdienstleistungen mit Ansprechpartner und Automat nicht mehr darstellen lassen.

Menschen schätzen persönliche Kontakte mit Unternehmen vor Ort

Das ist insbesondere für die älteren Bürger, die E-Banking nicht so stark nutzen, ein Problem“, sagte Bürgermeister Norbert Lütjens, der am Mittwoch gemeinsam mit Bürgervorsteher Rüdiger Jekubik (SPD) einen Antrittsbesuch bei Özcan Celik und seinem Team machte.

Bis vor Kurzem noch ein Raumausstatter, jetzt ein Postshop: das Ladengeschäft am Ritter-Wulf-Platz 2.
Bis vor Kurzem noch ein Raumausstatter, jetzt ein Postshop: das Ladengeschäft am Ritter-Wulf-Platz 2. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

„Das ist eine unternehmerische Entscheidung, die wir akzeptieren müssen. Ein kleiner Postshop mit regelmäßigen Öffnungszeiten ist gut. Der Verlust der Postbank schmerzt. Wir stellen immer wieder fest, dass die Menschen persönliche Kontakte mit Unternehmen vor Ort schätzen und nicht alles online machen wollen. Aber es ist gut, dass wenigstens die Postdienstleistungen im Ort bleiben“, sagt Doris Lehmann, Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek (WVS).

Geldautomat soll vermutlich kommende Woche aufgestellt werden

Doch hinsichtlich der Postbankdienstleistungen ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. „Ich habe einen Betreiber, der mit ziemlicher Sicherheit nächste Woche einen auch von außen zugänglichen Geldautomaten aufstellt, an dem Postbankkunden kostenfrei Geld abheben können.

Außerdem gibt es einen Sammelumschlag für Überweisungsaufträge der Kunden, die ich an die Postbank weiterleite. So können auch Menschen die kein Online-Banking nutzen, ihre Bankgeschäfte weiterhin vor Ort erledigen“, kündigt Özcan Celik an.

Zentrumsnaher Standort ist für viele Bürger fußläufig erreichbar

Für uns war klar, dass es weiterhin eine Post in einem Ort dieser Größe geben wird. Mit Herrn Celik als langjährigem Partner sind wir sicher, dass es keinerlei Probleme geben wird“, betont Postsprecherin Maike Wintjen.

Den Standort hat sich Celik selbst ausgesucht, nachdem er den Zuschlag bekommen hat. „Wir sind sehr froh, dass die Post in der Stadtmitte bleibt. Ein Supermarkt im Lupuspark wäre auch möglich gewesen, aber ein zentrumsnaher Standort, der für viele fußläufig erreichbar ist, ist eindeutig die bessere Variante“, so Norbert Lütjens.