Schwarzenbek. Das Angebot von Finanzdienstleistungen lohne sich in Schwarzenbek nicht mehr. Der neue Postshop startet hingegen am 13. April.
Die gute Nachricht: Schwarzenbek behält eine Postfiliale. Das hat Bürgermeister Norbert Lütjens jetzt verkündet, nachdem seit dem Sommer 2020 die bevorstehende Schließung der Postbank an der Ecke Berliner Straße/Schmiedestraße für erhebliche Unruhe in der Europastadt gesorgt hat. Aber es bleibt ein mehr als bitterer Beigeschmack. Die Postbank, die bislang die „gelbe Post“ mit beherbergte, zieht sich komplett aus der Stadt zurück. Es wird nach jetzigem Stand künftig weder einen Geldautomaten noch ein Serviceterminal für Überweisungen oder den Ausdruck von Kontoauszügen mehr geben.
"Postshop Schwarzenbek": Team aus fünf Mitarbeitern
Am Dienstag, 13. April, startet der „Postshop Schwarzenbek“ in den ehemaligen Räumen von „Raumdekor Kastorf“ am Ritter-Wulf-Platz 2. Zeitgleich schließt die Postbank an der Berliner Straße/Schmiedestraße. „Am neuen Standort bietet künftig Geschäftsführer Özcan Celik und sein aus insgesamt fünf Mitarbeitern bestehendes Team alles rund um Postdienstleistungen an“, sagt Maike Wintjen, Pressesprecherin der Deutschen Post AG.
„Wir waren sicher, dass wir einen Standort in Schwarzenbek finden würden, und das hat sich ja auch bestätigt. Herr Celik ist bereits bei einem Postshop an der Weidestraße in Hamburg seit längerer Zeit unser Partner, und die Kunden sind sehr zufrieden mit seinen Dienstleistungen. Wir sind sicher, dass das auch in Schwarzenbek der Fall sein wird“, sagt die Postsprecherin.
Postbankfiliale nicht mehr profitabel
„Eine Filiale schließen wir grundsätzlich nur dann, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt. Der Aufwand muss in einem ausgewogenen Verhältnis zum Ertrag einer Filiale stehen. Diese Relation verändert sich infolge des geänderten Verhaltens unserer Kunden in den letzten Jahren kontinuierlich“, sagt Oliver Rittmaier, Sprecher der Postbank.
Eine Überprüfung der Filiale in Schwarzenbek habe ergeben, dass diese nicht mehr kostendeckend betrieben werden könne. Dabei gehe es nicht nur um die Kundenfrequenz, sondern auch um die Nutzung der einzelnen Dienstleistungen. „Dazu zählt im Bankbereich das wertschaffende Neugeschäft durch Abschlüsse von Finanzprodukten und deren Nutzung. Das war in Schwarzenbek rückläufig“, so Rittmaier.
Postbank installiert keinen Geldautomaten
„Aufgrund der geringen Nachfrage nach Finanzdienstleistungen werden die Services der Postbank am neuen Standort am Ritter-Wulf-Platz nicht mehr angeboten. Auch einen Geldautomaten wird die Postbank nicht installieren“, so der Pressesprecher.
„Für die 3700 Postbankkunden in der Region ist das unbefriedigend. Es ist gut, dass wenigstens die Post erhalten bleibt, aber nicht jeder kann seine Bankgeschäfte über Online-Banking erledigen. Wir sollten dringend auf die Postbank hinwirken, dass es zumindest einen Geldautomaten und ein Serviceterminal in der Stadt gibt“, sagte Heinz-Werner Rose (SPD) während der Sitzung des Hauptausschusses, nachdem Bürgermeister Norbert Lütjens dort die neue Entwicklung skizziert hatte.
Geldautomaten immer weniger genutzt
„Ich habe bereits mit der Postbank über dieses Problem gesprochen. Aber mir wurde gesagt, dass Geldautomaten immer weniger genutzt werden“, erklärte der Verwaltungschef. Er wolle aber gern noch einmal mit der Postbank sprechen.
„Wir begrüßen es, dass es zumindest für die Postdienstleistungen eine vollwertige Alternative in der Stadt gibt. Eine Stadt in der Größe von Schwarzenbek ohne eine Post wäre der falsche Weg“, betonte Anja Jost, stellvertretende Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek (WVS). „In der Vergangenheit haben sich immer wieder Kunden über die eingeschränkten Öffnungszeiten beschwert. Das ändert sich hoffentlich.“
Öffnungszeiten: Die neue Filiale von Özcan Celik am Ritter-Wulf-Platz 2 hat ab Dienstag, 13. April, von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Sonnabend von 9 bis 13 Uhr geöffnet.