Schwarzenbek/Lübeck. In der Corona-Krise fließen weniger Kirchensteuern. Finanznot und ihre Folgen sind zentrale Themen der Frühjahrssynode der Nordkirche.
Harte Einschnitte kommen auf die 57 Gemeinden im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg zu. Das hat das Präsidium der Nordkirche vor der Kirchenkreissynode an diesem Montag, 1. März, angekündigt.
Umfangreichster Tagesordnungspunkt der Tagung wird der Haushalt 2021 sein. Die evangelische Kirche in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg wird in diesem Jahr mit 2,7 Millionen Euro weniger auskommen müssen. Das sind rund 15 Prozent weniger als in den Vorjahren.
Haushalt 2021: Nordkirche mit deutlichen Mindereinnahmen
Hauptgründe sind die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Die Kirchensteuer orientiert sich dabei an der Lohn- und Einkommenssteuer. Das Kurzarbeitergeld ist steuerfrei.
Damit setzt sich die Entwicklung aus dem Jahr 2020 fort, in dem nordkirchenweit bereits mehr als zwölf Prozent Mindereinnahmen aus Rücklagen ausgeglichen werden mussten. Die Einnahmen aus Kirchensteuern stellen 91 Prozent der Gesamteinnahmen der Landeskirche. Für 2021 rechnet die Nordkirche mit einem Haushalt von 483 Millionen Euro.
Einschnitte und Sparmaßnahmen angekündigt
Für die 57 Kirchengemeinden und Arbeitsbereiche des Kirchenkreises bedeuten die Mindereinnahmen einen herben finanziellen Einschnitt. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg hat bereits reagiert und die Gemeinden informiert. Effektivitäts- und Effizienzmaßnahmen geprüft und umgesetzt, heißt es dazu.
Die Synode ist das höchste Entscheidungsgremium des Kirchenkreises. Viele Kirchengemeinden sind in diesem Entscheidungsgremium vertreten und können wesentlich mitgestalten.
Bereitschaft zu Veränderung ist „unausweichlich“
„Wir wissen nicht, was da auf uns zukommt und sind gespannt, welche Beschlüsse gefasst werden. Die finanziellen Auswirkungen auf unseren Kirchenkreis sind mit den bislang vorliegenden Informationen für mich momentan noch nicht abschätzbar“, sagt Pastor Andreas Schöer, Vorsitzender des Kirchenvorstandes in Schwarzenbek.
„Thematische Konzentration, effiziente Zusammenarbeit und eine hohe Bereitschaft zur Veränderung sind in allen Bereichen unausweichlich“, bekräftigt die Ratzeburger Pröpstin Frauke Eiben. „Gleichzeitig müssen wir es schaffen, die vielen Ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Mitarbeitenden weiterhin zu motivieren, damit wir mit Zuversicht unseren Auftrag erfüllen: miteinander Kirche zu sein und das Evangelium weiterzusagen.“
Virtuelle Synode am Montag im Livestream
Ein weiteres Thema wird sein, wie sich die Kirche in Zukunft ausrichtet. Daran arbeitet seit September 2020 ein Arbeitskreis, der die Ausrichtung der Nordkirche bis zum Jahr 2030 definieren soll. „Nun heißt es, zügig voranzukommen, um auch weiterhin vor Ort angemessen arbeiten zu können und für die Bedürfnisse der Menschen da zu sein“, so Pröpstin Petra Kallies.
Die öffentliche Kreissynode tagt Montag virtuell ab 15.30 Uhr unter www.kirche-LL.de.