Ahrensburg/Bad Oldesloe. Das Schleswig-Holstein Musik Festival macht im Sommer Station vor dem Ahrensburger Schloss und dem Gut Altfresenburg.

Hochklassige Konzerterlebnisse an außergewöhnlichen Spielstätten in unmittelbarer Umgebung – dafür steht das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) seit mittlerweile 36 Jahren. Nach der Absage wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ist für diesen Sommer der Neustart mit angepasstem Konzept geplant: Ein Großteil der Musiker wird unter freiem Himmel auftreten. Im Programm stehen mit Ahrensburg und Bad Oldesloe auch zwei Stormarner Spielstätten.

„Mit Optimismus und großer Vorfreude blicken wir auf den Sommer“, sagte SHMF-Intendant Christian Kuhnt bei der Vorstellung des diesjährigen Programms. „Auch wenn dann noch nicht alles wieder in normalen Bahnen ablaufen wird, dürfen wir auf ein buntes Programm gespannt sein“, verspricht er. Rund zwei Drittel der Musikveranstaltungen sollen unter freiem Himmel stattfinden. „Dass es in Schleswig-Holstein kein schlechtes Wetter, sondern höchstens falsche Kleidung gibt, bedarf keiner besonderen Erwähnung“, fügt der Intendant augenzwinkernd hinzu.

Israelischer Künstler Avi Avital tritt mit Mandoline auf

Das Herrenhaus auf dem Gut Altfresenburg nahe Bad Oldesloe wird erstmals Konzert-Kulisse beim Schleswig-Holstein Musik Festival
Das Herrenhaus auf dem Gut Altfresenburg nahe Bad Oldesloe wird erstmals Konzert-Kulisse beim Schleswig-Holstein Musik Festival © HA | Unbekannt

Am Donnerstag, 15. Juli, wird das SHMF erstmals auf Gut Altfresenburg in Bad Oldesloe zu Gast sein. Vor der prunkvollen Kulisse des klassizistischen Herrenhauses, das im Jahr 1791 vom dänischen Architekten Christian Frederik Hansen erbaut wurde, soll eine Freiluftbühne aufgebaut werden. Ab 19 Uhr tritt hier der aus Israel stammende Künstler Avi Avital mit seinem Programm „Balkan Mediterranean“ auf.

Avi Avital aus Israel tritt mit seiner Mandoline vor dem Herrenhaus auf Gut Altfresenburg auf.
Avi Avital aus Israel tritt mit seiner Mandoline vor dem Herrenhaus auf Gut Altfresenburg auf. © Christoph Köstlin | Christoph Köstlin

Im Gepäck hat der 42-Jährige seine Mandoline, auf der Avital die Vielfalt der Musik seines Heimatlandes, Bulgariens, Rumäniens und der Türkei zum Klingen bringt. Zu hören gibt es Volkslieder, klassische Stücke und Eigenkompositionen. Begleitet wird der Musiker, dessen Spiel ihm bereits eine Grammy-Nominierung sowie einen Echo Klassik in der Kategorie „Konzert-Einspielung des Jahres“ eingebracht hat, von Uri Sharlin am Akkordeon und dem Perkussionisten Itamar Doari.

Das österreichische Trio Wieder, Gansch, & Paul kommt mit Tuba, Posaune und Trompete
Das österreichische Trio Wieder, Gansch, & Paul kommt mit Tuba, Posaune und Trompete © Lukas Beck | Lukas Beck

Auf einer Open-Air-Bühne im Ahrensburger Schlosspark ist am Montag, 26. Juli, ab 19 Uhr das österreichische Blechbläser-Trio „Wieder, Gansch & Paul“ zu Gast. Auch dieser Spielort ist eine Premiere. Leonard Paul (Posaune), Thomas Gansch (Trompete) und Albert Wieder (Tuba) präsentieren ihr Programm „Ménage À Trois“. Der Titel bedeutet übersetzt so viel wie „Dreiecksbeziehung“. Die drei Vollblut-Künstler musizieren seit 2015 gemeinsam, als Wieder vertretungsweise im Ensemble der anderen beiden gastierte. Mit Trompete, Flügelhorn, Gesang und Humor präsentiert das Trio eigene Arrangements und nimmt die Gäste in Ahrensburg mit auf eine musikalische Reise, die von Jazz über Pop bis hin zur Klassik reicht.

Beliebte Spielorte der vergangenen Jahre gehen leer aus

Weitere Konzerte wird es aufgrund der Corona-Einschränkungen in Stormarn nicht geben. In Kirchen lassen sich laut Organisatoren das pandemiebedingte Sicherheitskonzept und die erforderliche Mindestgröße des Publikums nicht vereinbaren. Damit fallen die etwa die Auferstehungskirche in Großhansdorf und die Peter-Paul-Kirche in Bad Oldesloe, die in den vergangenen Jahren stets Musiker und Gäste beherbergten, als Spielstätten weg. Auch im Ahrensburger Marstall, im Kleinen Theater Bargteheide und im Schloss Reinbek wird es in diesem Sommer keine Konzerte geben.

Im vergangenen Jahr war das SHMF wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Als Trost gab es den „Sommer der Möglichkeiten“, der das Festival zumindest in Teilen ersetzen sollte. Die Organisatoren boten rund 100 überwiegend digitale Veranstaltungen, dazu tourte ein SHMF-Trecker als rollende Bühne mit Musikern an Bord durch das Land. In Stormarn machte der Trecker in Ahrensburg und Bargteheide Station.

Kartenvorverkauf hat bereits begonnen

Das Schleswig-Holstein Musik Festival 2021 bietet vom 3. Juli bis 29. August 157 Konzerte, fünf Musikfeste, zwei Kindermusikfeste und einen Werftsommer. Die Künstler gastieren in 79 Spielstätten an 51 Orten in Schleswig-Holstein, Hamburg, dem südlichen Dänemark und dem Norden Niedersachsens. Im Fokus des Programms stehen in diesem Jahr der österreichische Komponist Franz Schubert (1797–1828) und die französische Pianistin Hélène Grimaud.

Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Seit Donnerstag können Konzerttickets im Internet unter www.shmf.de, per Post (Kartenzentrale des SHMF, Postfach 3840, 24037 Kiel) und per Fax (0431/237 07 11) bestellt werden. Am Montag, 8. März, startet zusätzlich der telefonische Vorverkauf über die Tickethotline 0431/23 70 70. Sowohl für Avi Avital in Bad Oldesloe als auch für das Trio „Wieder, Gansch & Paul“ in Ahrensburg sind Konzerttickets für 37 Euro erhältlich.