Hamburg/Ahrensburg. Alltäglichen Aufgaben werden auf kreative Weise weitergeführt, Neues ausprobiert: Geh-Spräche, Podcasts oder Pflanzaktionen.

Auch die Kirchengemeinden werden in Corona-Zeiten immer kreativer und nutzen die Zeit des Lockdowns, um auch neue Formate auszuprobieren. Einen Einblick geben nun die evangelisch-lutherischen Kirchenkreise Hamburg-Ost und Hamburg-West/Südholstein.

Pressereferentin Miriam Hansen sagt: "Was Kirche macht, muss nicht immer laut sein. Häufig ist es die alltägliche Unterstützung in der Gemeinde, die zeigt, dass Kirche da ist." Dazu gehöre zum Beispiel die Seniorenarbeiten. Hansen: "Durch Anrufe und Briefe bleiben viele Gemeinden mit den Senioren in Kontakt, bieten in diesen Zeiten auch ganz gezielt Unterstützung, etwa bei der Anmeldung zu Impfterminen." Für Senioren, die nicht digital unterwegs sind, versenden einige Gemeinden auch Andachten per Post.

Kirchengemeinden nutzen Corona-Zeiten für kreative Formate

Die Hauptkirche St. Jacobi (Jakobikirchhof 22) in der Hamburger Innenstadt setzt auf neue Wege zum "Allein-Gehen" mit Anstößen für Gebet und Gespräche. "Eine gute Gelegenheit alleine oder auch zu zweit Pilgerwege vor der eigenen Haustür zu entdecken", meinen die Pressesprecherinnen der beiden Kirchenkreise. In Hamburg-Sasel und in Winterhude-Uhlenhorst bieten Diakone sogar "Geh-Gespräche" an. Auf diese Weise können Seelsorge-Gespräche weiterhin geführt werden, an der frischen Luft und mit sicherem Abstand. Eine andere Möglichkeit gibt es in Pinneberg: In der Heilig-Geist-Kirchengemeinde Pinneberg bietet die Diakonin regelmäßig Gespräche am Lagerfeuer vor der Kirche an.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Auch die Kinder und Jugendarbeit wird fortgesetzt. Der Konfirmandenunterricht, Jugendgruppen und Kindergottesdienste gibt es nun auf digitalen Plattformen. Pressereferentin Miriam Hansen sagt:
" Für viele Kinder und Jugendliche fehlt zurzeit die Struktur, die die Schule sonst bietet, daher ist es besonders wichtig, sie auch in diesen Zeiten weiterhin zu unterstützen. Einige Gemeinden stellen ihre
Räumlichkeiten für Schüler und Studierende zur Verfügung, damit diese dort in Ruhe
lernen können." Die Kirchengemeinde Hamburg-Altona-Ost stellt regelmäßig den Podcast „One-and-ahalf-preacher“ ins Netz, bei dem ein Pastor und ein Vikar Fragen von Jugendlichen
beantworten.

In Ahrensburg wird "Hoffnung vor dem Schloss gepflanzt"

Darüber hinaus hat die Gemeinde Winterhude-Uhlenhorst einen Segenszaun aufgestellt, von
dem sich jeder, der vorbeikommt, ein Kärtchen mit Segenspruch mitnehmen kann. Und in
Ahrensburg (Kreis Stormarn) wird „Hoffnung gepflanzt“, dort kann jeder einen Krokus vor der Schlosskirche pflanzen. Die Blumen sollen am Ende die Wörter Glaube, Liebe, Hoffnung, Frieden und Barmherzigkeit buchstabieren.