Schwarzenbek. Das letzte Haus im Schwarzenbeker Mehrgenerationen-Quartier wird hochgezogen. Jetzt muss ein neuer Flächennutzungsplan her.

Noch bestimmen Baugerüste, Betonmischer und ­Kräne das Bild, und doch ist bereits erkennbar: Eines der aktuell größten Bauprojekte in Schwarzenbek nimmt Formen an. Erst vor einem Jahr haben die Erschließungsarbeiten auf dem rund 40.000 Quadratmeter großen Areal an der Möllner Straße begonnen – jetzt sind bis auf wenige Ausnahmen fast alle Häuser im Dreiangel hochgezogen.

„Wir sind gut in der Zeit. Die Pandemie hat zu keinen Verzögerungen geführt. Es läuft alles nach Plan“, sagt Hartmut Thede, Unternehmenssprecher und Mitglied der Geschäftsführung des Elmshorner Unternehmens Semmelhaack.

Im Dreiangel läuft alles im Plan: Wohnungsbauten dieses Jahr bezugsfertig

Dass vom ersten Spatenstich bis zum aktuellen Baufortschritt nur ein Jahr liegt, freut und erstaunt Hartmut Thede nach wie vor. „Im Vergleich zu anderen Kommunen ging hier in Schwarzenbek alles zügig und reibungslos – angefangen bei der Baugenehmigung“, sagt der Unternehmenssprecher. Das lasse sich vermutlich aus dem Konzept erklären, das gleichzeitig zeitgemäß und zukunftsorientiert sei.

Das Wohnungsunternehmen erstellt an der Möllner Straße ein Quartier mit insgesamt 245 barrierefreien Wohneinheiten, wovon 80 Wohnungen gefördert sind. Dazu kommen sechs Doppel- und 13 Reihenhäuser.

In die Mehrfamilienhäuser sind zwei Wohngruppen integriert

In die Mehr­familienhäuser integriert sind zwei Wohngruppen mit insgesamt 20 Apartments plus Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsraum, die von der Paritätischen Pflege Schleswig-Holstein betreut werden und für Menschen mit Unterstützungsbedarf sowie für Demenzkranke gedacht sind.

Dazu kommt ein Treffpunkt für alle Bewohner des Quartiers und ein kleiner Park mit Spielplatz und Sitzmöglichkeiten. „Das Quartier ist als ein Mehrgenerationenprojekt geplant“, sagt Thede. Die Angebote erstrecken sich somit auf alle Altersstufen: Es wird ein Quartiersmanagement, einen Hausmeisterservice für Senioren sowie einen ambulanten Pflegedienst vor Ort geben, und für kleine Kinder baut die Stadt eine Kita auf dem Gelände.

Quartier richtet sich gleichermaßen an Senioren, Singles und Familien

Das Quartier bietet Eineinhalb- bis Dreizimmer-Wohnungen mit 50 bis 75 Quadratmetern, die sich für Singles, Paare und kleine Familien eignen. Die Reihen- und Doppelhäuser haben je fünf Zimmer und eine Wohnfläche von rund 110 Quadratmetern.

Um optische Einheitlichkeit bei gleichzeitiger Vermeidung von Uniformität herzustellen, unterscheiden sich einzelne Haustypen in Details. So gibt es Reihen- und Doppelhäuser mit Satteldach sowie mit Flachdach und einer Dachterrasse zur Südseite.

Alle Geschosswohnungen sind barrierefrei, teils mit bodentiefen Fenstern

Das Besondere: Alle Geschosswohnungen sind barrierefrei nach Landesverordnung, dazu gehören breitere Türen und barrierefreie Badezimmer; sie sind für Rollatoren und Rollstühle geeignet. Alle Wohnungen sind mit PVC-Böden in Holzoptik, weißen Küchen, modernen Bädern und teils bodentiefen Fenstern ausgestattet.

Rund 60 Arbeiter sind täglich auf dem Bau, arbeiten an den Fassaden, stellen die Dächer fertig oder sind bereits mit dem Innenausbau beschäftigt. Nur eine letzte Baugrube ist noch offen. Dort wird für das letzte Mehrfamilienhaus gerade bei klirrender Kälte die Sohle gegossen.

40 Millionen Euro investiert das Wohnungsunternehmen Semmelhaack

Insgesamt 40 Millionen Euro investiert das Wohnungsunternehmen in Schwarzenbek und schafft rund 18.000 Quadratmeter Wohnfläche – eine Fläche, die die Stadt benötigt. „Wir haben derzeit 460 Wohnungen in Schwarzenbek, und die Nachfrage ist weiterhin groß“, sagt Hartmut Thede.

Wohnungsinteressenten können sich per Telefon unter 04121/48 74 74 20 melden sowie per E-Mail an . Weitere Infos gibt es online unter www.semmelhaack.de.

Nach Bezug aller Wohnungen soll 2022 dann ein großes Fest folgen

Seit Januar läuft die Vermietung. Die ersten Häuser werden im März bezogen, erste Wohnungen zum 1. April, im September folgen die Wohngruppen. „Ende dieses Jahres sollen alle Wohneinheiten bezugsfertig sein“, sagt Thede.

Und dann plant das Wohnungsunternehmen ein großes Fest – sofern es denn die Pandemie zulässt – als Ausgleich für den Spatenstich und die Grundsteinlegung, die beide im vergangenen Jahr nicht stattfinden konnten.

Neuer Flächennutzungsplan soll weitere Neubaugebiete ausweisen

Alle Wohnungen bleiben im Bestand des Unternehmens, das zentraler Ansprechpartner für die Mieter ist. Im Kreis Herzogtum ­Lauenburg baut Semmelhaack zudem im Neubaugebiet Hamburger Straße in Lauenburg, wo 84 teils geförderte Wohneinheiten entstanden sind.

Die Nähe zu Hamburg, die gleichzeitig ländliche Lage sowie günstigere Preise als in der Hansestadt machen Schwarzenbek attraktiv für Pendler und Häuslebauer. Aktuell gibt es jedoch nur wenig große Neubaugebiete. Das soll sich aber ändern.

Drei weitere Großprojekte im Wohnungsbau entstehen in Schwarzenbek

Wie berichtet, arbeitet die Politik in der Stadt an einem neuen Flächennutzungsplan. Die Neuauflage ist erforderlich, weil der bestehende Plan aus dem Jahr 2001 stammt und mittlerweile die 24. Änderung hinter sich hat. Vor 19 Jahren standen noch 35 Hektar überplanbare Wohnbaufläche zur Verfügung, diese Areale sind jetzt ausgeschöpft. Der neue Plan soll voraussichtlich noch in diesem Monat erstmals öffentlich vorgestellt werden.

Aktuell erstellt die Hamburger CM Projektbau GmbH an der ­Meiereistraße drei Mehrfamilienhäuser mit 53 Wohnungen, die in diesem Jahr fertig werden sollen. An der Lauenburger Straße hat die Geesthachter Baufirma Manfred Lüth im vergangen Jahr mit der Errichtung eines Mehrfamilienhauses begonnen, diese Arbeiten werden 2021 abgeschlossen. Der Wohnungsbaukonzern Vonovia will acht Mehrfamilienhäuser im Sachsenwaldring modernisieren, die Häuser in Leichtbauweise aufstocken.