Schwarzenbek. Politiker stimmen Mietvertrag für neue Räume der Centa-Wulf-Schule zu. Doch der Neubau ist frühestens Mitte oder Ende 2021 fertig.
Die Hängepartie dauert bereits acht Jahre – jetzt ist ein Ende zumindest in Sicht. Die Rede ist von der Zukunft des Förderzentrums Centa Wulf. 2012 lief der Mietvertrag für die Räume am Hans-Koch-Ring aus, die die Förderschule viele Jahre genutzt hatte. Die Politiker in der Stadtvertretung haben jetzt einem Mietvertrag mit der Gewerbeimmobilien Nord zugestimmt, die einen Neubau hinter dem Gebäude von Rohwerder Datasystems am Hans-Koch-Ring errichtet. Dort soll die Centa-Wulf-Schule ein neues Domizil finden, bis sie endgültig in der ehemaligen Realschule einziehen kann.
„Eigentlich wollten wir schon damals gerne in die ehemalige Realschule umziehen. Denn die meisten Kinder, die wir mit unseren Sonderpädagogen betreuen, sind gleich nebenan in der Grund- und Gemeinschaftsschule“, sagt Viola Hüfner, Leiterin der CWS. Aber der Umbau der Realschule lag damals in weiter Ferne und wird auch aus heutiger Sicht noch einige Jahre dauern.
Förderzentrum Centa Wulf hat ein neues Domizil gefunden
„Deshalb haben wir 2012 als Übergangslösung den Umzug in die Grundschule Nordost akzeptiert und uns von 1000 Quadratmeter Fläche auf 270 verkleinert. Aber auch jetzt wird es hier zu eng, weil die Grundschule weiter wächst und großen Raumbedarf hat“, so Hüfner.
„Wir haben keine Fachräume mehr, weil wir sie als Klassenzimmer nutzen müssen. Auch fehlen uns Container für die schulische Nutzung, die eigentlich wegen unserer Raumnot schon geliefert werden sollten. Die Räume von der CWS benötigen wir dringend“, sagt Liane Maier, Leiterin der Grundschule Nordost.
Nur eine Übergangslösung bis zum endgültigen Umzug in die Realschule
Darauf wird sie allerdings noch einige Zeit warten müssen. Denn der Neubau der Gewerbeimmobilien Nord um den Projektentwickler Marcus Pape und seine drei Geschäftspartner wird frühestens Mitte oder Ende 2021 fertig. Momentan gibt es nur die Baugrube für den Keller. Im Gegensatz zu dem benachbarten Gebäude von Rohwerder Datasystems wird der Neubau auf dem Gelände von Phillip Rohwerder massiv gebaut. Der Firmensitz der IT-Firma wurde in Modulbautechnik innerhalb weniger Wochen zusammengefügt.
„Wir haben keinen konkreten Einzugstermin. Ich hoffe, dass es im Sommer 2021 etwas wird, weil dann auch wieder die Einschulungen für die Grundschule Nordost beginnen und sich die Raumnot hier an der Cesenaticostraße verschärft, wenn wir noch hier sind“, sagt Viola Hüfner. „Ich bin aber froh, dass wir endlich eine Perspektive für eine neue Heimat haben – auch wenn es wieder nur eine Übergangslösung bis zu unserem endgültigen Umzug in die Realschule ist“, so die CWS-Leiterin weiter.
Förderzentrum betreut 105 Kinder in zehn Schulen
Aktuell hat das Förderzentrum 19 Sonderpädagogen, die 105 Kinder in zehn Schulen von Kuddewörde über Schwarzenbek bis nach Wentorf betreuen. Besonders hoch ist der Bedarf an der Grund- und Gemeinschaftsschule Schwarzenbek, wo es besonders viele Kinder mit Förderbedarf gibt. Dort sind 16 Sonderpädagogen im Einsatz.
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Alle Kinder werden mittlerweile in den Schulen unterrichtet. Als das Förderzentrum 2012 umzog, hatte es noch zwei Kleingruppen, in denen Kinder mit besonders hohem Förderbedarf betreut wurden. „Es hat sich erwiesen, dass der Unterricht in einem regulären Klassenverband besser ist“, so Viola Hüfner. Die Räume benötigt das Förderzentrum unter anderem für die Beratung von Eltern und den Austausch unter der Sonderpädagogen sowie für Einzelfördermaßnahmen.
Die Probleme mit dem Umzug hatten sich verschärft, weil die Politiker bereits im Sommer 2019 der Anmietung von Räumen der Gewerbeimmobilien Nord zugestimmt hatten. Die Voraussetzung war aber, dass das Gebäude im Sommer 2020 fertig sein sollte. Bis dahin hatte der Investor noch nicht einmal mit dem Bau angefangen. Jetzt stimmten die Politiker dem Mietvertrag trotz der Verzögerung zähneknirschend zu.