Schwarzenbek. Schwarzenbek. 20 Sonderschulpädagogen betreuen 162 Schüler an 30 umliegenden Schulen. Dazu gibt es viele Beratungsangebote.

Immer mal wieder schlugen die Wellen hoch, wenn es in den vergangenen Jahren um das Förderzentrum Centa-Wulf-Schule ging: 2012 verließ die Schule ihre eigenen Räume am Hans-Koch-Ring und wurde „Untermieter“ in der Verbandsschule Nordost in der Cesenaticostraße 14. Seit Sommer 2014 werden dort keine Kinder mehr in eigenen Klassen unterrichtet, stattdessen betreuen die 20 Sonderschulpädagogen 162 Schüler mit Förderbedarf an 30 umliegenden Schulen von Wentorf bis Schwarzenbek.

Sonderschulpädagogen räumen Barrieren weg

Vielleicht deshalb hat Schulleiterin Viola Hüfner auch ein Schiff als Sinnbild für das neue Konzept des Förderzentrums gewählt: Allerdings kein kleines, sondern ein riesiges Frachtschiff, bei dem die Container für die verschiedenen Angebote der Schule stehen: Den größten Teil der „Ladung“ macht der Unterricht aus. Dazu kommen aber noch Beratungsangebote für Eltern, Schüler und Lehrer, schulische Erziehungshilfen, Präventions- und Sprachheilarbeit, Diagnostik, berufliche Orientierungshilfen und Fortbildung für die Lehrerkollegen.

Beratungs- und Präventionsangebote

„Unser Blickwinkel ist nicht das Fachliche, das können die Kollegen in den Regelschulen besser. Uns geht es darum, zu entdecken, worin die Barriere liegt, die ein Kind daran hindert, am Unterricht teilzunehmen“, erläutert Hüfner. Diese Begleitung im Unterricht mache den größten Teil der Arbeitszeit ihres Kollegiums aus. Darüber hinaus gibt es aber auch Projekte, die teils an den Schulen, teils im Förderzentrum laufen.

FiSch

Bei „Familie in Schule“ (FiSch) treffen sich Schüler der dritten und vierten Klassen mit jeweils einem Elternteil immer mittwochs an der Cesenatico­straße. Ein Kursus, an dem vier bis fünf Schüler teilnehmen, dauert sechs bis zehn Wochen. „Die Eltern könne sehen, wo die Probleme ihrer Kinder im Unterricht liegen. Bei jedem Termin gehört eine gemeinsame Runde dazu, in deren Rahmen Verhalten und Erfolge ausgewertet werden“, erklärt Hüfner.

Tierclubs

In „Adlerclub“ und „Fuchsbau“ erhalten Schüler der ersten und zweiten Klassen parallel zum Regelunterricht Unterstützung in Mathematik und Deutsch. „Das Besondere ist: Die Kinder bleiben nur so lange dabei, bis sie in der Lage sind, am Unterricht teilzunehmen“, so Hüfner. Ein Angebot, dass jedoch nur an großen Grundschulen mit genügend Kindern funktioniert. Hüfner: „Das ist unser Spezialität: Wir können passgenaue Lösungen entwickeln, die auf die spezielle Situation einer Schule zugeschnitten sind.“

Trainingsraum

„Das ist ein erfolgreiches Konzept, das wir vor sieben Jahren mit der Verbandsschule Nordost entwickelt haben“, so Hüfner: „Wenn sich ein Schüler in der Klasse nicht an die Regeln hält, kommt er nach der dritten Ermahnung in den Trainingsraum. Dort kann er mit einem Lehrer das Geschehene aufarbeiten.“ Das Konzept fordert von den Lehrern ein sehr konsequentes Handeln, hat aber dennoch nicht den Aspekt der Strafe, weil es um das Gespräch mit den Schülern geht. Außer in der Verbandsschule Nordost gibt es Trainingsräume auch in der Grund- und der Gemeinschaftsschule in Wentorf.

Berufsorientierung

Heute Abend beginnt um
18.30 Uhr im Obergeschoss des Schulbaus in der Cesenatico­straße 14 ein Info-Abend für Acht- und Neuntklässler sowie deren Eltern, die die Schule mit einem Förderschul- oder einem schlechten Hauptschulabschluss verlassen werden. Vertreter der Arbeitsagentur und des Möllner Berufsbildungszentrums werden die Fördermöglichkeiten vorstellen.

http://centa-wulf-schule.schwarzenbek.de/