Lauenburg. Immer weniger Kinder und Erwachsene können schwimmen. Ein Kompaktkursus soll möglichen Rettern zeigen, wie sie helfen können.

Meist richtet sich das Ausbildungsangebot für angehende Rettungsschwimmer an Heranwachsende und junge Erwachsene. Eine vermehrte Nachfrage von Älteren, von Eltern, Lehrern und Betreuern, hat die DLRG veranlasst, ein entsprechendes Angebot für diese Personen zu machen. Der Kursus erstreckt sich vom 14. bis 17. August, die Schulungen in Theorie und Praxis erfolgen in Lauenburg.

Die Situation hat sich die vergangenen Jahre, nicht zuletzt in der Corona-Pandemie, verschärft. Immer weniger Kinder und Erwachsene können schwimmen, vor zwei Wochen ist ein 42-jähriger Mann bei Mölln ertrunken. Zu seit Jahren schwindenden Ausbildungskapazitäten und zusammengestrichenen Ausbildungszeiten in Hallen- und Freibädern kamen in der Pandemie viele Monate, in denen keinerlei Schwimmunterricht geboten werden konnte.

Rettungsschwimmer: DLRG bietet Kompaktausbildung in vier Tagen

Die entstandenen Ausbildungslücken seien kaum zu schließen, warnen seit geraumer Zeit Vertreter von DLRG und andere Retter. Trauriger Beweis: Immer mehr Menschen können nicht oder nur unsicher schwimmen, in den vergangenen Jahren ist die Zahl Ertrunkener beängstigend gestiegen.

So wundert es nicht, dass Lehrer und Jugendgruppenbetreuer, aber auch Eltern wachsendes Interesse anmelden, selbst eine Rettungsschwimmerausbildung zu absolvieren. Ein Kompaktkursus bietet Mitte August die Chance, sich für die Rettungsschwimmer-Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold zu qualifizieren.

Den Anfang macht am Montag, 14. August, von 9 bis 17 Uhr ein Ersthelfer-Kursus, wie er etwa auch für das Erlangen eines Kfz-Führerscheins gefordert ist. Am Tag darauf schließt sich Theorie für Rettungsschwimmer an. Dabei geht es neben allgemeinen und juristischen Regeln auch um lebenswichtige Fragen. Kann ich einen um sich schlagenden Ertrinkenden retten, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen? Oder: Wann droht einem stark unterkühlten Menschen der Rettungstod/Bergungstod, und wie lässt er sich vermeiden?

Kampf dem Rettungstod: Warum Theorie so wichtig ist

Ist die Person extrem unterkühlt, hat der Körper die Durchblutung der Extremitäten reduziert, um den Körperkern und die wichtigen Organe vor weiterer Auskühlung zu schützen. Wird der Gerettete zu sehr bewegt, etwa aufgerichtet, oder die Arme und Hände massiert, um sie zu wärmen, droht die Gefahr, dass stark abgekühltes Blut in den Rumpf fließt. Fällt dort die Temperatur weiter, droht der Rettungstod: Der eigentlich schon Gerettete verstirbt.

„Wir werden in diesem Lehrgang keine schwimmerischen Grundlagen vermitteln können, uns aber bemühen, auch die feinmotorische Technik unserer Lehrgangsteilnehmer zu optimieren“, sagt Ausbilder Max Schönrock. Ziel sei der Erwerb eines Rettungsschwimmanzeichens. „Sollte ein Teilnehmer die geforderten Leistungen nicht in vollem Umfang erbringen, werden wir deshalb auch eine individuelle Nachschulung organisieren“, ergänzt sein Kollege Jan Wißring.

Retterausbildung komplett in Lauenburg

Wer Interesse hat, findet online unter https://oberelbe.dlrg.de/news/news-detail/rettungsschwimmerausbildung-106883-n/ weitere Details. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 Euro für das Erlangen des Rettungsschwimmerabzeichens in Bronze, wer Silber oder Gold erlangt, zahlt 250 Euro, jeweils einschließlich Ersthelferausbildung.

Anmeldungen sind über die genannte Internetadresse wie auch direkt per E-Mail an ausbildung@oberelbe.dlrg.de möglich. Erste-Hilfe-Ausbildung und Theorie-Unterricht erfolgen im DLRG Rettungszentrum Lauenburg, Lütauer Chaussee 18-20, von 9 beziehungsweise 10 bis jeweils 17 Uhr. Zum praktischen Training treffen sich Ausbilder und Teilnehmer am 16. und 17 August im Lauenburger Freibad jeweils von 16 bis 20 Uhr.