Lauenburg. Nicole Schuck führt Besucher der Lauenburger Stadtgalerie in eine Unterwasserwelt. Wie sie auf das Thema gekommen ist.
Winzige Lebewesen aus dem Wasser, die in ihrer Vergrößerung aussehen, als kämen sie aus einem Fantasy-Film. Nicole Schuck spielt in ihren schwarz-weißen Grafiken und Bleistiftzeichnungen mit diesem Effekt. Ihr neues Projekt „Verdrillten und Festsitzen“ hat sie dem Lebensraum Elbe gewidmet.
Die Berliner Künstlerin zeigt die Faszination wirbelloser Wassertiere, die normalerweise mit dem bloßen Auge kaum noch erkennbar sind. Der wissenschaftliche Begriff für diese Organismen ist Makrozoobenthos. So winzig diese Tiere auch sind, sie geben Auskunft über die ökologische Qualität von Fließgewässern. Am vergangenen Sonntag wurde die Ausstellung in der Lauenburger Stadtgalerie in Anwesenheit der Künstlerin eröffnet.
Lauenburger Stadtgalerie: Fantasievolle Wesen aus den Tiefen der Elbe
Für Nicole Schuck ist Lauenburg kein fremdes Pflaster. Im Jahre 2009 zog sie als Stipendiatin für Bildende Künste für sechs Monate ins Künstlerhaus. Seitdem ist der Kontakt in die Schifferstadt nie ganz abgerissen. Für verschiedenen Projektarbeiten und Workshops mit Schülern zog es sie immer wieder hier her.
2017 kam die Künstlerin während eines Aufenthalts im Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung mit der Ästhetik der Wasserfauna in Berührung. Seitdem hat sie das Thema nicht mehr losgelassen. Die Zusammenhänge der Arten und deren Balance zueinander bringt sie nicht nur zu Papier, sondern sie schafft auf der Grundlage ihrer Recherche beeindruckende Installationen und Klangarbeiten.
Künstlerin vermittelt Botschaft ohne erhobenen Zeigefinger
Dabei schafft es die Künstlerin, auf subtile Weise zu vermitteln: Das Massenaussterben vieler Arten ist eine Folge des Klimawandels. Einzig die Menschen können daran etwas ändern und einen fürsorglichen Umgang mit der Natur wieder üben. In den Arbeiten Nicole Schucks wird diese Botschaften nicht mit erhobenem Zeigefinger vermittelt. Ihre Zeichnungen wecken Emotionen. Selbst Kinder stehen staunend vor den faszinierenden Wesen und spüren deren Verletzlichkeit. Auf diese Weise macht Nicole Schuck die Elbe und deren Bewohner präsent und rückt sie ins Bewusstsein. Gelegentlich werden Unterwassergeräusche der Elbe direkt in den den Ausstellungsraum übertragen.
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Die Ausstellung in der Stadtgalerie wird ergänzt durch Flaggen-Installationen in ganz Lauenburg. Die Ausstellung in der Stadtgalerie (Elbstraße 54) ist noch bis zum 10. September donnerstags bis sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.