Lauenburg. Nur wenige Lauenburger ließen in diesem Jahr ihr Auto stehen und traten für den Klimaschutz in die Pedale. Das könnten Gründe sein.
Die Aktion Stadtradeln zeigt es: Einige Lauenburger lassen für den Klimaschutz ihr Auto schon mal stehen. Allerdings werden es immer weniger. Vor vier Jahren hatte sich die Stadt erstmals an dem bundesweiten Wettbewerb beteiligt – damals mit 191 Teilnehmern. Danach ging die Zahl kontinuierlich zurück. Beim diesjährigen Stadtradeln waren nur noch 101 Teilnehmern dabei. Die Aktion Stadtradeln war 2008 vom Klima-Bündnis, einem internationalen Netzwerk von Kommunen, ins Leben gerufen worden.
Vom 4. bis 24. Juni ging es darum, möglichst viele Strecken mit dem Rad statt mit dem Auto zurückzulegen. Die 17 Lauenburger Teams sind in dieser Zeit 21.452 Kilometer geradelt. Damit haben die Teilnehmer drei Tonnen CO2 eingespart, steht auf der Seite www.stadtradeln.de. Zum Vergleich: In Geesthacht sind 835 Radelnde in 46 Teams angetreten. Sie sind insgesamt 158.232 Kilometer gefahren. In Schwarzenbek beteiligten sich 181 Radfahrer in 19 Teams an dem Wettbewerb. Ihnen stecken zusammen 42.036 Kilometer in den Waden.
Ortsgruppe des ADFC ist Stadtsieger beim Stadtradeln
Auch wenn die offizielle Wertung noch aussteht – einige Kommunen radeln noch – wird Lauenburg wohl in diesem Jahr einen der hinteren Plätze einnehmen. Die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) gingen in diesem Jahr mit gutem Beispiel voran. Die neun Teammitglieder radelten im Zeitraum des Wettbewerbes 3145 Kilometer.
Die Interessenvertreter der Radfahrer kennen natürlich die Strecken, die sich in Lauenburg gut zum Radfahren eignen, aber auch die, die man besser meidet. Von diesen gefährlichen Strecken gibt es in der Stadt eine ganze Menge. In Sachen Sicherheit für Radfahrer rasselte Lauenburg beim aktuellen Radklimatest voll durch. 45 Prozent der Umfrageteilnehmer vergaben in der Befragung sogar die Schulnote 6. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum sich in diesem Jahr vergleichsweise wenig Lauenburger an der Aktion beteiligt haben.
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Radverkehrskonzept wird seit 14 Jahren diskutiert
Seit nunmehr 14 Jahren wird über ein Radverkehrskonzept diskutiert. Der größte Knackpunkt dabei: Wie können Radfahrer entlang der Bundesstraße 5 besser geschützt werden? Radfahrschutzstreifen könnten, so der Gutachter, auf der vergleichsweise schmalen Fahrbahn bestenfalls in eine Richtung aufgebracht werden. Das Ergebnis wäre ein Flickenteppich aus verschiedenen Markierungslösungen auf der Straße.
Vor zwei Jahren begrub die Politik mehrheitlich den Entwurf des Gutachters Edzart Hildebrand vom Büro PGV-Hannover. Bis zum nächsten Jahr soll nun ein neuer Vorschlag auf dem Tisch liegen. „Mittelfristig sehe ich die Einführung von Fahrradleitstreifen abseits der Hauptverkehrsstraßen als Chance, die Radfahrer von der engen B5 wegzuholen“, hatte Bürgermeister Thorben Brackmann bei der Auswertung des Fahrradklimatestes gesagt.