Lauenburg. Bisher konnte die Stelle der Hortleitung an der Weingartenschule nicht besetzt werden. Was die Eltern nun machen.
Schon wieder ist den Eltern der Kinder aus dem Hort an der Weingartenschule ein Brief ins Haus geflattert. Absender ist der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, der Träger der Einrichtung. Wichtigste Information: Bisher sei es nicht gelungen, die ausgeschriebene Stelle der Hortleitung zu besetzen. Im Januar musste der Hort an der Weingartenschule den Betrieb einstellen, weil die Leiterin und eine Erzieherin gekündigt hatten. Zunächst war die Schließung nur bis einschließlich Februar vorgesehen, jetzt geht man beim Kirchenkreis davon aus, dass es wohl auch im März und April noch keine Lösung gibt.
Die Mitteilung Ende im vergangenen Jahr bedeutete für 30 Familien, dass sie innerhalb von wenigen Tagen eine andere Betreuung für ihre Sprösslinge organisieren mussten. Bisher waren sie davon ausgegangen, dass der Hortbetrieb bis 2025 weiterlaufen würde. Die einen Eltern nahmen das Angebot der Kirche an, ihre Schulkinder in der evangelischen Kita betreuen zu lassen, andere meldeten Tochter oder Sohn im Ganztagsbetrieb der Schule an. Wer konnte, entschied sich, das Kind im Familienkreis zu betreuen. Es sollte ja nur vorübergehend sein.
Stadt bezahlt Taxifahrten von der Schule in die Kita
„Es gibt Bewerbungen. Wir führen in den nächsten Tagen Gespräche dazu“, hatte sich Susanne Wenck-Bauer vom Kirchenkreis im Dezember optimistisch gegeben. Die sind offenbar aber wenig erfolgreich verlaufen. „Grund ist unter anderem die Arbeitszeit am Nachmittag, die schwierig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist“, heißt es in dem Schreiben an die Eltern.
Unverständlich für Timo Meiger, der seine Tochter derzeit im Familienkreis betreuen lässt. „Wer bewirbt sich denn um eine Stelle im Schulhort und wundert sich dann über Arbeitszeiten am Nachmittag?“, fragt er. Die Eltern werden im Schreiben gebeten, die Stellenausschreibung im eigenen Umfeld zu verbreiten, um möglichst viele potenzielle Bewerber zu erreichen.
In Sachen Hort sind Politik und Verwaltung nicht die richtige Ansprechpartner
Und noch einen Tipp erhalten die Eltern: „Nutzen Sie bitte auch Ihre Möglichkeit als Bürger der Stadt Lauenburg, Ihre Interessen für die Belange des Hortes im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten deutlich zu machen.“ Diese Formulierung verwundert die zuständige Amtsleiterin Friederike Betge. „Natürlich kann jeder die öffentlichen Ausschusssitzungen besuchen, aber in Sachen Hort sind Politik und Verwaltung nicht die richtige Ansprechpartner. Träger ist der Kirchenkreis“, sagt sie.
Unterstützung in der schwierigen Lage kommt dennoch von der Stadt: Sie finanziert seit Januar die täglichen Taxifahrten der Kinder von der Schule in die evangelische Kita. Diese Zusage hat der Ausschuss jetzt auch für die Monate März und April verlängert.