Lauenburg. Für Hinweise auf Schmierfinken setzte die Stadt Lauenburg eine „Fangprämie“ aus. Wie erfolgreich die Maßnahme bisher ist.
Häuserfassaden, Glasflächen und ganz besonders der Lauenburger ZOB üben offenbar eine magische Anziehungskraft auf Graffiti-Sprayer aus. Kaum sind die vermeintlichen Kunstwerke beseitigt, zieren schon wieder neue den Kiosk und das Wartehäuschen. Nur selten gelingt es, den oder die Täter zu schnappen.
Jetzt allerdings ging der Polizei ein 23-jähriger Geesthachter ins Netz. In der Nacht zu Dienstag (14. Februar), gegen 2 Uhr, hatten Zeugen gesehen, dass der junge Mann mehrere Glasscheiben besprühte. Sie meldeten ihre Beobachtungen der Polizei. Als die Beamten von der nahe gelegenen Wache am ZOB eintrafen, flüchtete der Täter zunächst, konnte aber kurze Zeit später gestellt werden. Möglicherweise ein Volltreffer.
Polizei schnappt Graffiti-Sprayer: Zeugen können mit Belohnung rechnen
Im Zuge der Vernehmung gab der Geesthachter nämlich zu, in der Vergangenheit bereits mehrere Sachbeschädigungen durch Graffiti begangen zu haben. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte der Mann wieder nach Hause gehen.
Für die aufmerksamen Zeugen hat die Sache eventuell noch ein erfreuliches Nachspiel. Es winkt ihnen nämlich eine Belohnung. Die Beseitigung solcher Schmierereien schlägt im Stadthaushalt mit jährlich rund 80.000 Euro zu Buche. Im Januar vergangenen Jahres hatte die Verwaltung deshalb eine Art „Fangprämie“ angekündigt. „In Absprache mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft setzen wir 500 Euro aus für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen“, hatte Bürgermeister Andreas Thiede damals gesagt.
Bisher war die ungewöhnliche Maßnahme allerdings eher ein Flop. „Wir hatten leider noch keine Gelegenheit, die Prämie auszuzahlen, weil uns solche Hinweise leider nicht erreichten“, räumt Bauamtsleiter Christian Asboe ein. Das könnte im aktuellen Fall allerdings anders sein. Immerhin war der Geesthachter nur geschnappt worden, weil Passanten nicht gleichgültig weggesehen hatten. „Wir bedanken uns dafür und werden uns jetzt über die näheren Umstände informieren“, kündig Asboe an.